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vgbe energy journal 7 (2022) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat

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News from Science & Research<br />

nitoring der Erzeugungsanlagen sowie deren<br />

Steuerung gewährleistet. Neben der<br />

Kernkomponente des BTC I VPP wird Trianel<br />

auch das Stromcockpit einführen. Über<br />

diese Applikation haben die Anlagenbetreiber<br />

jederzeit Überblick über den Vermarktungsprozess<br />

ihrer Anlage, indem sie beispielsweise<br />

Nichtverfügbarkeiten eintragen,<br />

H<strong>and</strong>elsergebnisse und Anlagenzeitreihen<br />

erhalten oder den Einsatz ihrer Anlage<br />

selbstständig planen können.<br />

Die Komplexität des Projektes macht deutlich:<br />

eine detaillierte Planung und enge Abstimmungsprozesse<br />

mit allen Stakeholdern<br />

des Projektes sind essenziell für eine erfolgreiche<br />

Migration.<br />

Die Energieanlagen im Virtuellen Kraftwerk<br />

von Trianel sind alle in den kritischen<br />

Systemdienstleistungsprozess der Übertragungsnetzbetreiber<br />

(ÜNB) für die Regelleistungserbringung<br />

eingebunden. Die Vermarktung<br />

des entsprechenden Anlagenportfolios<br />

gilt es daher im Zuge des Leitsystem-Austausches<br />

möglichst ununterbrochen<br />

sicherzustellen. Den ÜNB werden infolgedessen<br />

frühzeitig das Migrationsprojekt und<br />

das Präqualifikationskonzept vorgestellt.<br />

Dr.-Ing. Carsten Wissing, Senior Business<br />

Development Manager für das Virtuelle<br />

Kraftwerk der BTC, ist sich der Heraus<strong>for</strong>derung<br />

bewusst, setzt aber auf Erfahrung und<br />

Transparenz: „Der intensive Austausch mit<br />

Trianel hat uns gezeigt, dass durch unser<br />

gemeinschaftliches Know-how und jahrelange<br />

Erfahrung dem begonnenen Erfolgskurs<br />

nichts im Wege steht. Wir wissen um<br />

die Wichtigkeit von Transparenz und akribischer<br />

Vorarbeit bei einer solchen Migration.“<br />

Dem kann Bastian Wurm, Leiter Direktvermarktung<br />

bei Trianel nur beipflichten:<br />

„Die Detailtiefe in den Abstimmungsprozessen<br />

sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

in den konzeptionellen Vorüberlegungen<br />

sind eine gute Basis für die Umsetzung<br />

des Projekts. Die Flexibilität und Intelligenz<br />

des neuen Systems haben uns überzeugt<br />

und bringen unseren Kunden einen<br />

echten Mehrwert in der Vermarktung aber<br />

auch durch den Zugriff auf ihre Anlagen<br />

über das neue Kundenportal. Durch die<br />

BTC-Lösung wird unser Virtuelles Kraftwerk<br />

fit gemacht für die technischen und wirtschaftlichen<br />

An<strong>for</strong>derungen einer dezentralen<br />

und erneuerbaren Energiewelt.“<br />

www.btc-ag.de (222341535)<br />

News from<br />

Science &<br />

Research<br />

Die Lebensdauer von<br />

Bauwerken verlängern<br />

(hm) Der Bausektor spielt eine entscheidende<br />

Rolle auf der Nachhaltigkeitsagenda. Die<br />

Verlängerung der Lebensdauer von Windenergieanlagen,<br />

Brücken und <strong>and</strong>eren Bauwerken<br />

sowie ressourcenschonendere Konstruktionen<br />

sind derzeit die größten Heraus<strong>for</strong>derungen<br />

im Bauwesen und Maschinenbau.<br />

HM-Forschende entwickeln dazu ein<br />

Ingenieurmodell, durch das sich die Haltbarkeit<br />

für geschweißte Stahlkonstruktionen<br />

besser einschätzen lässt.<br />

Der ressourcenschonende Stahlbau bringt<br />

Lösungen für die drängenden Probleme unserer<br />

Zeit. Im Zuge der Energiewende werden<br />

zum Beispiel erneuerbaren Energien<br />

stark ausgebaut. In Deutschl<strong>and</strong> sind aktuell<br />

rund 30.000 Windenergieanlagen im<br />

Einsatz. Zentral für ihre Wirtschaftlichkeit:<br />

die Haltbarkeit. Stahlkonstruktionen von<br />

Windenergieanlagen, Brücken oder großen<br />

Maschinen werden unter <strong>and</strong>erem durch<br />

starke Winde oder große Lasten beansprucht.<br />

Dies führt zur Werkst<strong>of</strong>fermüdung<br />

und somit zu Rissen und Brüchen an deren<br />

Schweißnähten.<br />

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

im Fokus<br />

Das Forschungsprojekt MOBEKO hat das<br />

Ziel, die Lebensdauer von Bauwerken zu<br />

verlängern und Konstruktionen ressourcenschonender<br />

zu erstellen. Ein HM-Forschungsteam<br />

um Pr<strong>of</strong>. Dr. Imke Engelhardt,<br />

Leiterin des Labors für Stahl- und Leichtmetallbau,<br />

und Richard Schiller vom Institut<br />

für Material- und Bau<strong>for</strong>schung der HM<br />

entwickeln einen „Modifizierten Betriebsfestigkeitsnachweis<br />

von unbeh<strong>and</strong>elten und<br />

HFH-nachbeh<strong>and</strong>elten Schweißkonstruktionen<br />

unter Berücksichtigung von Kollektiv<strong>for</strong>m,<br />

Spannungsverhältnis und Kerbdetail“<br />

(MOBEKO).<br />

Längere Haltbarkeit<br />

durch Nachbeh<strong>and</strong>lung<br />

Maßgebend für die Ermüdungsfestigkeit<br />

von Stahlbaukonstruktionen sind die Qualität<br />

der Schweißnähte und eventuelle Unregelmäßigkeiten<br />

der Nahtübergänge. In ausführlichen<br />

Versuchsreihen ermitteln die<br />

Forschenden die Einflüsse von Nachbeh<strong>and</strong>lungen<br />

der Schweißnähte auf die Lebensdauer<br />

der Bauteile. Besonders interessant<br />

sind die HFH-Verfahren, sogenannte höherfrequente<br />

Hämmerverfahren, die händisch<br />

angewendet werden. Mit einem Gerät in der<br />

Größe eines Bohrers, das einen gehärteten<br />

Stift hat und mit einer Frequenz von 150 bis<br />

200 Hz angeregt wird, ver<strong>for</strong>men Arbeiter<br />

die Schweißnahtübergänge plastisch. Dies<br />

verbessert die Nahtgeometrie und verfestigt<br />

die R<strong>and</strong>schicht und ist dadurch länger haltbar.<br />

Weitere Qualitätssicherung ist durch<br />

eine visuelle Kontrolle möglich. Engelhardt<br />

sagt dazu: „Bislang ist nicht geklärt, wie sich<br />

die Wirkung von Nachbeh<strong>and</strong>lungen in einem<br />

verlässlichen Betriebsfestigkeitsnachweis<br />

rechnerisch ansetzen lässt.“<br />

Bessere Lebensdauerabschätzung<br />

am Beispiel Windenergieanlagen<br />

Bei Offshore-Windenergieanlagen kommen<br />

zusätzlich zu den Windlasten auf den<br />

Rotoren noch Belastungen der gesamten<br />

Konstruktion durch Wellen hinzu. Engelhardt<br />

erläutert: „Wenn wir mit unseren Forschungen<br />

zum Beispiel erreichen können,<br />

dass die W<strong>and</strong>stärken der Offshore-Gründungsstrukturen<br />

von 100 mm auf 80 mm<br />

reduziert werden können, dann sparen wir<br />

bei jeder Anlage viele Tonnen Stahl ein.“<br />

Das Projekt MOBEKO wird gefördert vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz<br />

und läuft bis zum 30. September<br />

<strong>2022</strong>.<br />

LL<br />

www.hm.edu (222341232)<br />

Flächenpotenziale für die Windenergie<br />

an L<strong>and</strong> aktualisiert<br />

(iee) Die Studie zur Ermittlung der Flächenpotenziale<br />

für die Windenergienutzung an<br />

L<strong>and</strong> aus dem Jahr 2011 wurde nun aktualisiert.<br />

Gemeinsam zeigen darin das Fraunh<strong>of</strong>er<br />

IEE, das Umweltplanungsbüro bosch&partner<br />

und der Bundesverb<strong>and</strong> WindEnergie<br />

BWE e.V. anh<strong>and</strong> einer bundesweiten<br />

Raumbewertung auf, dass in allen 16<br />

Bundesländern bei konsequenter Ausweisung<br />

ausreichend Flächen verfügbar sind,<br />

um das Mindestziel von 2 Prozent der Bundesfläche<br />

für die Windenergie zu erreichen.<br />

Unter Berücksichtigung öffentlich zugänglicher<br />

Daten hat die Neuauflage der Studie<br />

auf Basis einer bundesweiten Raumbewertung<br />

Potenzialflächen für die Windenergienutzung<br />

in den Bundesländern erarbeitet.<br />

Dazu wurden zunächst alle kategorischen<br />

Ausschlussflächen ermittelt. Die danach<br />

verbliebenen Flächen wurden in sechs verschiedene<br />

Konfliktrisikoklassen von Klasse 1<br />

(kein Konfliktrisiko) bis Klasse 6 (faktisch<br />

nicht nutzbar) eingeteilt. „Gemäß dieser<br />

Analyse sind 26,1 Prozent der Bundesfläche<br />

24 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 7 · <strong>2022</strong>

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