B2.Streetwork Jahresbericht 2009 - KIM - Soziale Arbeit eV

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Diamorphinvergabe
Drogenszene durchlaufen und delinquente Verhaltensweisen adaptieren.
Mit der Aufnahme der Heroinbehandlung in die Regelversorgung
hat der Bundestag den Weg frei gemacht, damit alle Menschen diese
Behandlung bekommen können, die sie brauchen. Die kürzlich
bekannt gewordenen Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses
(G-BA), dem obersten Beschlussgremium der gemeinsamen
Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten,
Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland, weisen allerdings
in die falsche Richtung: durch überzogene und kaum zu finanzierende
Auflagen wird es schwer kranken Menschen die Aussicht
auf diese kassenärztliche Behandlung wieder genommen.
Ein weiterer, recht neuer, jedoch wichtiger Baustein im Bereich der
Drogenhilfe ist seit einigen Jahren die Einrichtung eines Konsumraumes
für selbst mitgebrachte (illegale) Suchtmittel. In der näheren
Umgebung von Paderborn haben Suchtkranke bspw. in Bielefeld
(DHZ), Münster (INDRO) oder Dortmund (K!CK) die Möglichkeit
zur hygienisch-kontrollierten Applikation der mitgeführten Drogen
unter professioneller medizinischer Aufsicht. In Paderborn selbst
gibt es ein solches Angebot noch nicht.
Die Intention solcher Drogenkonsumräume u.a. ist, die durch Drogenkonsum
bedingten Gesundheitsgefahren zu senken, um damit
insbesondere das Überleben von Abhängigen zu sichern. Aber auch
die Behandlungsbereitschaft der Abhängigen kann so durch den
ständigen Kontakt geweckt werden - wodurch der eventuelle Einstieg
in den Ausstieg aus der Sucht eingeleitet bzw. die Inanspruchnahme
weiterführender insbesondere suchttherapeutischer Hilfen
einschließlich der vertragsärztlichen Versorgung gefördert werden
könnte.
Die Voraussetzungen für Suchtkranke, Konsumräume nutzen zu
dürfen, sind nicht so restriktiv, wie bei der diamorphingestützten