Erläuterungen zum Flächennutzungsplan - Bottrop
Erläuterungen zum Flächennutzungsplan - Bottrop
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Erläuterungsbericht <strong>zum</strong> FNP Seite 86 Darstellungen<br />
D.1.1 Wohnungsbedarf<br />
D.1.1.1 Allgemeine Einflussfaktoren<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Die Bevölkerungsentwicklung ist eine der wichtigsten Determinanten des Wohnungs-<br />
und damit des Wohnbauflächenbedarfs. Die Bevölkerungsentwicklung<br />
wird durch das Saldo aus Geburten und Sterbefällen (natürliche Entwicklung)<br />
sowie durch das Saldo aus Zu- und Abwanderungen (Wanderungssaldo) bestimmt.<br />
Die natürliche Bevölkerungsentwicklung lässt sich relativ gut prognostizieren<br />
(vgl. Abschnitt B.2). Mitentscheidend für die Prognose der Bevölkerungszahl sind<br />
jedoch die Wanderungssalden der nächsten Jahre. Vorausschätzungen der Wanderungen<br />
sind mit hohen Unsicherheiten behaftet, da unvorhersehbare und von<br />
der Stadt unbeeinflussbare Ereignisse erhebliche Schwankungen verursachen<br />
können. So haben z.B. die deutsche Vereinigung und die „Öffnung“ Osteuropas<br />
vorübergehend für einen kräftigen Einwohnerzuwachs gesorgt.<br />
In <strong>Bottrop</strong> ist künftig mit stagnierenden Bevölkerungszahlen zu rechnen. Dennoch<br />
besteht auch in Zukunft ein Bedarf an neuen Wohnbauflächen. Dies ist<br />
scheinbar ein Widerspruch. Betrachtet man jedoch die Bestimmungsfaktoren des<br />
Flächenverbrauchs genauer, so wird folgendes deutlich: Der Flächenbedarf für<br />
Wohnsiedlungszwecke hängt entscheidend von der erwarteten Zahl der Haushalte<br />
sowie vom individuellen Bedarf an Wohnfläche ab und nicht so sehr von der<br />
künftigen Bevölkerungsentwicklung.<br />
Veränderung der Haushaltsstrukturen<br />
Die zunehmende Zahl der Haushalte und der Anstieg der Wohnfläche pro Kopf<br />
der Bevölkerung hat vor allem zwei Ursachen. Die erste ist die Veränderung der<br />
Haushaltsstrukturen, die sich vor allem im Trend zu immer kleineren Haushalten<br />
und in der überdurchschnittlichen Zunahme älterer Haushalte zeigt. Die zweite<br />
sind die wachsenden Qualitätsansprüche der Bevölkerung, die sich unabhängig<br />
von Alter und Haushaltsgröße in einem steigenden Wohnflächenkonsum pro Kopf<br />
und einem weiterhin zunehmenden Anteil von Haushalten mit Wohneigentum<br />
niederschlägt.<br />
Nach den Berechnungen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung<br />
(BBR) wird die Bevölkerung der Bundesrepublik zwischen 2000 und 2015 um ein<br />
Prozent auf 83,5 Millionen Einwohner wachsen. Die Zahl der Haushalte wird hingegen<br />
im selben Zeitraum um fünf Prozent zunehmen, von 38,1 auf 40 Millionen.<br />
Es werden somit insgesamt zwei Millionen neue Haushalte entstehen, die zwei<br />
Millionen zusätzliche Wohnungen nachfragen werden.<br />
Ursache für die - trotz nur geringfügig steigender Einwohnerzahl - deutlich zunehmende<br />
Zahl der Haushalte ist der Trend zu immer kleineren Haushaltsgrößen.<br />
Nach Berechnungen des BBR wird die durchschnittliche Haushaltsgröße bis 2015<br />
weiter von knapp 2,2 Personen auf knapp 2,1 Personen sinken. Kleine Haushalte<br />
mit einer Person oder zwei Personen nehmen kräftig an Zahl zu, große Haushalte<br />
mit drei oder mehr Personen werden dagegen weniger.<br />
Stadt <strong>Bottrop</strong> – Stadtplanungsamt Abteilung Generelle Planung