Mit Sonderbeilage Solartechnik - gebäudedigital
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ausreichend Tageslicht versorgt. Biologisch<br />
gesehen befinden sie sich trotz<br />
künstlicher Beleuchtung in Dunkelheit.<br />
Denn die lichtempfindlichen Zellen im<br />
Auge sind auf die speziellen Eigenschaften<br />
des Tageslichts eingestellt, z.B. hohe<br />
Beleuchtungsstärken und flächige Abstrahlung<br />
vom Himmel. Außerdem ist Tageslicht<br />
dynamisch; es wechselt Intensität,<br />
Lichtfarbe und Einfallswinkel im Tagesverlauf.<br />
Einer herkömmlichen Bürobeleuchtung<br />
fehlen diese Eigenschaften.<br />
Zum Vergleich: Während für klassische<br />
Bürotätigkeiten per Norm eine Beleuchtungsstärke<br />
von 500lx vorgesehen ist,<br />
begleiten uns im Freien auch an einem<br />
bewölkten Tag rund 10.000lx. Mangel<br />
an Tageslicht kann eine Reihe typischer<br />
Beschwerden verursachen: Müdigkeit,<br />
Kopfschmerzen oder auch Antriebslosigkeit.<br />
Daher sieht die 2011 neu erschienene<br />
Norm DIN EN 12464-1 ‘Beleuchtung<br />
von Arbeitsstätten’ eine ausreichende<br />
Versorgung von Arbeitsplätzen<br />
mit Tageslicht vor. Dennoch sind Büros<br />
immer auf eine künstliche Beleuchtung<br />
angewiesen. Moderne Lichttechnik berücksichtigt<br />
die natürlichen Bedürfnisse<br />
der Menschen und gibt der ‘inneren Uhr’<br />
die richtigen Impulse.<br />
Licht & Schatten<br />
Morgens im Büro: Kaltweißes Licht aktiviert und fördert die Konzentration (links). Warme Farbtemperaturen sorgen am Ende des Arbeitstages<br />
für Entspannung und wirken beruhigend (rechts).<br />
LITERATUR<br />
Hinweise für die Lichtplanung<br />
Damit ergeben sich neue Anforderungen<br />
an die Lichtplanung. Benötigt werden<br />
Lichtkonzepte, die sich am Vorbild des Tageslichts<br />
orientieren. Um eine biologische<br />
Wirkung zu erzielen, müssen außer den<br />
klassischen Gütekriterien wie Blendschutz<br />
oder Farbwiedergabe weitere Größen berücksichtigt<br />
werden. Wichtige Faktoren<br />
sind u.a. flächige Lichtquellen, die das<br />
Licht breit abstrahlend von oben ins Auge<br />
lenken, sowie veränderliche Helligkeiten<br />
und Lichtfarben. So schafft etwa tageslichtweißes<br />
Licht mit Farbtemperaturen<br />
bis zu 6.500K und hohen Luxzahlen morgens<br />
eine anregende Atmosphäre.<br />
Warmweißes Licht bis 3.000K und niedrigere<br />
Beleuchtungsstärken sorgen<br />
abends für Entspannung.<br />
Aspekte für aktivierende Wirkung<br />
Um die aktivierende Wirkung des Lichts<br />
zu erzielen, sind Lichtquellen notwendig,<br />
die genügend Licht im blauen Spektralbereich<br />
ausstrahlen. Denn für Licht mit<br />
hohem Blauanteil sind die lichtempfindlichen<br />
Zellen im Auge besonders sensibel.<br />
Das menschliche Auge ist an eine flä-<br />
Weitere Hinweise zur Beleuchtung von Büros und Bürogebäuden enthält das<br />
neue Heft licht.wissen 04 ‘Licht im Büro, motivierend und effizient’ (56 Seiten,<br />
ISBN 978-3-926193-71-1), herausgegeben von licht.de, der Fördergemeinschaft<br />
Gutes Licht. Das Heft gibt es unter www.licht.de/lichtwissen als PDF-<br />
Version zum freien Download sowie auf Bestellung auch als Print-Version.<br />
chige Beleuchtung von vorne und von<br />
oben angepasst. Für einen biologisch<br />
wirksamen Lichteinfall sind daher flächige<br />
Leuchten besonders gut geeignet. Sie<br />
können zu großzügigen Lichtdecken kombiniert<br />
werden. Ein ähnlicher Effekt lässt<br />
sich mit aufgehellten Wand- und Deckenflächen<br />
erzielen. Besonders leicht lässt<br />
sich dynamische Beleuchtung mit digitaler<br />
Lichtsteuerung umsetzen. Lichtmanagementsysteme<br />
wie DALI (Digital Addressable<br />
Lighting Interface) machen es u.a.<br />
möglich, Lichtszenen zu speichern und<br />
abzurufen. Eine wichtige Voraussetzung<br />
sind Leuchten, die mit dimmbaren elektronischen<br />
Betriebsgeräten arbeiten.<br />
Studie bestätigt positive Wirkung<br />
Verschiedene Studien haben gezeigt,<br />
dass eine dynamische, auf natürliche Bedürfnisse<br />
abgestimmte Beleuchtung im<br />
Büro zu mehr Wohlbefinden beiträgt und<br />
das Leistungsvermögen verbessert. So<br />
arbeiteten Angestellte bei einem Forschungsprojekt<br />
in einem Großraumbüro<br />
bei wechselnden Lichtstimmungen.<br />
Neben der Beleuchtungsstärke veränderte<br />
sich auch die Lichtfarbe im Tagesverlauf<br />
und erhöhte sich vorübergehend<br />
auf bis zu 8.000K. Die <strong>Mit</strong>arbeiter zeigten<br />
sich in Tests nicht nur wacher und<br />
leistungsfähiger, sie fühlten sich insgesamt<br />
wohler. Das Ergebnis macht deutlich:<br />
Von einer dynamischen, auf den biologischen<br />
Rhythmus abgestimmten Bürobeleuchtung<br />
profitieren Mensch und Unternehmen<br />
gleichermaßen. ■<br />
www.licht.de<br />
5+6|2012<br />
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