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VON A BIS Z

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einige Tage Ruhe (keine ➢Hausarbeit, kein ➢Besuch), legen<br />

Sie sich mit dem Baby ins Bett und stillen Sie es so oft, wie<br />

es will (sogar stündlich) und jedes Mal an beiden Seiten.<br />

Alles was milchbildend ist, kann Ihnen helfen (➢Milch -<br />

bildung).<br />

ZUSAMMENSETZUNG<br />

DER MUTTERMILCH<br />

Bei allen Säugetieren entspricht die Zusammenstellung der<br />

arteigenen Muttermilch den Anforderungen des jeweiligen<br />

Babys. So enthält z.B. Kuhmilch (auch Schafs- und<br />

Rentier milch) sehr viel mehr Eiweiß als Frauenmilch, da bei<br />

diesen Jungen die Entwicklung der Muskulatur eine<br />

besonders große Rolle spielt: Sie stehen sofort nach der<br />

Geburt auf den eigenen Beinen und folgen dem<br />

Muttertier.<br />

Unverdünnte Kuhmilch hätte für den menschlichen<br />

Säugling verheerende Folgen, da seine Nieren keine so<br />

große Ausscheidungskapazität haben und der Harnstoffspiegel<br />

im Blut enorm ansteigen würde. Beim menschlichen<br />

Säugling stehen die Differenzierung und der Ausbau der<br />

Gehirnfunktionen im Vordergrund, das selbständige<br />

Laufen wird erst mit einem Jahr erlernt.<br />

Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde versucht, durch<br />

Verdünnung, Zugabe von Zucker und Mehl die<br />

Kuhmilch annähernd der Muttermilch anzugleichen -<br />

nicht immer mit Erfolg, denn die Säuglingssterblichkeit<br />

der Flaschenkinder lag um ein Vielfaches höher als bei<br />

den Brustkindern. Die Industrie hat es in den letzten<br />

Jahrzehnten fertiggebracht, durch chemische und<br />

maschinelle Prozesse, durch Zusätze von Ölen, künstlichen<br />

Vitaminen und Mineralien, Umwandlung der Struktur<br />

der Eiweißbausteine, Erhitzung und Pulverisierung, die<br />

Kuhmilch derart zu verändern, dass sie als der Muttermilch<br />

«adaptiert» angepriesen werden konnte. Mit dieser<br />

Ersatzmilch haben nun schon etliche Menschengenerationen<br />

überlebt, jedoch nicht immer in bester Gesundheit.<br />

65<br />

In den Dritte-Welt-Ländern, in denen die aggressive<br />

Werbung der Babynahrungshersteller zu einem drastischen<br />

Rückgang der Stillrate geführt hat, sind die Auswirkungen<br />

verheerend. Doch auch wir, in den Hochburgen der<br />

Zivilisation, sollten uns nicht vorgaukeln lassen, dass<br />

unsere Neugeborenen die Wahl haben zwischen zwei<br />

gleichwertigen Produkten. Anhand einiger Beispiele<br />

möchten wir die Überlegenheit der Muttermilch<br />

gegenüber der adaptierten Ersatzmilch belegen:<br />

• Muttermilch enthält bei niedrigem Eiweißgehalt genau<br />

das Spektrum an Aminosäuren, das den Bedürfnissen<br />

des Kindes entspricht. Als ein Beispiel sei hier das<br />

Laktoferrin erwähnt, ein eisenbindendes Eiweiß. Durch<br />

seine hohe Kapazität, das Eisen zu binden, hemmt es<br />

die Besiedlung des kindlichen Darmes mit krankmachenden<br />

Erregern, da diese für ihren Stoffwechsel<br />

ungebundenes Eisen benötigen. Dies hat zur Folge,<br />

dass gestillte Babies ausreichend mit Eisen versorgt<br />

werden und zudem viel seltener an Durchfallerkrankungen<br />

leiden als Flaschenbabies.<br />

• Der größte Anteil der Eiweiße aus der Kuhmilch, auch<br />

der adaptierten Säuglingsnahrung, sind die Beta-<br />

Laktoglobuline, die in Frauenmilch nicht vorkommen.<br />

Es handelt sich hierbei um artfremde Makromoleküle,<br />

die die Darmschleimhaut des Säuglings durchdringen<br />

und hier als potentes Allergen wirksam werden können.<br />

Eine Studie hat gezeigt, dass bei allergiekranken Eltern,<br />

ihre Flaschenkinder im Alter von sechs Monaten<br />

sechsmal häufiger allergische Reaktionen zeigen als<br />

gleichaltrige vollgestillte Kinder.<br />

• Der Fettgehalt der Muttermilchersatznahrung und der<br />

Frauenmilch, der etwa die Hälfte der Nährwerte liefert,<br />

ist zwar annähernd gleich, doch besteht ein Unterschied<br />

in der Qualität. Die für die Entwicklung des Nervensystems<br />

notwendigen essentiellen Fettsäuren, die in<br />

der Muttermilch enthalten sind und optimal resorbiert<br />

werden, können durch Zusatz von pflanzlichen und<br />

tierischen Fetten zur Kuhmilch nicht vollwertig<br />

ersetzt werden.

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