27.04.2013 Aufrufe

B2.Streetwork Jahresbericht 2009 - KIM - Soziale Arbeit eV

B2.Streetwork Jahresbericht 2009 - KIM - Soziale Arbeit eV

B2.Streetwork Jahresbericht 2009 - KIM - Soziale Arbeit eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

64<br />

Diamorphinvergabe und Konsumräume<br />

Stadtgebiet nach Konsumrückständen absucht. Einen vollständigen<br />

Schutz können natürlich weder wir noch die Ordnungseinrichtungen<br />

der Stadt Paderborn gewährleisten - erst Recht, wenn man bedenkt,<br />

dass die Zahl der Schwerstabhängigen im Ort auf über 1000<br />

Personen geschätzt wird.<br />

Ein Konsumraum könnte eine wesentliche Verbesserung schaffen.<br />

Das Risiko für unbeteiligte Personen und vor allem für Kinder würde<br />

deutlich verringert werden.<br />

Inwieweit ein solcher Konsumraum von der Zielgruppe genutzt<br />

werden würde, könnte sich durch eine vom B2 im März durchgeführte<br />

Befragung unter den Paderborner Szeneangehörigen herauskristallisieren.<br />

Die Ergebnisse lagen bei der Fertigstellung des<br />

<strong>Jahresbericht</strong>s noch nicht vor. Prinzipiell sollte man sie allerdings<br />

ohnehin relativ sehen. Die Akzeptanz und das Vertrauen, sich bei<br />

einem Konsumvorgang unter die Aufsicht von medizinischem und<br />

sozialpädagogischem Personal zu begeben, muss vermutlich erst<br />

über einen längeren Zeitraum hinweg aufgebaut werden, um eine<br />

entsprechende Resonanz und den finanziellen Aufwand rechtfertigende<br />

Nutzerzahlen zu bekommen. Das Leben in der Illegalität und<br />

der Verborgenheit hat sich bei vielen stark manifestiert, so dass sich<br />

nicht jeder spontan vorstellen kann, beim „Ballern“ beobachtet zu<br />

werden - noch dazu von Fachpersonal.<br />

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans,<br />

hat kürzlich die Wichtigkeit der Angebote zur gesundheitlichen Versorgung<br />

für Drogenabhängige hervorgehoben und in Zusammenhang<br />

mit fallenden Zahlen von Drogentoten gebracht. Ausdrücklich<br />

erwähnte sie dabei: „Maßnahmen zur Schadensreduzierung, wie<br />

die qualitätsgestützte Substitutionsbehandlung mit Methadon oder<br />

Buprenorphin, Drogenkonsumräume, Spritzentausch und Kontaktläden<br />

sowie die diamorphingestützte Behandlung, die derzeit in die<br />

Regelversorgung überführt wird.“<br />

Soll diese jedoch effektiv sein, muss sie möglichst niedrigschwellig<br />

allen zugänglich gemacht werden, die von dieser Behandlung profitieren<br />

können.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!