vgbe energy journal 7 (2022) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat
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Wasserst<strong>of</strong>fbasierte Hybridlösungen<br />
für die Energieerzeugung und<br />
Energiespeicherung<br />
Jürgen Wilkening und Jochen Lorz<br />
Abstract<br />
Hydrogen-based hybrid solutions <strong>for</strong><br />
power generation <strong>and</strong> <strong>energy</strong> storage<br />
Renewable technologies are on the rise. As<br />
volatile <strong>energy</strong> generators, they are subject to<br />
constant, high-gradient fluctuations <strong>and</strong> are<br />
not available at all times. <strong>Storage</strong> technologies<br />
are now a common way to temporarily store<br />
electricity in order to buffer volatile generation<br />
patterns <strong>and</strong> absorb peak consumption. Hydrogen<br />
can serve as a storage medium <strong>for</strong> <strong>energy</strong><br />
generation, but it is a carrier medium <strong>and</strong><br />
must there<strong>for</strong>e be produced by electrolysis or<br />
other synthesis processes from other raw materials.<br />
From today’s perspective, it can be shown<br />
that the <strong>energy</strong> mix <strong>of</strong> the future can be increasingly<br />
generated in a decentralised manner,<br />
despite the volatility <strong>of</strong> generation plants<br />
<strong>and</strong> fluctuations in <strong>of</strong>ftake. For this, the plants<br />
Autoren<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Wilkening<br />
INP Deutschl<strong>and</strong> GmbH<br />
Römerberg, Deutschl<strong>and</strong><br />
Dr.-Ing. Jochen Lorz<br />
HEITEC Innovations GmbH<br />
Erlangen, Deutschl<strong>and</strong><br />
Vortrag gehalten auf dem<br />
53. Kraftwerkstechnischen<br />
Kolloquium, Dresden,<br />
5. und 6. Oktober 2021.<br />
Mit freundlicher Genehmigung<br />
der Autoren und Veranstalter.<br />
Insbesondere in Zentraleuropa wächst seit<br />
vielen Jahren die Erkenntnis, dass die Ausnutzung<br />
fossiler und nuklearer Brennst<strong>of</strong>fe<br />
einen erheblichen Einfluss auf Klima und<br />
Umwelt haben, sodass nach Lösungen gesucht<br />
wird, wie eine umweltverträgliche<br />
Energieversorgung der Zukunft aussehen<br />
könnte.<br />
Regenerative Technologien sind auf dem<br />
Vormarsch, aber volatile Energieerzeuger,<br />
wie Windkraft und Photovoltaik, unterliegen<br />
ständigen, hochgradienten Schwankungen<br />
und sind nicht jederzeit verfügbar. Speichertechnologien,<br />
insbesondere Batteriespeicher<br />
sind mittlerweile eine gängige<br />
Möglichkeit, Strom zwischenzuspeichern,<br />
um die volatilen Erzeugungsverläufe zu puffern<br />
und Spitzenverbräuche abzufangen.<br />
Sie bieten durch Einsatz verschiedener<br />
Technologien Möglichkeiten, den unterschiedlichen<br />
Lastan<strong>for</strong>derungen gerecht zu<br />
werden.<br />
Mit Blick auf die Wärmespeicherung gibt es<br />
einige zukunftsweisende Technologien. Viele<br />
davon befinden sich aber noch in der Entwicklungs-<br />
oder Forschungsphase.<br />
Sowohl Strom-, als auch Wärmespeichern<br />
ist eine Eigenschaft gemeinsam: Sie können<br />
die gespeicherte Energie nur eine begrenzte<br />
Zeit vorhalten. Glaubt man den Medien und<br />
den In<strong>for</strong>mationen, die in der Öffentlichkeit<br />
kursieren, haben wir in Deutschl<strong>and</strong> und<br />
Zentraleuropa genug regenerative Energiequellen,<br />
um unsere stabile Energieversorgung<br />
allein damit zu betreiben. Aber ist das<br />
so?<br />
Vernachlässigen wir einmal, dass auch<br />
Windkraft und Photovoltaik ökologischen<br />
Einfluss auf die Umwelt haben, kann man<br />
diese Aussage rechnerisch erstmal so stehen<br />
lassen, wohl wissend, dass wir weit davon<br />
entfernt sind, unsere Gigawatt an Strom aus<br />
Wind und Sonnenlicht zu generieren. Denn<br />
erstens gibt es hier erhebliche Platz- und Genehmigungsprobleme,<br />
zweitens sind diese<br />
Energieerzeuger leider nicht stetig und somust<br />
be able to cope with a variety <strong>of</strong> possible<br />
load <strong>and</strong> generation states, <strong>for</strong> which hybrid<br />
plants appear to be particularly suitable. A<br />
groundbreaking productivity lever prior to the<br />
plant construction <strong>of</strong> a complex hybrid power<br />
plant is the s<strong>of</strong>tware-based support <strong>of</strong> the engineering<br />
processes through virtual models <strong>of</strong><br />
plant systems, <strong>energy</strong> applications <strong>and</strong> material<br />
flows. With the help <strong>of</strong> the digital twin <strong>and</strong><br />
process validation, <strong>energy</strong> concepts are tested,<br />
both in their functionality <strong>and</strong> in their time<br />
behaviour, <strong>and</strong> process sequences are optimised<br />
even be<strong>for</strong>e realisation. <br />
l<br />
1 Energieversorgung im<br />
W<strong>and</strong>el<br />
Unsere gewohnte und stabile, zentrale Energieversorgung<br />
über Großkraftwerke, die<br />
fossile und nukleare Energiequellen nutzen,<br />
ist über viele Jahrzehnte kontinuierlich gewachsen.<br />
Die Groß- und Kleinverbraucher<br />
sind an die stabile und zuverlässige Versorgung<br />
aus den öffentlichen Stromnetzen gewohnt<br />
und verlassen sich vielerorts auf<br />
die ständige Verfügbarkeit von Strom und<br />
Wärme.<br />
In <strong>and</strong>eren Regionen der Welt ist das häufig<br />
nicht der Fall. In Regionen in denen Stromausfälle<br />
über Stunden und nicht selten Tage<br />
üblich sind, haben sich die Menschen und<br />
Industrien darauf eingerichtet, die er<strong>for</strong>derliche<br />
Versorgungssicherheit selbst durch geeignete,<br />
dezentrale Energieerzeugung und<br />
lokale Energiezentralen herzustellen.<br />
Die eingesetzten Energieerzeuger richten<br />
sich dabei in der Regel nach den lokal verfügbaren<br />
Energieträgern, geologischen Gegebenheiten<br />
und den vorh<strong>and</strong>enen Technologien.<br />
Sie folgen jedoch stets den Gesichtspunkten<br />
der Wirtschaftlichkeit einer<br />
Investition und den damit verbundenen Betriebskosten.<br />
Dadurch hatten bisher Aspekte<br />
der Wirtschaftlichkeit und der Verfügbarkeit<br />
üblicherweise einen höheren Stellenwert,<br />
als die der Umweltverträglichkeit.<br />
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