EU-Report 2012 deutscher Rechnungshöfe - Landesrechnungshof ...
EU-Report 2012 deutscher Rechnungshöfe - Landesrechnungshof ...
EU-Report 2012 deutscher Rechnungshöfe - Landesrechnungshof ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 223 -<br />
Ausgaben für eigenes Bildungspersonal der Zuwendungsempfängerin im<br />
Rahmen der Projektleitung sowie für Honorarkräfte und Reisekosten von<br />
67 392,06 Euro und Ausgaben für Verwaltungspersonal der Zuwendungsempfängerin<br />
von 34 782,82 Euro.<br />
Lehrgänge externer Einrichtungen von 124 250 Euro. Hierfür waren pauschal<br />
8,75 Euro je Teilnehmerstunde vorgesehen.<br />
Im Verlauf der Prüfung räumte die Zuwendungsempfängerin ein, dass die Resonanz<br />
auf die von ihr an mehr als 100 Unternehmen verschickte Werbung bereits<br />
bei Projektbeginn zu gering war. Die von den Unternehmen gemeldete Zahl der<br />
Mitarbeiter blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück, sodass nur zwei der ursprünglich<br />
geplanten 27 Seminare realisiert werden konnten. Als Einzelveranstaltungen<br />
waren sie nicht geeignet, das Förderziel einer Zertifizierung der Teilnehmer<br />
zu erreichen. Diese Seminare deckten nur knapp 2 % der für das Gesamtprojekt<br />
geplanten Teilnehmerstunden ab und fanden erst im März 2009 statt.<br />
Kurz vor Ende der Projektlaufzeit, am 16. Februar 2009, beantragte die Zuwendungsempfängerin<br />
noch eine Verlängerung des Projekts um zwei Monate. Sie begründete<br />
diesen Antrag wahrheitswidrig damit, dass in der bewilligten Projektlaufzeit<br />
zwei Zertifikatskurse wegen der Erkrankung von Dozenten nicht beendet<br />
werden könnten. Innerhalb der vorgesehenen Projektlaufzeit sei es deshalb für 80<br />
Kursteilnehmer nicht mehr möglich, ein Zertifikat zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt<br />
hatte noch kein einziges Seminar entsprechend der Projektkonzeption stattgefunden.<br />
In Unkenntnis der Sachlage stimmten das Ministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Verkehr und die Förderbank der Projektverlängerung zu. Für die Seminare<br />
hatte die Kooperationspartnerin Tagungsräume des örtlichen Klinikums<br />
angemietet. Als sich im Verlauf des Projekts abzeichnete, dass es nicht gelingen<br />
würde, genügend Teilnehmer für die Fortbildungen zu gewinnen, erklärte der Geschäftsführer<br />
der Kooperationspartnerin gegenüber dem Krankenhaus, dass die<br />
dortigen Inhouse-Fortbildungen mit <strong>EU</strong>-Mitteln gefördert werden könnten. Er bot<br />
an, für eine Förderung zu sorgen. Dazu seien ihm lediglich Teilnehmerlisten auf<br />
Vordrucken der Zuwendungsempfängerin zu überlassen.<br />
Diese fügte die Zuwendungsempfängerin dem Verwendungsnachweis jedoch<br />
nicht im Original, sondern in veränderter Form bei. Die vorgelegten Listen enthielten<br />
keine Seminarbezeichnungen mehr und die aufgelisteten Teilnehmer wa-