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unilex 1–2/2007 - ULV

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UNILEX <strong>1–2</strong>/<strong>2007</strong><br />

silvia Ulrich, Gerhard schnedl, renate Pirstner-<br />

Ebner (hg), Funktionen des rechts in der<br />

pluralistischen Wissensgesellschaft. Festschrift<br />

für christian brünner zum . Geburtstag.<br />

Wien – Köln – Graz <strong>2007</strong>, seiten.<br />

Anneliese Legat<br />

Der 65. Geburtstag von Herrn o. Univ.-Prof. Dr. Christian<br />

Brünner wurde neben vielem anderen auch mit einer Festschrift<br />

gewürdigt, welche das wissenschaftliche Spektrum des<br />

ehemaligen Rektors der Universität Graz und sein vielfältiges<br />

inner- und außeruniversitäres Wirken widerspiegelt und die<br />

insbesondere auch sein universitätsrechtliches und universitätspolitisches<br />

Engagement apostrophiert.<br />

Das erste der vier Schwerpunktkapitel ist den Aspekten<br />

Bildungspolitik und Bildungsrecht (vom Schul-, über das<br />

Fachhochschul- zum Universitätsrecht) unter Einschluss<br />

von außeruniversitären bildungsbezogenen Einrichtungen<br />

gewidmet. Andrea Fenz als erste Autorin in alphabetischer<br />

Reihenfolge präsentiert in ihrer Funktion als Geschäftsführerin<br />

die 1990 gegründete Ausbildungspartnerschaft Hochschule<br />

- Wirtschaft Südösterreich (APS), eine als Verein institutionalisierte<br />

regionale Anlaufstelle in Südösterreich für<br />

Unternehmen, Universitäten und für andere Forschungseinrichtungen,<br />

die an europäischen Förderprogrammen teilnehmen<br />

wollen oder einen Partner für internationale Kooperationen<br />

suchen. Diese Institution, die europäische Fördermöglichkeiten<br />

sichtet und die Erstellung und Einreichung<br />

von Förderanträgen unterstützt, wird von Anfang an von<br />

Christian Brünner geleitet.<br />

Die frühere Beamtin im Wissenschaftsressort Elsa Hackl<br />

beschäftigt sich mit den zwischen nationalen Gesetzen und<br />

internationalen Vorgaben angesiedelten Hochschulen und<br />

ihrer Gestaltung durch Parlament, Regierung und Bürokratie<br />

und thematisiert ua deren Entstaatlichung sowie deren<br />

Funktion als Eliteinstitution. Der vielfach geehrte und mit<br />

zahlreichen Preisen ausgezeichnete Politikwissenschafter und<br />

Professor emeritus für Öffentliches Recht an der Universität<br />

Graz Wolfgang Mantl, ehemaliger Vorsitzender des österreichischen<br />

Wissenschaftsrates, legt seine Sicht der Rolle des<br />

akademischen Sektors für die europäische Integration am<br />

Beispiel Österreichs dar. Die Bildungsforscherin an der Universität<br />

Dortmund und Vorsitzende des wissenschaftlichen<br />

Beirates der Österreichischen Qualitätssicherungsagentur<br />

AQA Anke Hanft zeichnet ein Bild der Hochschulen im<br />

Bologna-Zeitalter und der damit verbundenen Probleme<br />

wie Kapazitätsfestlegung (durch den Staat und/oder durch<br />

die autonomen Hochschulen oder im Rahmen von Zielvereinbarungen<br />

und indikatorgesteuerter Mittelvergabe),<br />

Studienplatzbewirtschaftung und Zulassungs- bzw. Auswahlverfahren<br />

(zB Probestudium, Selbstselektion, Testverfahren,<br />

individuelle Verfahren, Auswahlgespräche). Außerdem<br />

werden Überlegungen zur Zulassung für konsekutive<br />

Masterstudiengänge sowie zur Anrechnung von Leistungen<br />

und beruflichen Kompetenzen für ein Hochschulstudium<br />

angestellt. Der ehemalige Langzeitsektionschef im Wissenschaftsressort<br />

Sigurd Höllinger wiederholt in seinem Beitrag<br />

schon frührer geäußerte Vorhaben zur Weiterführung<br />

der Universitätsreform 2002. Gerlinde Goach, eine praktizierende<br />

Rechtsanwältin, begründet in ihrem Aufsatz ihre<br />

Ansicht, warum auch die Massenuniversität eine Stätte der<br />

Bildung sein kann.<br />

Der renommierte Staatsrechtler an der Universität Wien<br />

und ehemalige Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät<br />

der Universität Graz sowie Vorstand des Linzer Universitätsrechtsinstitutes<br />

Bernd-Christian Funk setzt sich unter dem<br />

Titel „Kontraktmanagement im Universitätsrecht“ mit den<br />

durch das UG 2002 neu eingeführten Steuerungsinstrumenten<br />

der Leistungs- und Zielvereinbarungen auseinander<br />

und kommt zu dem Schluss, dass die Zielvereinbarungen<br />

kein „funktionsäquivalentes Steuerungsdesign“ darstellen,<br />

da sie im UG 2002 in einer Gemengelage von Personalorganisations-<br />

und Personalbeschäftigungsrecht angesiedelt<br />

sind. Nach Funk bergen sie in hohem Ausmaß die Gefahr<br />

„einer die Funktion deformierenden und korrumpierenden<br />

Instrumentalisierung“ (21). Der an der FH Joanneum lehrende<br />

Jurist Werner Hauser beschreibt in seinem Beitrag die<br />

Geschichte von Werden und Vergehen der außeruniversitären<br />

Ludwig Boltzmann-Forschungsstelle für Bildungs- und<br />

Wissenschaftsrecht 2001 bis 2006. Die Schilderung des Auflösungsprozesses<br />

durch die Ludwig Boltzmann-Gesellschaft<br />

hinterlässt einen schalen Nachgeschmack.

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