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hört auf zu lernen - fangt an zu denken - JungdemokratInnen/Junge ...

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8 Hört <strong>auf</strong> <strong>zu</strong> <strong>lernen</strong> -<br />

1.7. Die Weimarer Republik<br />

Wie in vielen gesellschaftlichen<br />

Bereichen, gab es auch im<br />

Schulsystem keinen grundlegenden<br />

Bruch mit der Wilhelminischen<br />

Zeit. Von den bestehenden<br />

reformpädagogischen<br />

Ansätzen f<strong>an</strong>d nichts Wesentliches<br />

Ein<strong>zu</strong>g in die Schule. Der<br />

politische Streit entzündete<br />

sich vor allem <strong>an</strong> drei Punkten:<br />

Der Frage des Religionsunterrichtes,<br />

der Frage der<br />

Einheitsschule und der Ausrichtung<br />

des Unterrichtsfaches<br />

"staatsbürgerliche Gesinnung".<br />

Die Positionen in der Frage des<br />

Religionsunterrichtes waren im wesentlichen<br />

drei: die Bekenntnisschule,<br />

die christliche Simult<strong>an</strong>schule (d.h.<br />

beide Bekenntnisse <strong>an</strong> einer Schule)<br />

und die weltliche Schule (ohne kirchlichen<br />

Religionsunterricht). Schlußendlich<br />

setzte sich die Simult<strong>an</strong>schule als<br />

Regelschule durch, die Teilnahme am<br />

Religionsunterricht hing vom Elternwillen<br />

ab. Die bereits bestehenden Bekenntnisschulen<br />

wurden jedoch nicht<br />

<strong>an</strong>getastet.<br />

In der Frage der Einheitsschule (die<br />

übrigens nicht nur von linken Kräften,<br />

sondern als "nationale Einheitsschule"<br />

auch von rechts gefordert wurde), kam<br />

es <strong>zu</strong> einem bek<strong>an</strong>nten Kompromiß:<br />

In den ersten vier Jahren wurden alle<br />

Schüler in einer gemeinsamen Grundschule<br />

unterrichtet.<br />

Die staatsbürgerliche Gesinnung war<br />

"im Geiste deutschen Volkstums und<br />

der Völkerverständigung <strong>zu</strong> erstreben."<br />

Zumindest ersteres hat funktioniert.<br />

Insgesamt ergab sich so folgende<br />

Struktur: christliche Simult<strong>an</strong>schule,<br />

vierjährige gemeinsame Grundschule,<br />

d<strong>an</strong>ach Aufgliederung in drei getrennte<br />

Schulzweige. Alles in allem bek<strong>an</strong>nt.<br />

1.8. Der Nationalsozialismus<br />

Ziel des Nationalsozialismus war laut Hitler:<br />

"Die Erziehung des Deutschen <strong>zu</strong>m<br />

f<strong>an</strong>atischen Nationalismus."<br />

Um dieses Ziel <strong>zu</strong> erreichen, wurden folgende<br />

Maßnahmen ergriffen:<br />

- Umschulung der Lehrerschaft,<br />

- Neuordnung der Ausbildung <strong>zu</strong>künftiger<br />

Lehrer<br />

- Gleichschaltung der Fachpresse, Stärkung<br />

des NS-Lehrerbundes<br />

- Erlaß neuer Lehrpläne und Richtlinien<br />

für die Schulen, in denen die Gesinnungsfächer<br />

(Geschichte, Deutsch, Erdkunde,<br />

Biologie) entsprechend ausgerichtet wurden.<br />

- Säuberung und Kontrolle der Schulbüchereien<br />

- Abschaffung des Privatschulwesens<br />

Eine Änderung der Schulstruktur war<br />

bezeichnenderweise nicht notwendig. Die<br />

Schulische Erziehung wurde ergänzt<br />

durch die außerschulische Erziehung in<br />

Lagern. So gab es für die Absolventen<br />

der Volksschule das sogen<strong>an</strong>nte "L<strong>an</strong>djahr",<br />

für die Absolventen der höheren<br />

Schulen "nationalpolitische Lehrgänge",<br />

die unter Leitung der Hitler Jugend durchgeführt<br />

wurden. Neben diesen Einrichtungen<br />

gab es noch die "Adolf-Hitler-<br />

Schulen" die in der Tradition der preußischen<br />

Kadetten<strong>an</strong>stalten st<strong>an</strong>den. Von ihnen<br />

gab es aber nur 50, so dass sie nie<br />

wirklich Bedeutung erl<strong>an</strong>gten.

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