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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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Generalsekretär der Theosophischen Gesellschaft 107<br />

Vom 16.-25.11.1907 hält er seinen ersten «Evangelien-<br />

Zyklus» in Basel mit dem Titel «Das Johannes-Evangelium».<br />

Zyklen über das Lukas-, Markus- und Matthäus-Evangelium<br />

folgen. Diese Vorträge sind zunächst nur für Mitglieder der<br />

Theosophischen Gesellschaft und nicht für die Öffentlichkeit<br />

bestimmt. Da sie jedoch mitstenographiert werden und immer<br />

mehr Privatkopien in Umlauf kommen, werden sie ab den 20er<br />

Jahren schließlich offiziell in einer von Marie Steiner-von<br />

Sivers besorgten Fassung zur Veröffentlichung freigegeben.<br />

Steiner deutet in diesen Zyklen die biblischen Bücher nach<br />

esoterischen Gesichtspunkten. Ja, man muß sagen: er deutet sie<br />

nicht nur, sondern er deutet sie um. Die Steinerschen Interpretationen<br />

sind in der Regel so weit vom Wortsinn und Gesamtzusammenhang<br />

der biblischen Aussagen entfernt, daß diese<br />

kaum noch zu erkennen sind. Zur Illustration sei hier nur ein<br />

Beispiel wiedergegeben. Es stammt aus einem Vortrag vom<br />

26.5.1908 innerhalb des Hamburger «Johannes-Zyklus» und<br />

bezieht sich auf das «Mysterium von Golgatha». Steiner sagt:<br />

«Wir leben heute auf unserer Erde wie auf einer Insel im Weltenraume,<br />

die sich herausgegliedert hat aus Sonne und Mond.<br />

Aber es wird eine Zeit kommen, da wird unsere Erde sich wieder<br />

vereinigen mit der Sonne und einen Körper mit ihr bilden.<br />

Da werden die Menschen dann so weit vergeistigt sein, dass sie<br />

die stärkeren Kräfte der Sonne wieder ertragen, in sich aufnehmen<br />

und mit sich vereinigen können. Dann werden die Menschen<br />

und die Elohim (= «Götter» im Sinne von höheren Geistern;<br />

L. G.) auf einem Schauplatz wohnen. Welche Kraft wird<br />

dies bewirken?<br />

Wäre das Ereignis von Golgatha nicht vor sich gegangen, so<br />

würde niemals eintreten können, dass Erde und Sonne sich vereinigen.<br />

Denn durch das Ereignis von Golgatha, durch das die<br />

Kraft der Elohim in der Sonne oder die Kraft des Logos sich mit<br />

der Erde verband, wurde der Impuls gegeben, der Logoskraft<br />

zu Logoskraft wiederum hintreibt und die beiden - Sonne und<br />

Erde - zuletzt wieder zusammenbringen wird. Seit dem Ereignis<br />

von Golgatha hat die Erde, geistig betrachtet, die Kraft wieder<br />

in sich, die sie mit der Sonne wieder zusammenführen wird.

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