hört auf zu lernen - fangt an zu denken - JungdemokratInnen/Junge ...
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<strong>f<strong>an</strong>gt</strong> <strong>an</strong> <strong>zu</strong> <strong>denken</strong> ! 59<br />
den §13 der ASchO lohnt sich <strong>auf</strong> jeden<br />
Fall.<br />
Was also machen, wenn einE LehrerIn<br />
gegen die ASchO verstößt? Erstmal im<br />
Gespräch dar<strong>auf</strong> hinweisen, vielleicht<br />
weiß sie es ja nicht besser. Falls er/sie<br />
sich d<strong>an</strong>n weigert ein<strong>zu</strong>sehen, dass er/<br />
sie im Unrecht ist, ist das weitere Vorgehen<br />
recht gut <strong>zu</strong> überlegen. Zum einen,<br />
weil mensch sich durch ein ständiges<br />
Pochen <strong>auf</strong> unbeliebt machen und<br />
d<strong>an</strong>n entsprechend schlechtere Zensuren<br />
kassieren k<strong>an</strong>n. Das ist natürlich un<strong>zu</strong>lässig,<br />
aber einem Lehrer/einer Lehrerin<br />
auch sehr schwer nachweisbar.<br />
Zum zweiten, weil mensch sich durchaus<br />
überlegen sollte, ob es sich lohnt,<br />
wegen eines Tests, der 30 statt 20 Minuten<br />
gedauert hat, das Schulklima<br />
dauerhaft <strong>zu</strong> verpesten. Im Zweifelsfall<br />
gilt aber: “you’ve gotta fight for your<br />
right!”. Ansprechbar wären erstmal<br />
SchülerInnensprecherIn,<br />
KlassenlehrerIn oder SV-LehrerIn, mit<br />
diesen k<strong>an</strong>n gemeinsam überlegt werden,<br />
wie vor<strong>zu</strong>gehen ist. Vielleicht k<strong>an</strong>n<br />
ja in einem gemeinsamen Gespräch mit<br />
diesen und dem/der entsprechenden<br />
LehrerIn das Problem gelöst werden.<br />
Hilft das auch nichts, k<strong>an</strong>n mensch sich<br />
beim Direktor beschweren, will/k<strong>an</strong>n<br />
der einem auch nicht helfen, gibt es die<br />
Dienst<strong>auf</strong>sichtsbeschwerde. Wie solche<br />
Beschwerden ab<strong>zu</strong>l<strong>auf</strong>en haben, ist in<br />
§50 ASchO geregelt.<br />
Natürlich k<strong>an</strong>n mensch nicht dafür bestraft<br />
werden oder eine schlechte Note<br />
bekommen, wenn mensch sich weigert,<br />
etwas <strong>zu</strong> tun, was nicht durch die ASchO<br />
gedeckt ist. (Z.B. die Hausordnung nicht<br />
abschreiben.)<br />
Kurz <strong>zu</strong>m zweiten Gesetzestext, dem<br />
SchMG. Hier wird geregelt, wie die Mitsprache<br />
von SchülerInnen im<br />
Schulalltag aus<strong>zu</strong>sehen habe, was eine<br />
SchülerInnenvertretung (SV) darf und<br />
nicht darf (was leider eine g<strong>an</strong>ze Menge<br />
ist). Da<strong>zu</strong> gibt es den §12 im SchMG<br />
und einen eigenen SV-Erlaß, welcher<br />
sich im Anh<strong>an</strong>g <strong>zu</strong>m SchMG findet. Für<br />
alle, die SV-Arbeit machen, sind diese<br />
Paragraphen Pflichtlektüre! Interess<strong>an</strong>t<br />
für alle ist, dass die LehrerInnen nicht<br />
einfach <strong>zu</strong> bestimmen haben, was die<br />
SchülerInnen <strong>zu</strong> <strong>lernen</strong> haben. Zu Beginn<br />
des Halbjahres müssen die<br />
LehrerInnen der Klasse/dem Kurs vorstellen,<br />
welche verschiedenen Inhalte<br />
die Richtlinien vorschlagen und d<strong>an</strong>n<br />
wird gemeinsam überlegt, was davon<br />
gemacht wird und was nicht. (§12.4<br />
SchMG)<br />
Das SchMG regelt außerdem, was die<br />
Schulkonferenz (SchuKo) ist, wie sie<br />
sich <strong>zu</strong>sammensetzt und was sie darf.<br />
Die SchuKo ist das wichtigste Gremium<br />
in der Schule und setzt sich aus<br />
LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen<br />
<strong>zu</strong>sammen. Die LehrerInnen haben immer<br />
genau die Hälfte der Stimmen und<br />
können damit alles blockieren - es h<strong>an</strong>delt<br />
sich also um ein total undemokratisches<br />
Gremium und es ist für<br />
SchülerInnen schwer, etwas durch<strong>zu</strong>setzen!<br />
Mit geschickter Politik lassen sich<br />
aber oft einzelne Eltern oder<br />
LehrerInnen für die Anträge der<br />
SchülerInnen gewinnen. Dafür sollten<br />
SchuKos aber gut vorbereitet werden.<br />
Eine Möglichkeit, regelmäßige Verstöße<br />
in der Schule gegen die ASchO <strong>an</strong><strong>zu</strong>pr<strong>an</strong>gern,<br />
wäre <strong>zu</strong>m Beispiel, diese<br />
<strong>zu</strong> sammeln und mal in einer<br />
Schulkonferenz <strong>an</strong><strong>zu</strong>sprechen, verbunden<br />
mit dem Antrag, die Schulleitung<br />
möge endlich geltendes Schulrecht <strong>an</strong><br />
ihrer Schule durchsetzen. Die Situation<br />
ist d<strong>an</strong>n bestimmt wahnsinnig peinlich<br />
für den Direx, da auch Eltern mit am<br />
Tisch sitzen und die sicherlich gar nicht<br />
gerne hören, wenn <strong>an</strong> der Schule ihrer<br />
Kinder gegen die ASchO verstoßen wird<br />
und der Direx wird hoffentlich versuchen,<br />
nicht noch einmal bei einer<br />
Schulkonferenz in eine solche Situation<br />
gebracht <strong>zu</strong> werden.<br />
Joh<strong>an</strong>nes Bock