vgbe energy journal 7 (2022) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat
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Members´News<br />
EnBW weiht 300 MW Solarenergie<br />
in Br<strong>and</strong>enburg ein<br />
• „Ein Stück weit energieunabhängiger“:<br />
Offizielle Einweihung der Solarparks<br />
„Alttrebbin“ und „Gottesgabe“<br />
• Zusammen mit dem Solarpark „Weesow-Willmersdorf“<br />
ist das Solarcluster<br />
nahe Berlin damit komplett<br />
(enbw) „Jede Kilowattstunde aus erneuerbaren<br />
Energien macht Deutschl<strong>and</strong> ein<br />
Stück weit unabhängiger von Importen an<br />
fossilen Energieträgern“, sagte EnBW-Vorst<strong>and</strong>smitglied<br />
Georg Stamatelopoulos am<br />
Freitagnachmittag bei der Einweihung der<br />
beiden zusammen rund 300 MW großen<br />
Solarparks in Br<strong>and</strong>enburg.<br />
Knapp ein Jahr ist es her, dass die EnBW<br />
die bisher größte Solar-Freiflächenanlage<br />
Deutschl<strong>and</strong>s, den Solarpark Weesow-Willmersdorf<br />
in Br<strong>and</strong>enburg in Betrieb genommen<br />
hat. Mit der Einweihung der beiden<br />
förderfreien XXL-Solarparks in Alttrebbin<br />
und Gottesgabe mit jeweils rund 150 Megawatt<br />
ist das EnBW-Solarcluster östlich von<br />
Berlin komplett. Damit leistet die Solarenergie<br />
einen wichtigen Beitrag zur regenerativen<br />
Energieversorgung in Deutschl<strong>and</strong>.<br />
Sonne nutzen für den Klimaschutz<br />
Durch die umweltfreundliche Energieerzeugung<br />
aus diesen drei großen Solarparks<br />
lassen sich jährlich rund 325.000 Tonnen<br />
CO 2 -Emissionen vermeiden. „Als EnBW<br />
möchten wir so einen spürbaren Beitrag zur<br />
nachhaltigen Stromerzeugung und damit<br />
für die Energiewende leisten“, ergänzte Stamatelopoulos.<br />
Zusammen mit dem Parlamentarischen<br />
Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Klimaschutz,<br />
Michael Kellner, dem L<strong>and</strong>rat des Märkisch-Oderl<strong>and</strong>es,<br />
Gernot Schmidt, und den<br />
Bürgermeistern Werner Mielenz und Mario<br />
Eska weihte er die beiden neuen Projekte<br />
<strong>of</strong>fiziell ein.<br />
Staatssekretär Kellner beglückwünschte<br />
alle Beteiligten: „Zu sehen was hier geleistet<br />
wurde, macht gute Laune und ist ein Signal,<br />
dass es mit der Energiewende voran geht.<br />
Der Ausbau durch förderfreie Solarparks<br />
wie hier, ist eine riesige Chance und ein<br />
St<strong>and</strong>ortvorteil für Br<strong>and</strong>enburg.“<br />
Gruppenfoto von der <strong>of</strong>fiziellen Einweihung der EnBW-Solarpark Alttrebbin und Gottesgabe<br />
in Neuhardenberg (Foto EnBW/Fotograf Paul Langrock) v.l.n.r. Dr. Georg Stamatelopoulos,<br />
Vorst<strong>and</strong> Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur EnBW Werner Mielenz, Bürgermeister der<br />
Gemeinde Neutrebbin Gernot Schmidt, L<strong>and</strong>rat des L<strong>and</strong>kreises Märkisch-Oderl<strong>and</strong><br />
Thorsten Jörß, Leiter Projektentwicklung Photovoltaik, EnBW AG Parl. Staatssekretär<br />
Michael Kellner, MdB, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Mario Eska,<br />
Bürgermeister der Gemeinde Neuhardenberg<br />
Seit Ende März sind beide Anlagen vollständig<br />
in Betrieb. Die rund 700.000 Solarmodule<br />
erzeugen umweltfreundlichen<br />
Strom für den Jahresbedarf von rund 90.000<br />
Haushalten. Batteriespeicher mit jeweils 3,9<br />
Megawattstunden Kapazität decken den Eigenbedarf<br />
der Umspannwerke und Wechselrichter<br />
und speisen darüber hinaus erzeugte<br />
Energie ins Stromnetz ein. So trägt die Kombination<br />
aus Erneuerbaren-Anlagen und<br />
dezentralen Speichersystemen dazu bei,<br />
Solarstrom stetiger verfügbar zu machen.<br />
„Wo immer sinnvoll und wirtschaftlich umsetzbar,<br />
planen wir solche Speichersysteme<br />
in unsere Solarparks ein“, erläuterte Thorsten<br />
Jörß, Leiter der Projektentwicklung Photovoltaik<br />
bei EnBW, der die Gäste bei der<br />
Einweihung begrüßte.<br />
Geschichte erleben – Von der Bronzezeit<br />
zum zweiten Weltkrieg<br />
Neben den alltäglichen Überraschungen<br />
auf einer Baustelle boten die Solarparks<br />
Alttrebbin und Gottesgabe dem mittlerweile<br />
erprobten Bau-Team der EnBW weitere interessante<br />
Einblicke in die Geschichte. Beide<br />
Flächen lagen in einer Kampfmittelverdachtszone,<br />
die umfangreiche Räumungsarbeiten<br />
er<strong>for</strong>derlich machen. „Alleine diese<br />
Arbeiten schlugen mit einem hohen sechsstelligen<br />
Betrag zu Buche“, in<strong>for</strong>mierte<br />
Jörß. „Wobei die Fläche jetzt von Altlasten<br />
aus Kriegszeiten, etlichen Schrottresten und<br />
über 100 Hufeisen befreit ist.“<br />
Bei den Erdarbeiten für die Netzanbindung<br />
an das Umspannwerk bei Metzdorf<br />
f<strong>and</strong>en Archäologen einen Brunnen mit vielen<br />
Keramikscherben, die Experten nach<br />
erster Schätzung auf die Eisenzeit vor etwa<br />
2.500 Jahren datieren. Dabei stießen sie<br />
auch auf die Grabstätte eines Kindes. Ein<br />
Steinbeil darin lässt vermuten, dass es sich<br />
um eine Grabstätte aus der späten Bronzezeit<br />
h<strong>and</strong>elt – also vor etwa 3.000 Jahren.<br />
„Das sind spannende Ereignisse, die jeden<br />
Bau eines Solarparks abwechslungsreich<br />
und einzigartig machen“, so Jörß, der stolz<br />
auf die Leistung des Teams ist, das innerhalb<br />
eines Jahres gleich zwei große Solarparks<br />
gleichzeitig gebaut und in Betrieb genommen<br />
hat. Insgesamt mussten während der<br />
Bauphase rund 30 Haupt- und Nebengewerke<br />
sowie über 100 Lieferanten gesteuert<br />
werden – plus die Überraschungen vor Ort.<br />
Im Herbst folgen noch über<br />
3.000 Sträucher zur Grünfläche<br />
Technisch sind die Anlagen fertig. Damit<br />
sie sich über die Jahre hinweg richtig ins<br />
L<strong>and</strong>schaftsbild fügen, legt die EnBW im<br />
Herbst noch mal H<strong>and</strong> an. Sowohl in Alttrebbin<br />
als auch in Gottesgabe pflanzt die EnBW<br />
noch über 3.000 Sträucher an, darunter<br />
Hartriegel, Weißdorn, Wildapfel, Wildbirne<br />
und weitere heimische Arten. Mit der Zeit<br />
entsteht so innerhalb und um die Solaranlagen<br />
attraktiver Lebensraum und Nahrungshabitat<br />
für Kleintiere, Insekten und Vögel.<br />
LL<br />
www.enbw.com (222341713)<br />
EnBW bereitet Kohlekraftwerke<br />
auf verstärkten Betrieb im Winter<br />
vor – Versorgungssicherheit<br />
oberste Priorität<br />
(enbw) Die Bundesregierung und der Bundesrat<br />
haben am 8. Juli <strong>2022</strong> das sogenannte<br />
Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz<br />
(EKBG) beschlossen. Es ist im Juli in Kraft<br />
und getreten sieht zum einen ein Verstromungsverbot<br />
für Gas und zum <strong>and</strong>eren den<br />
verstärkten Einsatz von Kohlekraftwerken<br />
für die Stromerzeugung vor.<br />
Im Falle einer Gasmangellage soll im Zeitraum<br />
bis 31. März 2024 Reservekraftwerken<br />
eine befristete Rückkehr in den Strommarkt<br />
ermöglicht werden, um den Gasverbrauch<br />
zu reduzieren. Über eine Rechtsverordnung<br />
kann darüber hinaus der Einsatz von Gas im<br />
Kraftwerkssektor soweit wie möglich eingeschränkt<br />
werden. Allerdings gelten Ausnahmen<br />
für wärmegekoppelte Kraftwerke, deren<br />
Wärmeerzeugung nicht ersetzt werden<br />
kann.<br />
10 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 7 · <strong>2022</strong>