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B2.Streetwork Jahresbericht 2009 - KIM - Soziale Arbeit eV

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und Armut<br />

ihren selbstgesteckten „Endzielen“, wie bspw. <strong>Arbeit</strong>, Drogenabstinenz<br />

oder Beziehung zu szenefernen PartnerInnen, abzubringen<br />

und den Fokus auf realistischere kleinere Teilziele bzw. Erfolge zu<br />

lenken – was ja konzeptionell auf Seiten der Sozialarbeit, gerade im<br />

niederschwelligen und akzeptanzorientierten Bereich, schon lange<br />

Standard ist.<br />

Eng verbunden mit der Massenarbeitslosigkeit in Deutschland ist<br />

die Entstehung von Armut. Dabei ist die Frage, was überhaupt als<br />

Armut zu bezeichnen ist und was nicht, seit jeher umstritten.<br />

Wissenschaftlich ist es üblich, Menschen in den westlichen Industrienationen<br />

als arm zu bezeichnen, deren Einkommen einen bestimmten<br />

Prozentsatz des Durchschnittseinkommens nicht übersteigt.<br />

Die sogenannte Armutsrisikoschwelle liegt laut EU-<br />

Kommission bei 60 Prozent des mittleren Einkommens eines Landes.<br />

Als arm gilt, wer weniger als 50 Prozent des mittleren Einkommens<br />

zur Verfügung hat. Im Jahr 2003 bspw. lag dieses mittlere<br />

Pro-Kopf-Jahreseinkommen bei 16.002 Euro.<br />

Wenn man, wie zuvor beschrieben, davon ausgeht, dass nur wenige<br />

unserer KlientInnen einem Beschäftigungsverhältnis nachgeht,<br />

selbst wenn sie dazu in der Lage wären, und sie daher zumeist von<br />

<strong>Arbeit</strong>slosengeld II bzw. Grundsicherung leben, ist es klar, das sich<br />

die überwiegende Mehrheit der Klientel weit unter der Armutsgrenze<br />

befindet – erst recht, wenn man bedenkt, welche Summen<br />

Drogensüchtige tagtäglich aufbringen müssen, um ihren Suchtdruck<br />

zu befriedigen.<br />

Aber selbst die wenigen KlientInnen, die soweit stabilisiert sind,<br />

dass sie allein mit den Regelsätzen tatsächlich ihren Monatsbedarf<br />

bestreiten können, sind kaum in der Lage mit dem Hartz-IV-Betrag<br />

vor allem perspektivisch und nicht nur provisorisch adäquat am gesellschaftlichen<br />

Leben zu partizipieren.<br />

Auch bei der Wohnungssuche zeigt sich, wie schwierig es ist, aus<br />

besonders armen Lebensumständen wieder in geordnetere Verhältnisse<br />

zu gelangen. Die verzweifelte Suche unserer KlientInnen<br />

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