04.12.2012 Views

Lessico - Administration

Lessico - Administration

Lessico - Administration

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

wie sich denn die Veränderung der Altersstruktur<br />

auf die Präferenzen der Nachfrager<br />

nach Vermögensverwaltungsleitungen auswirken,<br />

auf deren Zielfunktion, deren Verhalten<br />

oder auf die quantitative und qualitative<br />

Nachfrage nach Produkten und Leistungen.<br />

Die Nachfrage nach Vermögensverwaltungsleistungen<br />

kann anhand einiger weniger<br />

Parameter beschrieben werden, zu denen<br />

etwa das Volumen des disponiblen Vermögens,<br />

die Risikowahrnehmung und -neigung,<br />

die Liquiditätsbedürfnisse sowie die Financial<br />

Literacy der Menschen gehören. Bereits<br />

eine oberflächliche Analyse dieser wichtigsten<br />

Parameter der Nachfrage nach Dienstleistungen<br />

in der Vermögensverwaltung zeigt,<br />

dass wir hier mittelfristig mit grossen Veränderungen<br />

zu rechnen haben:<br />

Disponible Vermögensvolumen<br />

Das disponible Vermögensvolumen wird bei<br />

der Silver Generation aus drei Gründen zunehmen:<br />

Zum einen kommt es über die nächsten<br />

fünf bis zehn Jahre zu einer grösseren Umschichtung<br />

von Vermögenswerten als Folge<br />

von Erbschaften. Zweitens werden in dieser<br />

Altersgruppe im gleichen Zeitraum Kapitalien<br />

frei aus dem Verkauf von Immobilienbesitz beziehungsweise<br />

der Umschichtungen in den Immobilienportfolios<br />

von Einfamilienhaus- und<br />

Grundeigentum zu weniger kapitalintensiven<br />

Eigentums- und Alterswohnsitzen. Drittens<br />

schliesslich zeigen Untersuchungen, dass diese<br />

Generation im Unterschied zu ihren Vorfahren<br />

wahrscheinlich erstmals ihre Sparquote deutlich<br />

reduzieren und dafür die Konsumausgaben<br />

erhöhen wird. Das wird nicht zuletzt aus<br />

76 Entwicklung der Branche<br />

der Freisetzung von bisher immobilisierten<br />

Mitteln geschehen, die einer aktiven Vermögensverwaltung<br />

nicht zugänglich waren – die<br />

Ferienwohnung im Ausland, das Erbstück in<br />

der Form eines Bildes oder Schmuckstücks,<br />

oder langfristige Kapitalbindungen in Lebensversicherungen,<br />

Wertpapieren oder anderen<br />

Anlageformen.<br />

Risikowahrnehmung<br />

Verändern wird sich mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />

die Risikowahrnehmung der Menschen.<br />

Die Silver Generation ist herangewachsen<br />

und älter geworden in einem Umfeld, das<br />

nahezu unbegrenzte ökonomische und soziale<br />

Sicherheit versprach. Seit der Jahrhundertwende<br />

wird immer deutlicher, dass diese<br />

Versprechungen nicht eingehalten werden<br />

können. Die sich intensivierende Diskussion<br />

um Makrorisiken wie beispielsweise Terror,<br />

Pandemien, Naturkatastrophen, Kampf der<br />

Kulturen oder Klimaveränderungen werden<br />

das Bedürfnis der Menschen nach einem Mindestmass<br />

an Sicherheit akzentuieren. Die Risikosensitivität<br />

wird zunehmen. Risiken werden<br />

anders wahrgenommen und unter anderen<br />

normativen Prämissen bewertet werden. Nicht<br />

mehr Wahrscheinlichkeitsverteilungen, sondern<br />

Shortfall-Aspekte werden im Mittelpunkt<br />

von Anlageüberlegungen stehen. Verändern<br />

wird sich auch die Sicht auf die generationenübergreifende<br />

Vorsorge. Wenn Risiken längerfristig<br />

zu Unsicherheiten werden und sich<br />

kaum mehr kalkulieren lassen, werden auch<br />

Vorsorgekonzepte für die Nachkommen zu<br />

überdenken sein.<br />

Liquidität<br />

Die Silver Generation hat in der zweiten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts die Welt des Konsums<br />

erschaffen. Sie wird in ihrer dritten Lebensphase<br />

nicht plötzlich konsumabstinent werden.<br />

Die Menschen bleiben länger fit, sind<br />

entsprechend aktiv und wollen die neue Lebensphase<br />

geniessen und die ihnen zur Verfügung<br />

stehenden Möglichkeiten nutzen. Sie<br />

werden deshalb erstmals beweisen, was in<br />

allen Lehrbüchern der Volkswirtschaftslehre<br />

schon immer nachzulesen war: dass Sparen

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!