B2.Streetwork Jahresbericht 2009 - KIM - Soziale Arbeit eV
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ABS<br />
Alltagsbegleitung bei Substitution<br />
Seit Oktober 2007 bietet der <strong>KIM</strong> - <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> e.V. eine Alltagsbegleitung<br />
bei Substitution, kurz ABS, an. Die ABS<br />
ist räumlich wie konzeptionell an das<br />
<strong>B2.Streetwork</strong> angebunden und wird<br />
von Andreas Beisbart, einem Mitarbeiter<br />
des B2-Sozialarbeiterteams betrieben.<br />
Er beschreibt im Folgenden die<br />
Grundlagen seines <strong>Arbeit</strong>sbereiches und<br />
stellt dabei die Ergebnisse des vergangenen<br />
Jahres <strong>2009</strong> dar.<br />
Eines der wichtigsten Ziele der Substitution<br />
ist es, drogengebrauchenden Menschen<br />
eine weitgehend „normale", mit<br />
anderen Bevölkerungsgruppen vergleichbare<br />
Lebensgestaltung zu ermöglichen.<br />
Aus Evaluationsstudien zur Substitution<br />
ist bekannt, dass eine psychosoziale<br />
Begleitung zum Erfolg der Behandlung<br />
beiträgt. In der Praxis bestätigt sich<br />
zugleich, dass diese insbesondere dann<br />
produktiv sein kann, wenn - geleitet von<br />
einer eigenständig entwickelten Motivation<br />
- eine vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
möglich ist. Entwicklungen in diese<br />
Richtung können nicht erzwungen<br />
werden bzw. werden durch eine zwangsweise<br />
Verknüpfung von medizinischer<br />
Substitutvergabe und psychosozialer<br />
Begleitung stark beeinträchtigt.<br />
Was ist Substitution?<br />
Substitution bedeutet, dass als Ersatz<br />
für das illegale Heroin ein synthetisches<br />
Opiat, in den meisten Fällen<br />
Methadon, ärztlich verordnet und<br />
verabreicht wird. Dadurch verschwindet<br />
das körperliche Verlangen nach<br />
Heroin für mindestens 24 Stunden.<br />
Die PatientenInnen sind nicht mehr<br />
darauf angewiesen, auf dem<br />
Schwarzmarkt teuren und verschmutzten<br />
Stoff zu kaufen und dies<br />
mit Beschaffungskriminalität zu finanzieren.<br />
Die gesetzlichen Regelungen sind dabei<br />
relativ eng (festgelegt in der Richtlinie<br />
über die Bewertung ärztlicher<br />
Untersuchungs- und Behandlungsmethoden).<br />
Die PatientenInnen müssen<br />
den Ersatzstoff unter Aufsicht einnehmen,<br />
eine Mitnahme nach Hause<br />
(Take-home) ist frühestens nach<br />
sechsmonatiger Behandlung möglich.<br />
Darüber hinaus wird durch regelmäßige,<br />
unangekündigte Tests (so genannte<br />
screenings) kontrolliert, dass<br />
keine anderen Suchtmittel konsumiert<br />
worden sind (so genannter Beikonsum).<br />
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