german open 2012 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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ten möglichen Wert. Wählen Sie eine Brennweite<br />
zwischen 135 und 200 mm. Das Pferd positionieren<br />
Sie so weit weg vom ausgewählten<br />
Hintergrund wie möglich und treten dann so<br />
weit zurück, bis Sie im Sucher den gewünschten<br />
Bildausschnitt haben. Wenn es geht, sollten<br />
Sie lieber etwas mehr Luft um den Pferdekopf<br />
lassen als zu dicht heranzugehen. Wenn Sie zudem<br />
noch den Schärfemesspunkt verschieben<br />
können, setzen Sie ihn nun aufs Auge des Pferdes.<br />
Kontrollieren Sie durch ein Antippen des<br />
Auslösers die Verschlusszeit, die die Kamera berechnet.<br />
Mit 1/500 oder kürzer sind Sie auf der<br />
sicheren Seite, längere Verschlusszeiten können<br />
Unschärfen durch eigenes Wackeln oder Bewegungen<br />
des Pferdes ins Bild bringen. Durch<br />
Höherdrehen des ISO-Wertes können Sie bei<br />
Bedarf kürzere Verschlusszeiten erhalten. Wenn<br />
das Pferd Sie dann aufmerksam mit geöffnetem<br />
Auge und gespitzten Ohren anschaut, drücken<br />
Sie ab. Die Abbildungen links zeigen, welchen<br />
Einfl uss Blende und Positionierung des Pferdes<br />
zum Hintergrund auf die Bildwirkung haben.<br />
Wenn Sie diese Einstellungen einmal im Griff<br />
haben, dann können Sie sie überall anwenden,<br />
um ein Pferd vom Hintergrund freizustellen,<br />
auch beim Fotografi eren von „ganzen Pferden“<br />
und in der Bewegung. Besonders auf meist<br />
überfrachteten Turnierhintergründen können<br />
Sie so manch ein Foto gefälliger gestalten.<br />
■ Pferdefüße<br />
Schauen Sie sich auf Fotos an, wie das Pferd<br />
steht oder in welcher Bewegungsphase es sich<br />
gerade befi ndet. Es macht sehr viel aus, wo sich<br />
seine Beine gerade befi nden. Beispielsweise<br />
sieht ein haltermäßig square aufgestelltes Pferd<br />
gut aus, wenn es von schräg vorn aufgenommen<br />
wurde, seitlich fotografi ert wirkt es oft wie<br />
ein Sägebock. Da stellt man es besser „offen“<br />
auf. Auch für jede Gangart und für jedes Tempo<br />
gibt es gute und unfotogene Momente. Schauen<br />
Sie Fotos erfolgreicher Fotografen daraufhin<br />
genau an, um ein Gefühl für die Wirkung verschiedener<br />
Bewegungsphasen zu bekommen.<br />
Manche Phasen vermitteln Ruhe und Gleichmaß,<br />
wie die Schwebephase im Trab bzw. das<br />
umgekehrte W beim Jog. Das angehobene Vorderbein<br />
beim Übertreten von Stangen vermittelt<br />
Spannung. Manche Galoppphasen vermitteln<br />
eher Schwung, andere eher Schnellheit.<br />
■ Das Licht<br />
Achten Sie darauf, aus welcher Richtung das<br />
Licht einfällt. „Sonne im Rücken“ ist die sicherste<br />
Bank, oft aber auch ein wenig langweilig.<br />
Gegenlicht ist spannend, aber schwierig zu<br />
Mehr Luft vor und über dem Pferd als darunter und<br />
dahinter geben einen gefälligeren Bildeindruck.<br />
Auf dem Boden sitzt es sich gemütlich und die Fotos<br />
bekommen eine spannungsreiche Perspektive.<br />
WESTERNREITER – August <strong>2012</strong><br />
tierfotografi e 13<br />
meistern – moderne Kameras bringen aber hier<br />
auch oft ansprechende Ergebnisse, solange die<br />
Sonne oder eine andere Lichtquelle nicht mit<br />
aufs Bild kommt. Seitenlicht bringt eine schöne<br />
Tiefenwirkung ins Bild, macht die Aufnahme<br />
plastisch. Aber achten Sie darauf, von welcher<br />
Seite das Licht einfällt. Es sollte von der Seite<br />
kommen, in die das Pferd schaut, dann modelliert<br />
es fein und fl üssig von vorn nach hinten.<br />
Kommt es von der anderen Seite, lässt es die<br />
Muskulatur des Pferdes gern leicht klumpig<br />
wirken und das Auge versinkt im Schatten.<br />
Kontrastreiche Motive wie der schwarzweiße<br />
Schecke fotografi eren Sie besser bei diffusem<br />
Licht, also leicht bedecktem Himmel. Kameras<br />
kommen mit hohen Kontrasten nicht gut zurecht<br />
und diffuses Licht mildert Kontraste entscheidend.<br />
■ Der Aufnahmestandpunkt<br />
Ein letzter Tipp, der hier noch Platz fi nden soll:<br />
Achten Sie auf Ihren Aufnahmestandpunkt.<br />
Ideal ist, wenn Ihre Augenhöhe mittig auf die<br />
Pferdeschulter trifft. Tiefer, also von unten nach<br />
oben fotografi ert, ist auch gut oder sogar besser.<br />
Beugen Sie also immer ein wenig die Knie,<br />
setzen Sie sich auf einen Stuhl, knien Sie sich<br />
hin oder legen Sie sich auf den Boden. Ein höherer<br />
Aufnahmestandpunkt wirkt immer von<br />
oben herab und drückt das Motiv in den Boden.<br />
Interessant wird erst ein wirklich hoher Aufnahmestandpunkt.<br />
Sie sehen: Gute Fotografi e hat viel mit Hinsehen<br />
und Arrangieren zu tun und eher wenig<br />
mit Kameratechnik. Nehmen Sie einfach die<br />
Kamera, gehen Sie raus und fotografi eren Sie.<br />
Freude an der Sache, Übung und entspannte<br />
Selbstkritik – dann wird das Bild etwas, ohne<br />
dass Sie sich sehr mit technischem Wissen belasten<br />
müssen.