Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff
Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff
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Erzählungen<br />
greift sie zur Beifahrer-Tür und öffnet sie. Unter den harten Augen des<br />
*Feldwebels* steigt sie ein und schnallt sich an. Mit Zackigem Schritt<br />
umrundet er das Fahrzeug, steigt ein und startet es. „sie könne sich ausruhen,<br />
bis wir die Kaserne erreichen.“ Müde wirft Menuem einen Blick<br />
auf ihn und wie es das Radio anschaltet. Ein Instrumental-music-Channel<br />
läuft, der nur hin und wieder von einem Moderator unterbrochen wird.<br />
Eigentlich hatte Menuem sich vorgenommen sich die Fahrt zu merken um<br />
wieder zurück zu finden, doch bevor sie sich versieht ist sie eingeschlafen.<br />
*<br />
„Aufwachen Soldat! Wir sind angekommen! Aussteigen sie können in ihrem<br />
Zimmer weiterpennen!“ Menuem schreckt auf und hat Schwierigkeiten<br />
ihre Augen klar zu bekommen und kommt halb blind aus dem Fahrzeug.<br />
„Vorwärts zum Gebäude! Sie legen sich hin bis morgen früh! Nach<br />
dem Wecken gibt es Körperpflege, frühstück und dann werden sie in die<br />
Kompanie eingeführt !“ Der scharfe befehlende Tonfall treibt sie vorwärts<br />
und als sie auf ein Bett fällt, wundert sie sich darüber wie schwer<br />
es ihr fällt den Kopf klar zu bekommen.<br />
Als sie alleine ist, kann sie sich nur mit Mühe davon abhalten in einen tiefen<br />
komatösen Schlaf zu fallen. Etwas in ihr raubt ihr die Kraft und so<br />
greift sie zurück auf die Techniken welche sie beim Schmerztraining aufrecht<br />
hielten. Ihr Körper beginnt immer mehr ihr zu gehorchen. Die Müdigkeit<br />
fließt aus ihr heraus wie Wasser aus einem Eimer, dafür kann sie<br />
spüren wie es sie etwas erschöpft. Vor ihren geschlossenen Augen sieht<br />
es aus wie ein schlammiger Wassertropfen in einem See, der den ganzen<br />
See einfärbt. Dann sieht sie die geschwollene Stelle an ihrem linken<br />
Handgelenk und ihr wird klar, das der androide welcher ihr ein<br />
“Aufputschmittel“ gespritzt hatte, sie stattdessen vergiftet hatte. Ein Betäubungsmittel<br />
dringt es durch den Nebel ihres Bewusstseins.<br />
+Nein! So nicht!+ denkt sie mit allem Willen den sie noch aufbringen<br />
kann. Verzweifelt ruft sie sich ins Gedächtnis was sie über Gifte weiß<br />
und setzt sich im Schneidersitz aufs Bett. Die Magie der Natur kann vor<br />
giften Schützen, oder Vergiftungen erschaffen. +also brauche ich den<br />
Baum und nicht das Blut+ sie beginnt Worte zu murmeln aus einem der<br />
längst vergessenen Holo-Videos. Sie konzentriert sich auf das innere bild<br />
eines großen alten Eichenbaumes, den sie nie wirklich gesehen hat und<br />
spürt das Rauschen der Blätter und das Knarren der Äste.<br />
Als sie die Augen wieder öffnet ist einige Zeit vergangen, aber sie fühlt<br />
sich deutlich besser. Warum hatte der Androide ihr ein Mittel injiziert,<br />
welches sie verschlafen lässt. Alleine der Dauerdrill hatte sie schon so<br />
fertig gemacht, das sie kaum einen guten ersten Eindruck hätte machen<br />
können. +Halt, Menuem. Doktor Mayer hatte von einem guten Eindruck<br />
gesprochen, nicht von einem ersten. Vielleicht wollte er ja das der<br />
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