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Energienutzungsplan Stadt Rehau - Niederwerrn

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Energienutzun gsplan Gemeind e Nied erwerrn Potenzialanalyse<br />

3.3.3 Oberflächennahe Geothermie und Umgebungswärme<br />

Der Begriff Geothermie bezeichnet im Boden gespeicherter Erdwärme. Dabei wird<br />

zwischen oberflächennaher und tiefer Geothermie unterhalb einer Bohrtiefe von<br />

400 m unterschieden. Letztere kann nur unter hohem (finanziellen) Aufwand gewonnen<br />

werden, und ist sehr an Vorkommen Warmer Schichten im Untergrund<br />

gebunden, die es so im Nordbayrischen raum nicht gibt. Die Wärme, die man sich<br />

bei der Geothermie zu Nutze macht, kommt entgegen der weitläufigen Meinung<br />

nur zu einem sehr kleinen Teil aus dem heißen Erdkern. Besonders in oberen<br />

Schichten spielt z.B. die Wärmeeinbringung durch Regen eine wesentlich größere<br />

Rolle. In tieferen Schichten handelt es sich sogar um einen Abbau bereits gespeicherte<br />

Wärme, das ist auch der Grund, warum die Geothermie hierzulande unter<br />

das Bergrecht fällt. Die Gewinnung von Wärme unterhalb von 100m erfordert<br />

deshalb ein Bergrechtliches Verfahren (BbergG). Sondenbohrungen im Privatbereich<br />

werden daher i.d.R. nicht tiefer ausgeführt, obwohl es technisch kein Problem<br />

darstellt.<br />

Die Nutzung Oberflächennaher Geothermie erfolgt in der Regel auf zwei Arten.<br />

Zum Einen durch Erdwärmekollektoren die großflächig in Frostschutztiefe (ca. 80-<br />

160cm) verlegt werden zum Anderen mittels Erdwärmesonden die Vertikal in den<br />

Boden eingebracht werden (meist bis max. 100m). Erdwärmesonden haben im<br />

Vergleich einen höheren Nutzungsgrad, da die Wärmegewinnung weniger von den<br />

Umgebungstemperaturen abhängig ist außerdem ist deren Flächenbedarf geringer,<br />

Erdwärmesonden sind aber vergleichsweise teuer – für Arbeitsaufwand<br />

(Bohrarbeiten) und Materialkosten kann man als Richtwert gegenwertig in etwa<br />

mit 60€ pro Bohrmeter rechnen.<br />

Darüber hinaus existieren weitere Möglichkeiten die oberflächennahe Geothermie<br />

nutzbar zu machen, eine davon ist die Nutzung von Grundwasservorkommen oder<br />

sog. Energiepfähle also Erdberührte Gebäudeteile die direkt die umgebene Erdwärme<br />

gewinnen. Theoretisch ist die Nutzung Oberflächennaher Geothermie<br />

überall möglich, Einschränkungen bringen nur die Geologie oder rechtliche<br />

Schutzgebiete bspw. Wasserschutzgebiete mit sich. Folgende Abbildung zeigt alle<br />

Standorte an denen die Nutzung oberflächennaher Geothermie voraussichtlich<br />

möglich ist.<br />

Energieagentu r Nordbayern Seite | 45

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