(Stand: 25. Juli 2007) ANDERSON, Michael Alan ... - Universität Wien
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MEDIEVAL & RENAISSANCE MUSIC CONFERENCE <strong>2007</strong> – WIEN, 7.-11. AUGUST ABSTRACTS<br />
This paper will discuss primarily the processional chants for the Sanctorale, which<br />
are present in a great number (eighteen antiphons for the proper and the common). The<br />
existence of such a repertory and its arrangement in the liturgical manuscript give rise to<br />
many questions about the history of processions and their recording in written sources.<br />
Some of the Torinese processions seem to be very rare or unique chants, reflecting perhaps<br />
strictly local liturgy and customs. But part of the repertory can be linked to other<br />
sources, other places and regions, not only in the North of Italy, but also in Northern and<br />
Southern France, Spain and German countries. They bring new evidences of the relationships<br />
between these regions and the role played by the Piemontese area in cultural and<br />
musical exchanges around 1000.<br />
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CLOUZOT, Martine (Faculté des Lettres, Université de Bourgogne, Dijon)<br />
Die ‚Ars Musica’, eine Kunst zu regieren: Musik zwischen höfischer Kultur und universitäre<br />
Kultur an den Fürstenhöfen des 14. und 15. Jahrhunderts (Burgund-<br />
Frankreich)<br />
Freitag/Friday, 10.8., 9.15 Uhr, KuGe, SR 1<br />
Am Fürstenhof ist die Musik bei Banketten, Tänzen und Umzügen allzeit präsent. Texte<br />
und Darstellungen zeigen sie uns als wichtigen und unverzichtbaren Bestandteil aristokratischer<br />
Festlichkeiten. Es drängt sich die Frage nach den Ursprüngen und Gründen für<br />
diese Sichtweise auf, für diese repräsentative Vorstellung von Musik, ohne in den Bereich<br />
des Klischees abzuschwenken. Es stellt sich die Frage, wie und warum die Musik im<br />
Dienst des Fürsten steht, welcher ihrer Formen man sich bedient und welche politischen,<br />
moralischen und sozialen Absichten mit ihr verfolgt werden. Warum wird gerade sie von<br />
Autoren politischer Texte und von Verfassern von Bildprogrammen zum Thema Fürstenherrschaft<br />
herangezogen?<br />
Die Betrachtung der Musica als Ars liberalis bildet den Ausgangspunkt für unsere<br />
Untersuchung. Zielgerichtet sollen dann ihre untrennbaren Bindungen an die Herrschaft<br />
und an deren Ausdruck, an deren Ausübung und an deren Wesen aufgezeigt werden. Tatsächlich<br />
geht es darum, zu beobachten, inwieweit die antiken Vorstellungen von Musik,<br />
oder besser gesagt von Harmonie, einen Weg aufzeigen, um die Präsenz von Musik am<br />
Hof zu verstehen, um ihre Beziehungen zur politischen Macht begreiflich zu machen.<br />
Ich hoffe also zeigen zu können, dass die Musik konsequenterweise an die Ausübung<br />
von Herrschaft gebunden ist und damit ebenso Teil eines Idealaufbaus eines von einem<br />
Herrscher regierten Gemeinwesens ist. Die Höfe der französischen Valois im 14. und 15.<br />
Jahrhundert, aber auch der Hof der Burgunderherzöge ziehen eine prominente Gruppe<br />
von Klerikern, Poeten, Moralisten, Chronisten, Künstlern und Komponisten an. Diese<br />
sind allesamt sehr fleißig im Verfassen von Fürstenspiegeln, Übersetzungen, politischen<br />
Kommentaren und Benimmbüchern für den königlichen beziehungsweise herzoglichen<br />
Gebrauch. Ihre Überlegungen zum Wissen des Fürsten, zu seiner Ausbildung, seinen guten<br />
Sitten und zur Ars governandi drücken sich auch in einem musikalischen Diskurs aus.<br />
Es ist besonders der Diskurs über die Musik und ihre Beziehungen zum Herrscher in den<br />
politisch-moralistischen Traktaten und in den Fürstenspiegeln, der im Mittelpunkt meines<br />
Interesses steht.<br />
Ausgehend von den Bildern als Verkörperung der ritualisierten „Zeremonien“ am<br />
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