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Mit Sonderbeilage Solartechnik - gebäudedigital

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„Photovoltaik wird unstrittig einen entscheidenden Beitrag zur<br />

zukünftigen weltweiten Energieversorgung liefern. Die gegenwärtig<br />

dominierenden Technologien (Silizium, CdTe, CIGS)<br />

haben in den letzten Jahren unglaubliche Kostensenkungen<br />

realisiert – allein von Januar 2011 bis heute haben sich die<br />

Modulpreise halbiert!<br />

Außer Skaleneffekten haben auch technologische Fortschritte<br />

und neue Konzepte entscheidend zu dieser positiven Entwicklung<br />

beigetragen. Falls die deutsche Photovoltaik-Industrie die<br />

nächsten Jahre überleben möchte, muss sie daher nicht nur<br />

den allgemeinen politischen Hindernissen trotzen, sondern sich<br />

auch technologisch ständig neu erfinden. Das ist möglich durch<br />

Innovationen, die fundamental neue physikalische Effekte und<br />

Ansätze ausnutzen. Organische Photovoltaik (OPV) ist ein Beispiel<br />

dafür und bietet eine zukunftsträchtige Alternative zu gegenwärtigen<br />

Solarzellentechnologien.<br />

Dr. Jan Meiß erhält<br />

Nachwuchspreis<br />

56 5+6|2012<br />

Technologien der Zukunft<br />

Am 23. April 2012 wurde der Wissenschaftler Dr. Jan<br />

Meiß auf der Hannover-Messe mit dem Nachwuchspreis<br />

‘Green Photonics’ ausgezeichnet. In seiner Doktorarbeit<br />

entwickelte er gemeinsam mit der Heliatek GmbH und dem<br />

Fraunhofer IPMS – COMEDD neue Konzepte für organische<br />

Solarzellen mit großem Effekt: die von ihm entwickelten<br />

Solarzellen waren etwa viermal effizienter als<br />

herkömmliche organische Solarzellen.<br />

„OPV ist derzeit an<br />

der Schwelle zur<br />

Markteinführung.“<br />

Gastkommentar von Wissenschaftler Dr. Jan<br />

Meiß zum Thema Organische Photovoltaik (OPV)<br />

OPV basiert auf kohlenwasserstoffhaltigen Farbstoffen, die<br />

durch chemische Synthese hergestellt und z.B. durch Verdampfen<br />

prozessiert werden. Wir kennen solche Stoffe aus unserem<br />

Alltag: ein in organischen Solarzellen häufig verwendetes<br />

Material, ‘Zink Phthalocyanin’, sehen wir seit Jahrzehnten<br />

im Einsatz – als blaue Farbe für Autobahnschilder. Da diese so<br />

genannten organischen Halbleiter ganz spezielle, für optische<br />

Anwendungen sehr interessante Eigenschaften haben, lassen<br />

sich daraus extrem dünne Solarzellen herstellen; das eigentliche<br />

Bauelement ist nur ein Hundertstel so dick wie ein Menschenhaar!<br />

Die Vielzahl geeigneter Materialien ermöglicht außerdem<br />

auch bunte oder durchsichtige Solarzellen, z.B. für Gebäudeintegration<br />

oder als ‘power windows’.<br />

Wenn man Plastikfolie als Trägersubstrat verwendet, wird ein<br />

Modul nur 500g pro Quadratmeter wiegen, davon nur 1g organisches<br />

Material. Erste Versuche zeigen, dass sich flexible,<br />

leichte Solarzellen herstellen lassen, die trotzdem langzeitstabil<br />

sind und jahrzehntelang halten. Es ergibt sich gewaltiges Kostensenkungspotential,<br />

das es nun in den nächsten Jahren zu<br />

realisieren gilt.<br />

Organische Photovoltaik ist derzeit an der Schwelle zur Markteinführung.<br />

Die gegenwärtige Technologieführerschaft liegt bei<br />

der Dresdner Firma Heliatek GmbH, die eingebettet in den<br />

Dresdner Organikcluster ‘Organic Electronics Saxony’ beste Voraussetzungen<br />

für einen Markteintritt hat. Drücken wir der<br />

OPV die Daumen und freuen uns auf vielseitige, leichte, kostengünstige<br />

Plastiksolarzellen ‘Made in Germany’, die die Energiewende<br />

durch echte Innovationskraft unterstützen.“ ■<br />

www.reiner-lemoine-institut.de

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