22.02.2013 Aufrufe

german open 2012 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

german open 2012 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

german open 2012 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Arterhaltung und Aussiedelung von Przewalski-Pferden:<br />

Takhi-Rettungsaktion zum Scheitern verurteilt?<br />

Das Przewalski-Pferd – benannt nach dem russischen Expeditionsreisenden<br />

Nikolai Michailowitsch Przewalski – gilt als letzte überlebende Wildpferdeart.<br />

In freier Natur war das Urwildpferd bereits ausgestorben. Die<br />

Erhaltung der Art gelang jedoch über Zuchtprogramme in verschiedenen<br />

Zoos. Seit einigen Jahren bemüht man sich um die Wiederansiedelung des<br />

Takhi in seiner ursprünglichen Heimat, der Mongolei. Doch Skeptiker bezweifeln,<br />

dass die Art trotz aller Bemühungen erhalten werden kann und<br />

die langfristige Wiederansiedelung gelingt.<br />

Von Renate Ettl<br />

Das derb wirkende, falbfarbene Przewalskipferd<br />

mit seiner charakteristischen Stehmähne<br />

kennen die meisten Pferdefreunde<br />

nur aus dem Zoo. Es steht mit 130 bis 146<br />

Zentimeter im Ponymaß, eine Größe, die sich für<br />

das Überleben in der freien Wildbahn als ideal<br />

erwiesen hat. Dabei bringt es zwischen 240 und<br />

300 Kilogramm auf die Waage. Ins Auge sticht<br />

die schwarze bis bräunliche Stehmähne, die als<br />

typisches Wildpferdemerkmal angesehen wird.<br />

Die Stehmähne entsteht, weil das Mähnenhaar<br />

der Przewalskipferde – anders als bei unseren<br />

Hauspferden – den Fellwechsel mitmacht und<br />

somit einmal im Jahr erneuert wird. Damit hat<br />

das Langhaar nicht die Zeit, besonders lang zu<br />

wachsen. Nur wenn das Pferd unter Stress steht<br />

oder in schlechter körperlicher Verfassung ist,<br />

kann der Haarwechsel ausbleiben oder verspätet<br />

stattfinden. Dann entwickeln sich schon mal<br />

Kipp- oder gar Hängemähnen sowie ein Stirnschopf,<br />

womit die Urwildpferde ansonsten nicht<br />

ausgestattet sind. Fitte Pferde erkennt man<br />

WESTERNREITER – August <strong>2012</strong><br />

deshalb an einer kurzen, bürstenförmigen Stehmähne,<br />

die im Kern schwarz ist und am Rand in<br />

der Fellfarbe eingesäumt ist.<br />

■ Der Phänotyp des Wildpferds<br />

Die Fellfarbe reicht von rotbraun bis palominofarben,<br />

doch meist findet man eine Falbfarbe<br />

vor, äquivalent der von <strong>Westernreiter</strong>n beliebten<br />

Farbvariation Dun. Das Urwildpferd jedoch<br />

ist zusätzlich mit einem Mehlmaul und einem<br />

Schwalbenbauch ausgestattet und trägt den<br />

typischen Aalstrich entlang der Wirbelsäule, der<br />

bis in den Schweif hinein ragt. Oft finden sich<br />

auch zusätzlich Zebrastreifen an den Innenseiten<br />

der Beine sowie ein Schulterkreuz, also ein<br />

quer verlaufender schwarzer Streifen am Widerrist.<br />

Ein Unterscheidungsmerkmal zum Hauspferd<br />

ist der spitzere Winkel der Profillinie von Nasenbein<br />

und Unterkieferrand. Beim erwachsenen<br />

Urwildpferd beträgt dieser Winkel im Mittel<br />

etwa 17°, während das Hauspferd im Durchschnitt<br />

etwa 30° aufweist. Weiter wachsen beim<br />

Przewalskipferd die Schweifhaare am Ansatz<br />

nur fingerlang und wirken damit sehr bürstig,<br />

während das Hauspferd hier schon lange Haare<br />

ausbildet.<br />

Auch genetisch unterscheidet sich das Urwildpferd<br />

vom Hauspferd, denn es hat 66 Chromosomen<br />

im Gegensatz zum Hauspferd mit 64<br />

Chromosomen. Die Haus- und Przewalskipferd<br />

lassen sich aber untereinander paaren und de-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!