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Eliten und Untertanen.pdf - AStA Uni Hannover

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Ein Partyflyer der AV Rheno-Guestphalia<br />

(<strong>Hannover</strong>)<br />

fen, reduziert:<br />

66<br />

Das vorsintflutlich anmutende Frauenbild<br />

von Verbindungsmitgliedern setzt sich in<br />

etwa so zusammen: Männer <strong>und</strong> Frauen sind<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich erst einmal „wesensunterschiedlich“.<br />

Frauen sind natürlich das „schwache Geschlecht“.<br />

Sie sind einfühlsam, feinfühlig <strong>und</strong><br />

schön. Sie dienen zum Wohlgefallen, tragen<br />

zur Lebensqualität der Männer bei <strong>und</strong> unterstützen<br />

sie in ihren gesellschaftlichen Funktionen<br />

sowie im Privaten. Kurz gesagt: Männer<br />

sind für die produktive <strong>und</strong> rationale Arbeit<br />

zuständig, Frauen für die reproduktive <strong>und</strong><br />

emotionale.<br />

Sie werden auf die Rolle von „schmeichelnden<br />

Spiegeln“ (Virginia Woolf), die dem Mann<br />

das vergrößerte Bild seiner selbst zurückwer-<br />

„Meine lieben Damen, Sie sind für uns Männer ein Geschenk des Himmels.<br />

Ihnen verdanken wir Zufriedenheit <strong>und</strong> Erfolg im Studium oder<br />

in unserem Beruf, denn wenn wir es vielleicht auch nicht immer zugeben,<br />

wir wissen jedoch alle, wie wohltuend ein ruhiges, ein lustiges oder<br />

auch ein aufmunterndes Wort aus ihrem M<strong>und</strong>e wirken kann. Ich stelle<br />

also fest: Die hochverehrten Damen erleichtern unser Leben nicht nur<br />

in vielen vielen Dingen, sondern durch ihre Liebe <strong>und</strong> Zuneigung <strong>und</strong><br />

durch ihre Reize versüßen <strong>und</strong> verschönern sie unser Leben.“ 4<br />

Aber natürlich hat die Frau nicht nur gegenüber ihrem Manne, sondern auch<br />

gegenüber den Kindern ihre Pflichten. So heißt es bei der Damenrede anlässlich<br />

eines Stiftungsfestes:<br />

„Was die Erziehung der Kinder betrifft, ist der Mann so großzügig, dass<br />

er dieses Privileg gern der Frau überlässt, zumindest zum größeren Teil.<br />

Unbestreitbar ist natürlich das Argument der Frau, dass zu einem Kind<br />

immer noch zwei gehören. Aber ist nicht die Frau von Natur aus, dadurch<br />

dass sie das Kind vor der Geburt pflegt <strong>und</strong> hegt <strong>und</strong> schließlich<br />

auch gebärt, geradezu prädestiniert für diese Aufgabe?“ 5<br />

Frauen werden also sowohl auf ihre vorgeblich biologischen Funktionen (Kindererziehung,<br />

Haushalt) reduziert, als auch aufs Äußerliche <strong>und</strong> Dekorative.<br />

Oder um es mit den Worten der Hamburger Burschenschaft Germania zu sagen:<br />

Hast „du eine Fre<strong>und</strong>in mit, die weder schön noch still ist, dann bleib<br />

lieber zu Hause. Du würdest eh nicht eingelassen werden.“ 6

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