hört auf zu lernen - fangt an zu denken - JungdemokratInnen/Junge ...

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42 Hört auf zu lernen - die rot-grüne Landesregierung dann gleich noch ein paar weitere Veränderungen (im Rahmen ihrer Sparpolitik) vorgenommen. So wurden die Leistungskurse von sechs auf fünf Stunden gekürzt, die LKs setzen nun auch erst in der 12. Jahrgangsstufe ein. Dadurch wird den SchülerInnen die Möglichkeit genommen, erstmal in Ruhe zu schauen, ob ihnen ein LK-Angebot zusagt oder nicht. Und die Zukunft? Die verspricht auch nichts Gutes. Zur Zeit wird diskutiert, Elite- Klassen einzuführen, die dann in 12 statt 13 Jahren Abitur machen. Dadurch wird zum einen ein zwei-Klassen- Abitur eingeführt, zum zweiten wird durch die Hintertür nun doch ein Schuljahr abgeschafft. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es zur Debatte kommt, doch für alle die Schulzeit zu verkürzen. Die Debatte um die Einführung eines Zentralabiturs ist auch nicht vom Tisch, die CDU macht regelmäßig Vorschläge in diese Richtung, die immer mehr Gehör finden. Die PISA-Studie hat hier weiteren Zunder geliefert. Die konservative Wende in der Bildungspolitik ist noch nicht zu Ende, machen wir uns auch im Bereich der gymnasialen Oberstufe auf neue Restriktionen gefasst. Johannes Bock
fangt an zu denken ! 43 Wir brauchen keine Zeugnisse! Noten machen häßlich Das Schlechte an der Schule ist irgendwie mystisch: Stellenweise macht Schule sogar Spaß, ist sie doch der Ort, an dem Du alle Deine FreundInnen triffst, manche LehrerInnen sind richtig nett und wenn sie's nicht sind, macht man eben Scherze über sie oder kann sich gemeinsam über sie aufregen. Selbst die Gänge und Klassenzimmer, der Kreidestaub und der Schiefer der Tafeln scheinen eine gemütliche Atmosphäre auszustrahlen, so dass man nach sechs Wochen Sommerferien froh ist, wieder dorthin zurückzukehren, wo man systematisch diszipliniert, getriezt, genervt, angepaßt, zurechtgestutzt und verdummt wird. Genau von dem zentralen Instrument dafür handelt dieser Artikel: Den Noten. Der Sinn und Zweck der Benotung liegt im dumpfen Bereich des Selbstverständlichen: Na klar, die Firmen müssen doch wissen, wie gut der Mensch ist, den sie da einstellen, häufig tauchen auch schon mal die Argumente auf, SchülerInnen sollten ihre eigenen Schwächen erkennen und sie dann korrigieren können oder daß man auf die Leistungsgesellschaft in der Schule bereits vorbereitet werden müsse. Klar ist: Für die SchülerInnen ist das Erreichen einer guten Note enorm wichtig, entscheidet sich doch so, ob sie später zu den SozialhilfeempfängerInnen gehören oder die Chance auf einen ManagerInnenjob samt Dienstwagen und Haus im Grünen haben werden. Und das alles wegen einer Zahl. Noten sind nicht objektiv Eine Note ist Bewertung eines Prüfungsergebnisses. Aber von der Vergleichbarkeit von Prüfungen in unterschiedlichen Klassen, bei unterschiedlichen LehrerInnen, an unterschiedlichen Schulen kann keine Rede sein. Schließlich sind Noten immer auch abhängig von dem- oder derjenigen, der/die sie erteilt, von der jeweiligen Vorliebe für ein Geschlecht, Verhalten, Kleidung, Umgangston der SchülerInnen - oder eben der Abneigung dagegen - , von der Stimmung der Lehrerin oder des Lehrers, vom pädagogischen Stil oder schlicht von Vorurteilen bzw. Vorwissen über den Schüler oder die Schülerin. Die eine Lehrerin bewertet Kommafehler in der Französischarbeit mit, ihr Kollege dagegen nicht, der eine Deutschlehrer mag es, wenn SchülerInnen persönliche Erfahrungen und Gefühle mit einfließen lassen, seine Kollegin hingegen setzt auf Objektivität und Nüchternheit. Am allerdeutlichsten wird dies in Fächern wie Musik, Kunst oder Sport: Wer will ein Kunstwerk objektiv bewerten und wie soll es "gerechte" Noten geben, wenn Menschen für die Erfüllung der vorgegebenen Aufgaben einfach ein un-
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