Geschäftsbericht 2010 - FVA
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Das laufende Forschungsprogramm<br />
Simulation der Elektromagnetischen Verträglichkeit<br />
von elektrischen Antriebssystemen – EMV-Methoden<br />
<strong>FVA</strong>-Nr. 557<br />
Gemäß europäischer Gesetzeslage<br />
muss jeder Hersteller eines elektrischen/elektronischen<br />
Gerätes, vor<br />
dessen Verkauf, den Aufsichtsbehörden<br />
die Übereinstimmung seines<br />
Produktes mit den Schutzzielen des<br />
EMV-Gesetzes nachweisen und erklären.<br />
Für drehzahlveränderbare elektrische<br />
Antriebe gilt als Basis dieses<br />
Nachweises die Produktnorm DIN EN<br />
61800-3, in der die EMV-Anforderungen<br />
für geregelte Antriebe festgelegt<br />
und folglich messtechnisch oder analytisch<br />
nachzuweisen sind.<br />
Damit die Einhaltung der Anforderungen<br />
nicht dem Zufall überlassen ist,<br />
wird die EMV bereits im Entstehungsprozess<br />
eines Antriebssystems hineinentwickelt.<br />
Dies geschieht durch planvolles<br />
und angemessenes Vorgehen.<br />
Dabei ist zu entscheiden,<br />
zu welchem Zeitpunkt mit welcher<br />
Tiefe Abschätzungen und Analysen<br />
durchzuführen sind,<br />
welche geeigneten Werkzeuge<br />
(Computerprogramme oder Handformeln)<br />
zur Abschätzung und zur<br />
Analyse zur Verfügung stehen sowie<br />
deren Stärken und Schwächen.<br />
Die Zuhilfenahme von Simulationswerkzeugen<br />
(Tools) reduziert dabei<br />
die Entwicklungskosten drastisch, da<br />
die Bewertung von verschiedenen<br />
EMV-Konzepten bereits während<br />
der Designphase des Antriebs<br />
möglich ist und<br />
auch komplizierte EMV-Probleme,<br />
wie z. B. Wechselwirkungen mit der<br />
Umgebung, nachvollzogen und<br />
gelöst werden können.<br />
Bild 1: Messung der gestrahlten Störaussendung eines Antriebssystems<br />
in der EMV-Absorberhalle<br />
AK Geregelte Elektroantriebe<br />
Im Rahmen des <strong>FVA</strong>-Forschungsprojektes<br />
wurde anhand eines realen<br />
Antriebssystems<br />
1. eine Methodik erarbeitet, mit der<br />
die EMV eines Antriebs prognostizierbar<br />
wird, wobei übertragbare,<br />
belastbare und auch hinreichend<br />
aussagefähige Ergebnisse erzielt<br />
werden. Wichtig dabei ist insbesondere<br />
die elektromagnetische<br />
Emission, d.h. die Störaussendung<br />
im Radiofrequenzbereich.<br />
2. Bewertet wurden numerische und<br />
analytische Simulationswerkzeuge,<br />
welche für die Vorhersage der EMV<br />
besonders geeignet sind.<br />
3. Die Analyseergebnisse wurden<br />
anhand von Messergebnissen<br />
verifiziert.<br />
Als ein Ergebnis des Forschungsvorhabens<br />
kann aufgeführt werden,<br />
dass sich genaue Abschätzungen der<br />
gestrahlten Störemission mit akzeptablem<br />
Aufwand durch Nutzung von<br />
Verfahren erzielen lassen, die auf der<br />
"Method of Moments (MoM)" basieren.<br />
Dafür ist die reale Struktur durch<br />
die Diskretisierung der Oberflächen<br />
im Modell abzubilden, wie es in Bild 3<br />
für das untersuchte Antriebssystem<br />
dargestellt ist. Die Simulation der gestrahlten<br />
Störaussendung erlaubt<br />
prinzipielle Aussagen über das Abstrahlverhalten<br />
des Antriebssystems.