Eliten und Untertanen.pdf - AStA Uni Hannover
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größert hat, ist der Kreis Studierender, der solche Ansichten toleriert, teilweise<br />
akzeptiert, in den letzten Jahren größer geworden. Für Bargel sind an den<br />
Hochschulen extrem rechte Gedanken „in eine akademische Welt getaucht.<br />
(...) National-konservative Studierende erschienen nicht in Springerstiefeln <strong>und</strong><br />
mit kahlrasierten Schädel auf dem Campus. Doch sei ihre wachsende Zahl seit<br />
Mitte der 1990er Jahre auffällig. Seither ordneten sich immer mehr Studierende<br />
als national-konservativ <strong>und</strong> damit als deutlich rechts von der CDU ein. So<br />
sei die Zustimmung zu typisch national-konservativen Gr<strong>und</strong>gedanken wie<br />
`Begrenzung der Zuwanderung´ <strong>und</strong> `Abwehr von kultureller Überfremdung´<br />
gewachsen.“ 14<br />
Die Zustimmung zu national-konservativen Positionen ist an den westdeutschen<br />
<strong>Uni</strong>versitäten seit Mitte der 1990er Jahre auf fünf Prozent <strong>und</strong> bei den<br />
ostdeutschen Fachhochschulen auf acht Prozent angewachsen. Ebenfalls stieg<br />
die Tolerierung dieser Positionen: an den westdeutschen <strong>Uni</strong>versitäten von acht<br />
auf elf Prozent, an den ostdeutschen <strong>Uni</strong>versitäten von 13 auf 17 Prozent <strong>und</strong><br />
an den ostdeutschen Fachhochschulen sogar von 17 auf 25 Prozent. Insgesamt<br />
ordneten sich Ende der 1990er Jahre in Westdeutschland über ein Viertel (28<br />
%), in Ostdeutschland sogar mehr als ein Drittel (38 %) der Studierenden keiner<br />
politischen Richtung zu <strong>und</strong> weniger als die Hälfte (etwa 40 %) bevorzugten<br />
ausschließlich nur eine Richtung. Am häufigsten stimmen die Studierenden<br />
in Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland mit grün-alternativen <strong>und</strong> sozialdemokratischen<br />
Gr<strong>und</strong>positionen überein, im Westen noch etwas häufiger (insgesamt 41 %, im<br />
Osten 32 %), wobei diese Bindung seit Mitte der 90er Jahre schwächer wird.<br />
Ebenfalls nachgelassen hat die Zuordnung zu liberalen Gr<strong>und</strong>positionen, nicht<br />
zuletzt bei den ostdeutschen Studierenden, während christlich-konservative Positionen<br />
nach einem gewissen<br />
Zulauf (zwischen 1990 <strong>und</strong><br />
1993) wieder einen Rückgang,<br />
in West- wie in Ostdeutschland,<br />
verzeichnen. Kommunistisch-marxistische<br />
Positionen<br />
werden von den meisten Studierenden,<br />
teilweise vehement,<br />
abgelehnt, jedoch in den neuen<br />
Ländern von einem größeren<br />
Teil mehr oder weniger geteilt<br />
(25 % der dortigen Studierenden,<br />
während im Westen es<br />
nicht einmal jeder zehnte Studierende<br />
ist). 15<br />
Die Veränderungen seit den<br />
1980er Jahren reichen derart<br />
weit, dass sie einen Wandel im Es geht doch was in <strong>Hannover</strong>: Demo gegen Studiengebühren am 26. Januar 2008.<br />
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