B2.Streetwork Jahresbericht 2009 - KIM - Soziale Arbeit eV
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Spritzentausch<br />
Die Verbreitung von Erkrankungen wie<br />
Hepatitis A, B und C sowie HIV-<br />
Infektionen unter drogengebrauchenden<br />
Menschen ist weiterhin enorm<br />
hoch. Fachleute ermitteln in den stationären<br />
Einrichtungen eine Rate von 80 –<br />
95%. Für die aufsuchende und / oder<br />
niedrigschwellige Sozialarbeit mit<br />
überwiegend drogenabhängigem Klientel<br />
heißt dies, intensiv „Harm-<br />
Reduction“ (= Schaden-Minderung) anzustreben:<br />
Das Bewusstsein, im Rahmen<br />
des Konsums möglichst verantwortungsvoll<br />
zu handeln, ist der Beginn<br />
von Gesundheitsbewusstsein überhaupt.<br />
Das Angebot (zum Tausch oder<br />
Verkauf) von sterilen Utensilien (Nadeln,<br />
Spritzen, Alkoholtupfer, usw.)<br />
muss offensiv beworben werden. Die<br />
Aufklärung über falsche Konsumtechniken<br />
und das Sensibilisieren für damit<br />
verbundene Gefahren geschieht in der<br />
Regel während des Tauschvorganges, in<br />
vereinbarten Gesprächen oder an der<br />
Theke und im Café-Bereich<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> konnte die Zahl der getauschten<br />
Spritzen erneut deutlich gesteigert<br />
werden. Insgesamt konnten wir<br />
109.879 Spritzen verteilen. Das sind<br />
12.899 mehr als im Vorjahr. Darauf sind<br />
wir stolz, denn die mühselige Überzeugungsarbeit<br />
scheint sich zu lohnen.<br />
Beratung<br />
Mit unserem Spritzenautomaten erreichen<br />
wir zusätzlich jene Abhängigen,<br />
die anonym bleiben wollen und sich<br />
trotzdem außerhalb von Apotheken-<br />
Öffnungszeiten mit sterilen Bestecken<br />
versorgen wollen. Der Automat befindet<br />
sich geschützt im Kasseler Tor-<br />
Bereich und wurde rund 606 Mal genutzt<br />
und damit 193 Mal weniger wie<br />
2008.