Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff
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13<br />
Erzählungen<br />
Nun sie würde nichts daran ändern können was passiert, aber sie würde<br />
das spiel mitspielen, damit Nura und die anderen leben konnten. Und<br />
vielleicht würde sie sogar das eine oder andere verbessern können. So<br />
verzweifelt wie Ion ist, würde er nicht überleben. Dort würde sie eingreifen<br />
müssen.<br />
Diese Nacht war anders als die vorhergehenden. Vier *Zwerge* hatten<br />
ihre Sachen ins Zimmer eingeräumt und sie würde nicht schutzlos auf<br />
*Normalos* warten, welche sie benutzen wollten. Als sie sich diesmal<br />
auszieht und nackt auf dem Bett zusammenrollt, fühlt sie sich trotz allem<br />
irgendwie sicher. Zwerge waren harte Kerle… nein Genetoiden. Das<br />
war besser als Menschen.<br />
*<br />
Am nächsten Morgen schon weit vor dem Wecken erhebt sich Menuem<br />
leise, schleicht aus dem Zimmer und verbringt eine Stunde Zeit damit<br />
sich frisch zu machen. Der wachhabende Soldat, Laut Namensschild Soldat<br />
erster Klasse Weber, kommt neugierig hoch, hat er doch Geräusche<br />
gehört.<br />
„So früh schon auf?“ Sagt er während er sie unverhohlen erfreut ansieht.<br />
„Ja, ich konnte nicht schlafen und der Tag heute wird wohl ziemlich<br />
hart werden, zur Körperpflege werde ich sonst wohl kaum kommen.“<br />
Instinktiv dreht sie sich so, dass er sie besser bewundern kann. „Ich hätte<br />
da mal eine Frage zu morgen. Ist es richtig, dass man Freund einladen<br />
darf in die Kaserne, oder wenn man in der Nähe wohnt diese besuchen?“<br />
Deutlich abgelenkt mustert er sie „Oh ja, einen Tag wird die Kaserne voller<br />
Besucher sein. Man muß ihnen nur einen Tagesausweis erstellen lassen.<br />
Das wird im Büro des Hauptmannes gemacht. Der wird dann elektronisch<br />
geschickt. Steht alles in dem Rundschreiben.“ während sie sich mit<br />
einer Feuchtigkeitscreme die Innenseite des rechten Oberschenkels eincremt.<br />
„Darf man behilflich sein?“ Er hebt die Hände und macht damit<br />
reibende Gesten.<br />
Leise lachend „besser nicht, ich bin im Dienst und du auch..!“ macht Menuem<br />
weiter. Soldat Weber räuspert sich „Ja gut, schon verstanden, ich<br />
geh dann mal wieder runter.“ und grüßt lässig beim Verlassen des Raumes.<br />
+so, geschafft. Jetzt muss ich nur noch ungehindert ins Vorzimmer<br />
des Hauptmannes kommen.+ Sie frisiert sich zu Ende und betrachtet mit<br />
Genugtuung ihr Anglitz und vergleicht es mit dem was ihre Erinnerungen<br />
aus den Lehrmaschinen über Menschen zeigen +Ich bin schön. Wirklich<br />
schön. Wenn ich das bei behalte, könnte mir das nützlich sein. Aber<br />
die Zeit die nötig ist werde ich im Feld nicht haben. Na mal sehen, wenn<br />
ich schon in den Tod gehe, dürfte ich mir doch auswählen wie ich frisiert<br />
bin.+ Sie kichert und hält sich die Hand vor den Mund um niemanden zu<br />
wecken.<br />
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