RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE
RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE
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44 Wiener Jahre<br />
selben «Lebensenergie» dar. Die «Lebensenergie» trägt in den<br />
verschiedenen Systemen die unterschiedlichsten Namen (z.B.<br />
Odkraft, Lebensäther, Prana, Chi, Ka, Mana, Orgon, Bioenergie)<br />
- und doch handelt es sich im Kern um die gleiche<br />
Vorstellung. Heilung geschieht, indem diese Lebensenergie<br />
verstärkt oder in die richtige Polarität gebracht wird.<br />
Alle Wesen (auch die «Götter») befinden sich in einer ständigen<br />
Höherentwicklung (in den meisten spiritistischen Systemen<br />
wird die Reinkarnation vertreten). Gott- und Geistwesen<br />
(z.B. die Geister Verstorbener) haben einen feinstofflicheren<br />
Leib (auch: Astralleib, Odkörper, Perispirit, Fluidalkörperu.ä.)<br />
als die jetzt lebenden Menschen und befinden sich auf einer<br />
höheren Schwingungsebene. Deshalb können sie nicht mit den<br />
normalen physischen Sinnen, sondern nur von sensitiven Medien<br />
wahrgenommen werden. Tritt ein Medium in Kontakt mit<br />
einem Geist, dann muß sich in einer Art «Todeskampf» sein<br />
Geist vom Körper lösen, um dem fremden Geist Raum zu machen<br />
(Besessenheit).<br />
Bei Praktiken wie animalischem Magnetismus, «Sympathie»<br />
und Besprechen, die Koguzki betrieb, handelt es sich um nichts<br />
anderes als um Magie und Zauberei. Daß Koguzki ein spiritistisches<br />
Medium für Geister war, läßt sich aus den Andeutungen<br />
Steiners im «Lebensgang» und der Rolle, die er Koguzki in<br />
seinen Mysteriendramen zuteilt, erkennen. Viele der obengenannten<br />
Lehren (z.B. Lebensäther, Grob- und Feinstofflichkeit,<br />
Astralkörper, Evolution und Reinkarnation) finden sich später<br />
bei Rudolf Steiner wieder. Daß sich hinter dem Spiritismus dämonische<br />
Mächte verbergen und Gottes Wort solche Praktiken<br />
streng verbietet, wurde bereits aufgezeigt. Das gleiche ist für<br />
Zauberei und Magie in ihren unterschiedlichen Formen zu sagen.<br />
Kurt Koch warnt zu Recht: «Der Besprecher, der mit Hilfe<br />
Gottes oder des Teufels eine Heilung erzwingen will, steht diesen<br />
transzendenten Mächten als einer gegenüber, der über sie<br />
verfugen will (...) Theologisch gesehen ist ein solches Unterfangen<br />
die Urrebellion: Der Mensch befiehlt der transzendenten<br />
Macht, der Mensch will über die Gottheit verfugen. Diese