VON A BIS Z
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Wann kann nicht gestillt werden?<br />
Es ist selbstverständlich, dass keine Frau stillen muss. Es ist ihre eigene Entscheidung, die sie nicht nur mit dem Kopf,<br />
sondern mit ihrem Herzen treffen sollte. Unter Zwang kann keine Frau stillen.<br />
In ganz wenigen Fällen, wenn kein Drüsengewebe in der Brust angelegt ist oder wenn eine Störung des Hypothalamus<br />
oder der Hirnanhangdrüse vorliegt, kann keine Milch oder nicht ausreichend Milch produziert werden.<br />
In folgenden sehr seltenen Fällen sollte die Mutter vom Stillen absehen: während einer Krebsbehandlung, bei einer<br />
unbehandelten Tuberkulose, und wenn das Baby an Galaktosämie (Ausnahme Duarte-Variante) leidet. Zur<br />
Aidsproblematik verweisen wir auf Seite 12.<br />
Was passiert beim Stillen im Körper der Frau?<br />
Schon während der Schwangerschaft stellt sich der Körper der Frau auf das Stillen ein: Die Brüste werden voller, der Vorhof<br />
vergrößert sich. In der zweiten Schwangerschaftshälfte kann es sein, dass schon etwas Vormilch aus der Brust kommt.<br />
Wenn das Baby geboren ist, nehmen die Schwangerschaftshormone schlagartig ab, und die Milch kann einschießen<br />
und frei fließen.<br />
In der Brust befinden sich viele Drüsenbläschen<br />
(Alveolen), die traubenähnlich aneinander hängen.<br />
Hier wird die Milch gebildet. Von den Alveolen gehen<br />
kleine Milchkanäle aus, die in die Hauptmilchgänge<br />
führen. Beim Trinken spritzt die Milch über die<br />
äußeren Milchgänge, die zur Spitze der Mamille<br />
(Brustwarze) führen, in den Mund des Babys.<br />
Ausschlaggebend für diesen Vorgang ist das Saugen an<br />
der Brust (manchmal genügt es auch, dass die Mutter<br />
ans Stillen denkt!). Dadurch werden Signale zum<br />
Hypothalamus gesendet, es erfolgt eine Reaktion in der<br />
Hirnanhangdrüse, und die Hormone Prolaktin und<br />
Oxytocin werden ausgeschüttet. Diese gelangen dann<br />
in den Blutkreislauf: Das Prolaktin regt die<br />
Drüsenbläschen zur Milchproduktion an. Das Oxytocin<br />
bewirkt ein Zusammenziehen der Bläschen, wodurch<br />
die Milch in die Milchgänge und weiter zur Mamille<br />
hin fließt. Viele Frauen spüren diesen Vorgang als<br />
warmes, prickelndes Gefühl in der Brust.<br />
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