B2.Streetwork Jahresbericht 2009 - KIM - Soziale Arbeit eV
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3<br />
Büro-Beratung<br />
<strong>Arbeit</strong>sbereich<br />
Beratung<br />
Auch im Jahr <strong>2009</strong> waren unsere Beratungsbüros<br />
wieder für viele Klienten ein<br />
Anlaufpunkt, bieten wir doch unsere<br />
Beratung spontan und ohne verbindliche<br />
Termine an. Diese Spontaneität und<br />
Unverbindlichkeit ist es, die eine Beratung<br />
oft erst möglich macht, denn Drogensucht<br />
bedeutet ständig unterwegs<br />
zu sein auf der Suche nach Geld und<br />
Drogen. Da bleibt wenig bis gar keine<br />
Zeit für andere Dinge. Dazu zählen dann<br />
leider auch wichtige Angelegenheiten<br />
aller Art wie die Korrespondenz mit<br />
Ämtern, Behörden, Einrichtungen, Gerichten,<br />
Vermietern usw.<br />
Oft sind Briefe in der Vergangenheit<br />
verloren gegangen oder ungeöffnet im<br />
Papierkorb gelandet. Das erschwert<br />
dann eine schnelle Problemlösung, da<br />
erst lange telefoniert oder recherchiert<br />
werden muss, wie die aktuelle Situation<br />
ist. Für viele ein unverständliches Verhalten,<br />
da die Probleme augenscheinlich<br />
nicht weniger werden. Für ein Leben<br />
auf der Straße aber ein durchaus<br />
häufiges Agieren. Zu den alltäglichen<br />
Sorgen und Nöten wie:<br />
„Wo kann ich schlafen? Wie<br />
komme ich an Geld? Wer verkauft<br />
mir etwas? Fliege ich aus<br />
der Substitution? Wann finde ich<br />
eine Wohnung? Wie kann ich ei-<br />
ne Entgiftungsbehandlung oder<br />
eine Therapie machen ohne gesetzlich<br />
krankenversichert zu<br />
sein? Welche Art von betreutem<br />
Wohnen kommt für mich in Frage?<br />
Was macht meine Familie?<br />
Ich habe Hunger - was mache<br />
ich? Ich brauche dringend eine<br />
neue Jacke!“<br />
kommen dann auch noch zusätzlich<br />
schlechte Nachrichten. Denn selten sind<br />
Briefe, Anrufe oder Einladungen ohne<br />
Konsequenzen, neue Geldforderungen,<br />
Sperren oder Haftstrafen.<br />
Ein weiterer Faktor ist der Zeitmangel,<br />
den viele unserer Klienten haben. Denn<br />
abhängig zu sein bedeutet, einen 20-<br />
Stunden Tag zu haben. Die ständige<br />
Suche nach Suchtmittel und Geld lassen<br />
wenig Zeit für andere Dinge, unterbrochen<br />
höchstens von Schlaf und Essen.<br />
Und oft noch nicht einmal davon, denn<br />
Essen kostet Geld und das ist knapp.<br />
„Die Gleichzeitigkeit von verbindlichen<br />
und unverbindlichen Maßnahmen<br />
hat sich bewährt: So<br />
kann spontan in weiterführende<br />
(Ausstiegs-) Maßnahmen (Substitution,<br />
Entzug u.a.) vermittelt<br />
werden;“<br />
Zusätzlich erschwerend für die Beratungsarbeit<br />
ist manchmal der Umstand,<br />
dass einigen Klienten ihre Situation