hört auf zu lernen - fangt an zu denken - JungdemokratInnen/Junge ...
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<strong>f<strong>an</strong>gt</strong> <strong>an</strong> <strong>zu</strong> <strong>denken</strong> ! 41<br />
etc. waren nicht abgeschafft. Aber<br />
trotzdem war diese Oberstufe die bisher<br />
fortschrittlichste mit den besten<br />
Möglichkeiten für den/die einzelneN,<br />
seinen/ihren Interessen nach<strong>zu</strong>gehen.<br />
1986<br />
Nach der Abi-Reform nun die erste<br />
Deform: die von Helmut Kohl 1982 bei<br />
seinem Dienst<strong>an</strong>tritt als Bundesk<strong>an</strong>zler<br />
verkündete geistig-moralische Wende<br />
machte auch vor dem Bildungssystem<br />
nicht halt. Nicht mehr größtmögliche<br />
Bildungsch<strong>an</strong>cen für alle und<br />
die freie Ausbildung eigener Neigungen<br />
und Interessen sollten das<br />
Bildungssystem bestimmen, sondern<br />
wieder Leistung und Elitenförderung.<br />
In der Oberstufe wurde die Gleichwertigkeit<br />
aller Fächer erstmals eingeschränkt.<br />
Der sogen<strong>an</strong>nte Pflichtbereich<br />
(bestehend aus den sogen<strong>an</strong>nten<br />
“Kernfächern” Mathe, Deutsch,<br />
Fremdsprache) wurde wieder stärker<br />
betont, außerdem wurde die Einteilung<br />
der Fächer in drei Bereiche eingeführt,<br />
die jeweils durch die Prüfungsfächer<br />
im Abitur abgedeckt werden mußten.<br />
Trotz größerer Proteste von<br />
SchülerInnen bundesweit wurde diese<br />
Abi-Deform so von der Kultusministerkonferenz<br />
(KMK, der<br />
Zusammenschluss aller für Schulpolitik<br />
ver<strong>an</strong>twortlichen Länderminister-<br />
Innen <strong>auf</strong> Bundesebene) beschlossen.<br />
Hin<strong>zu</strong> kamen Ende der 80er und Anf<strong>an</strong>g<br />
der 90er Jahre Einsparungen im<br />
Bildungssektor. Um Geld <strong>zu</strong> sparen<br />
wurden die Kursgrößen <strong>an</strong>gehoben.<br />
Dies hatte nicht nur den Nachteil, dass<br />
mensch jetzt mit mehr Leuten in einem<br />
Kurs <strong>lernen</strong> muss, auch die Wahlfreiheit<br />
wurde dadurch weiter eingeschränkt,<br />
da viele Kurse nun nicht<br />
mehr <strong>zu</strong>st<strong>an</strong>de kommen können, wenn<br />
gar nicht erst genug Menschen den<br />
Kurs belegen. An vielen Schulen wurden<br />
so immer weniger Fächer <strong>an</strong>geboten.<br />
Die 90er Jahre<br />
...waren auch keine schöne Zeit in der<br />
Bildungspolitik. Die meisten Debatten<br />
die geführt wurden, sind von Konservativen<br />
und der Wirtschaft <strong>an</strong>gestoßen<br />
worden mit dem Ziel einer weiteren<br />
Rücknahme von Bildungsreformen,<br />
weiterer Auslese und Elitenbildung und<br />
weiterer Einschränkung von Freiheiten<br />
<strong>zu</strong>gunsten sogen<strong>an</strong>nter “Allgemeinbildung”.<br />
Eine Debatte war, ob die Schulzeit<br />
bis <strong>zu</strong>m Abitur von 13 <strong>auf</strong> 12 Jahre<br />
gekürzt werden sollen. Eine weitere<br />
Debatte (oft damit verknüpft) war<br />
eine neue “Reform” der Oberstufe. So<br />
wurde gefordert, die Abiturprüfung in<br />
fünf statt bisher vier Fächern durch<strong>zu</strong>führen,<br />
darunter verpflichtend für<br />
alle Deutsch, Mathe und eine Fremdsprache.<br />
Die CDU wollte da<strong>zu</strong> noch das<br />
Zentralabitur für alle Länder einführen<br />
(das heißt, dass alle SchülerInnen eines<br />
Abitur-Jahrg<strong>an</strong>gs in einem Bundes-<br />
L<strong>an</strong>d mit den selben Aufgaben geprüft<br />
werden).<br />
Die schlimmsten Vorschläge wurden<br />
zwar abgeschmettert, was die KMK<br />
1995 beschlossen hat war aber dennoch<br />
ein weiterer Rückschritt. Die<br />
“Kernfächer” wurden erneut gestärkt,<br />
nun müssen Deutsch, Mathe und eine<br />
Fremdsprache bis <strong>zu</strong>m Abitur durchgängig<br />
belegt werden (früher konnten<br />
sie <strong>zu</strong>mindest <strong>zu</strong>m Teil abgewählt werden)<br />
und auch in die Durchschnittsnote<br />
eingebracht werden, die <strong>an</strong>deren<br />
Fächer wurden dadurch wieder geschwächt.<br />
Insbesondere Musik und<br />
Kunst wurden geschwächt, da diese<br />
nun nicht mehr in der Abiturprüfung<br />
für den sprachlich-künstlerischen Fächer-Bereich<br />
zählen und mensch sich<br />
<strong>zu</strong>sätzlich in einer Sprache prüfen lassen<br />
muss.<br />
Die Umset<strong>zu</strong>ng<br />
dieser Beschlüsse<br />
in Nordrhein-<br />
Westfalen hat<br />
1998 stattgefunden,<br />
bei dieser<br />
Umset<strong>zu</strong>ng hat