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hört auf zu lernen - fangt an zu denken - JungdemokratInnen/Junge ...

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4 Hört <strong>auf</strong> <strong>zu</strong> <strong>lernen</strong> -<br />

Geschichte der<br />

Schule<br />

<strong>an</strong><strong>zu</strong>sprechen, <strong>zu</strong> erfassen und <strong>zu</strong> mobi-<br />

1. Geschichte der Schule<br />

1.1. Das 18. Jahrhundert<br />

Das Kontinentaleuropa des ausgehenden<br />

18. Jahrhundert war vom<br />

Überg<strong>an</strong>g der alten Ständegesellschaft<br />

<strong>zu</strong>m modernen Staat<br />

absolutistischer Prägung bestimmt.<br />

Dies bedeutet einen grundsätzlichen<br />

systematischen Umbruch. Die öffentliche<br />

Gewalt, die bisher zwischen<br />

den verschiedenen Ständen <strong>auf</strong>geteilt<br />

war, konzentriert sich in der<br />

Person des jeweiligen L<strong>an</strong>desherren,<br />

die politischen Herrschaftsstände<br />

werden entpolitisiert und <strong>auf</strong> ihre<br />

sozialen und wirtschaftlichen Funktionen<br />

beschränkt. Es entsteht ein<br />

<strong>auf</strong>wendiger Beamtenapparat, der<br />

die politischen Entscheidungen der<br />

neuen zentralen Gewalt durchsetzt.<br />

Diese Entwicklung war unter <strong>an</strong>derem<br />

notwendig geworden, weil<br />

sich eine neue Wirtschaftsordnung<br />

etablierte. In den vorherigen<br />

Jahrhunderten produzierten<br />

die Menschen in erster<br />

Linie für den Eigenbedarf. Dies<br />

änderte sich in den M<strong>an</strong>ufakturen<br />

des Merk<strong>an</strong>tilismus, mit<br />

ihrer arbeitsteiligen Produktionsweise.<br />

Diese produzierten<br />

vorr<strong>an</strong>gig für den H<strong>an</strong>del. So<br />

wurden größere wirtschaftliche<br />

Ressourcen freigesetzt, <strong>auf</strong> die<br />

der Staat <strong>zu</strong>rückgreifen konnte.<br />

Das schuf aber auch neue Probleme:<br />

Die alten Regulationsmech<strong>an</strong>ismen<br />

wurden weitgehend<br />

zerschlagen. Der Staat<br />

war somit gezwungen, in bisher<br />

nicht gek<strong>an</strong>ntem Ausmaß<br />

die einzelnen Untert<strong>an</strong>en direkt<br />

lisieren, für den öffentlichen Nutzen <strong>zu</strong><br />

aktivieren. Diese Tendenz bezeichnet<br />

m<strong>an</strong> als Sozialdisziplinierung. Es wurden<br />

neue Sozialisationsinst<strong>an</strong>zen notwendig,<br />

um die Bevölkerung <strong>auf</strong> die neuen Aufgabenfelder<br />

vor<strong>zu</strong>bereiten.<br />

Der Staat beg<strong>an</strong>n daher, die Schule in<br />

seinen Dienst <strong>zu</strong> stellen, das Bildungswesen<br />

wurde verstaatlicht.<br />

Dieser Schlag richtete sich sowohl gegen<br />

die Autonomie der Bildungseinrichtungen,<br />

als auch gegen die politische Autonomie<br />

ihrer Träger (Städte und Kirche).<br />

Viel wichtiger war aber, daß die Schule<br />

folgende Funktionen für den Staat übernahm:<br />

- die Ausbildung der loyalen Beamten dieses<br />

modernen Staates;<br />

- die Ertüchtigung des Stadtbürgers für<br />

Gewerbe und H<strong>an</strong>del;<br />

- die Sozialdisziplinierung der ländlichen<br />

Sozialschichten für Gutsherrschaft und

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