Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff
Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff
Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
13<br />
Erzählungen<br />
Neugierig stellt Menuem sich an die Tür und legt die Hände daran. Als<br />
zwei der helfenden Hände von gestern an ihr vorbei gehen gibt Menuem<br />
einen klagenden Ton von sich und die beiden schauen sie an. Sie reden<br />
kurz mit den beiden die sich an Menuems Tür zu schaffen machen und<br />
tauschen mit ihnen die Plätze.<br />
Sie öffnen die Tür und Menuem zuckt erschreckt zurück und spürt die<br />
Kälte der Halle was ihre Haut frösteln lässt. Mit sanfter Stimme und lockenden<br />
Armbewegungen deuten sie ihr an, heraus zu treten. Menuem<br />
schaut sich noch einmal um. Vor zwei weiteren Zellen spielt sich das<br />
gleich ab, während die Männer vor den anderen Zellen dem ganzen noch<br />
nervös zusehen.<br />
Vorsichtig tritt Menuem aus dem *Glas-Käfig* und schmiegt sich an einen<br />
der Helfenden Hände an, Schutz suchend. Sie spürt das derjenige auf<br />
sie reagiert, ja sich regelrecht freut. Er umfasst sie sanft und führt sie ein<br />
paar Gänge entlang zu einem Saal mit mehreren Liegen mit metallenen<br />
Haarkänzen für Köpfe. Er bringt sie zur ersten Liege und hebt sie dort<br />
hinauf, während er immer noch sanft sinnlose beruhigende Worte plappert<br />
und drückt ihr den metallen Kranz auf den Kopf. Nach einem schnellen<br />
Rundblick lässt er noch einmal seine Hände über ihren Körper streicheln,<br />
bevor er Plättchen mit Kabeln daran an ihr fest klebt und ihr dann<br />
dünne Schläuche in die Körperöffnungen schiebt. Menuem ist es unangenehm,<br />
aber sie vertraut den helfenden Händen und so schaut sie nur neugierig<br />
was passiert.<br />
Dann plötzlich springen Worte in ihren Kopf und<br />
formen sich um zu Sätzen, Blitzen Bilder und Bedeutungen<br />
auf. Erst langsam, dann immer Schneller<br />
und immer mehr. Menuem ist kurz davor in Panik<br />
zu geraten, als in dem Chaos sie die streichelnden<br />
Hände spürt und weiß, dass er über sie wachen<br />
wird. Es hilft ihr sich wieder zu beruhigen<br />
und aus dem schmerzhaften Druck im Kopf welcher<br />
sie überschwemmte wie ein Wasserfall wird<br />
ein stetiger Strom, in dem sie schwimmen kann.<br />
Es ist zu viel um es zu trennen oder zu benutzen und als der Strom langsamer<br />
wird und versieht ist sie erschöpft und schweiß gebadet. Die Plättchen<br />
werden ihr abgenommen und die Schläuche heraus gezogen. Die<br />
Worte von *Jesus* , der helfenden Hand haben jetzt Bedeutungen, aber<br />
noch hat sie keine Möglichkeit den Sinn hinter den Sätzen zu erkennen.<br />
Er hilft ihr auf zu stehen und sie fühlt sich schwach und zittrig. Er bringt<br />
sie zu einem kleinen gläsernen Raum, und als er sie alleine dort drin zurück<br />
lassen will klammert sie sich verzweifelt an ihm fest. Mit sanften<br />
Worten und Gesten redet er auf sie ein, bis er aufgibt und in dem Raum<br />
bleibt als das warme Wasser von der Decke fällt. Er hebt ihre Arme, und<br />
zeigt ihr wie sie stehen soll während er sie wäscht.<br />
19