Geschäftsbericht 2010 - FVA
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Das laufende Forschungsprogramm<br />
Steigerung der Wirtschaftlichkeit beim Verzahnungsschleifen<br />
einsatzgehärteter Stirnräder<br />
<strong>FVA</strong>-Nr. 329 IV AK Fertigungstechnik<br />
Bei der Hartfeinbearbeitung von<br />
Verzahnungen mit dem diskontinuierlichen<br />
Zahnflankenprofilschleifen<br />
stellt die thermische Werkstückbelastung<br />
während der Bearbeitung eine<br />
große Herausforderung dar. Besonders<br />
die Zusetzung der Schleifscheibe<br />
durch das zähe Material aus der<br />
Randoxidationsschicht der einsatzgehärteten<br />
Zahnräder führt zu einer erhöhten<br />
Reibleistung in der Kontaktzone.<br />
Bei ungünstiger Prozessführung<br />
kann eine thermische Gefügeschädigung<br />
in Form von Schleifbrand entstehen,<br />
Bild 1.<br />
Aus diesem Grund hat das Werkzeugmaschinenlabor<br />
(WZL) der<br />
RWTH Aachen gemeinsam mit der<br />
Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />
e.V. (<strong>FVA</strong>) ein Forschungsprojekt<br />
durchgeführt. Ziel des Projektes ist<br />
die Steigerung der Prozesssicherheit<br />
und der Wirtschaftlichkeit bei der Bearbeitung<br />
randoxidierter Zahnräder<br />
Bild 1: Anwendungsbeispiel einer<br />
Schrumpfscheibe<br />
durch Ermittlung geeigneter Schleifwerkzeuge.<br />
Hierfür werden verschiedene<br />
Schleifscheibenspezifikationen<br />
und deren Verhalten bei der Schleifbearbeitung<br />
der oxidierten Randzone<br />
untersucht. Zur Bewertung der Leistungsfähigkeit<br />
verschiedener Schleifwerkzeuge<br />
ist eine ganzheitliche Betrachtung<br />
des Schleifprozesses notwendig.<br />
Hierzu werden sowohl der<br />
Einfluss des Schleifwerkzeuges, der<br />
Bearbeitungs- und Abrichtparameter<br />
bei der Schruppbearbeitung als auch<br />
das Prozessverhalten der Schleifwerkzeuge<br />
bei der Schlichtbearbeitung<br />
analysiert.<br />
Im Rahmen des Projektes sind experimentelle<br />
Untersuchungen im Profilschleifprozess<br />
mit einer NKW-Verzahnung<br />
auf der Profilschleifmaschine<br />
VAS 55 P der Firma KAPP am<br />
WZL durchgeführt und anschließend<br />
durch Versuche unter industriellen<br />
Randbedingungen an Großverzah-<br />
Bild 1: Problemstellung beim Profilschleifen randoxidierter Zahnräder<br />
nungen verifiziert worden. Bild 2 zeigt<br />
die Daten der Versuchsverzahnung<br />
und die am WZL zur Verfügung stehende<br />
Versuchsmaschine.<br />
Die Analyse der Schleifwerkzeuge<br />
zeigt, dass sich mit den untersuchten<br />
Schneidstoffenzusammensetzungen<br />
Sinterkorund mit 30% Abral (SK/Abral)<br />
sowie Edelkorund mit 30% Sinterkorund<br />
(SK Typ2) bei konstanter volumetrischer<br />
Zusammensetzung die<br />
höchsten Standzeiten erzielen lassen,<br />
Bild 3. Die Variation der Schleifscheibenspezifikation<br />
zeigt außerdem,<br />
dass durch eine gezielte Veränderung<br />
der volumetrischen Zusammensetzung<br />
die Standzeiten der einzelnen<br />
Schleifscheibe weiter verbessert<br />
werden kann. Mit einer offenporigen<br />
Schleifscheibe aus dem Schneidstoff<br />
Sinterkorund (SK Typ2) können hier<br />
die höchsten Standzeiten bei der Bearbeitung<br />
randoxidierter Zahnräder<br />
erzielt werden.