Lessico - Administration
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Und das darf nicht sein. Die Banken wissen<br />
sehr wohl um den Volumencharakter vieler<br />
ihrer Dienstleistungen wie zum Beispiel die<br />
reine Auftragsausführung und zeigen Bereitschaft,<br />
diese zu einem tiefen Preis zugänglich<br />
zu machen. Werden dagegen Zusatzdienstleistungen<br />
in Anspruch genommen, sollte<br />
analog die Bereitschaft zu einer möglichst<br />
aufwand- beziehungsweise verursachergerechten<br />
Entschädigung bestehen. Es wäre<br />
deshalb wünschenswert, wenn parallel zu<br />
den Geschäftsmodellen auch das Verständnis<br />
für Preis, faire Leistung und transparente Berechnung<br />
konvergieren würde. Qualität hat<br />
ihren Preis, dies ist ein Grundpfeiler von Private<br />
Banking made in Switzerland. Dieser<br />
Selbstverständlichkeit muss auch im Intermediaries-Bereich<br />
eine ebenso nachvollziehbare<br />
Umsetzung folgen.<br />
Die Branche ist gut beraten, die Transparenz<br />
aus eigenen Stücken und zügig in Richtung<br />
eines grundsätzlich leistungsbezogenen<br />
Entschädigungsmodells zu erhöhen. Die unabhängigen<br />
Vermögensverwalter sollen damit<br />
in die Lage versetzt werden, sich vom Leistungsspektrum<br />
eines Anbieters ein unverbindliches,<br />
objektives und auf die eigenen<br />
Ansprüche bezogen aussagekräftiges Bild zu<br />
machen. Für die Anbieter bedeutet dies, das<br />
eigene Geschäftsmodell detaillierter aufzuschlüsseln,<br />
um die notwendige Kostenwahrheit<br />
herzustellen. Diffuse oder gar unspezifizierte<br />
Pauschalgebühren sollten von einer<br />
klaren Segmentierung abgelöst werden, deren<br />
Struktur vom Geschäftsmodell des unabhängigen<br />
Vermögensverwalters und nicht<br />
von jenem der Bank bestimmt ist.<br />
Dabei muss Flexibilität oberstes Gebot<br />
bleiben. Das Ausmass der Delegation und damit<br />
das Spektrum der abzudeckenden Produkte<br />
und Dienstleistungen ist gross und<br />
wird tendenziell weiter steigen. Im Bestreben,<br />
für die eigenen Kunden das bestmögliche<br />
Angebot zugänglich zu machen, wird<br />
kaum je für einen unabhängigen Vermögensverwalter<br />
das Argument «billig» entscheidend<br />
sein. Vielmehr wird die erhöhte Transparenz<br />
zu einem Verschmelzen von Qualität, Leistung<br />
und dem erkennbaren Mehrwert führen,<br />
das für den Anbieter die Möglichkeit einer<br />
verstärkten Differenzierung bietet – geeignete<br />
Umsetzung vorausgesetzt.<br />
Durch die erhöhte Vergleichbarkeit der<br />
Angebote würden zudem andere Faktoren als<br />
Entscheidungskriterium hervorgehoben. Ganz<br />
zuoberst wäre dies die persönliche Ebene<br />
und damit der wohl wichtigste Geschäftsaspekt<br />
im Private Banking.<br />
Intakte Zukunftsaussichten<br />
Es ist sehr schwer, Vorhersagen zu machen, besonders<br />
über die Zukunft. Diese zwar abgegriffene<br />
Redewendung, verbunden mit den Erfahrungen<br />
aus der «dot.com»-Euphorie, lässt den<br />
zurückhaltenden Beobachter auf weit schweifende<br />
Projektionen verzichten. Doch auch nur<br />
schon mit jenen Einflussfaktoren argumentiert,<br />
die unser Geschäft am stärksten bestimmen,<br />
lassen sich einige zukunftsgerichtete Szenarien<br />
entwerfen. So wird es die ungebrochene Innovationskraft<br />
auch künftig nicht verhindern,<br />
dass Finanzdienstleistungen ein zyklisches Geschäftsfeld<br />
bleiben werden. Die Stagnation des<br />
Vermögensverwaltungsgeschäfts in den europäischen<br />
Kernmärkten erfordert geeignete<br />
Strategien, um an der Expansion der so genannten<br />
Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas,<br />
des Nahen und Mittleren Ostens,<br />
Asiens und Lateinamerikas zu partizipieren.<br />
Die Komplexität von Produkten und Dienstleistungen<br />
wird weiter zunehmen, verstärkt<br />
durch die erforderliche Abstimmung auf gesetzliche<br />
und regulatorische Vorgaben. Davon<br />
abgeleitet kann erwartet werden, dass die Tendenz<br />
hin zur Spezialisierung anhalten wird, mit<br />
bedeutenden Auswirkungen sowohl auf die<br />
Branche der unabhängigen Vermögensverwalter<br />
als auch auf jene der Partnerbanken.<br />
Expertenwissen über eine Vielzahl von<br />
Fachgebieten sowohl mit nationaler als auch<br />
internationaler Ausrichtung gebündelt anzubieten<br />
ist kostspielig und verlangt nach einer<br />
breiten Nutzung, sei es in der Form direkt<br />
entschädigter Beratungsleistung oder über<br />
eine entsprechend grosse Vermögensbasis.<br />
Die für eine effiziente Bereitstellung erforderlichen<br />
Grösseneffekte sind von den Partnerbanken<br />
einfacher zu erschliessen und<br />
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