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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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152 Anthroposophische Gesellschaft<br />

Es ist ein weiteres Indiz für den - trotz christlicher Terminologie<br />

- zutiefst heidnischen Charakter der Anthroposophie, daß<br />

Baumann in Anknüpfung an Steiner den Brand des Goetheanums<br />

mit dem brennenden Artemistempel in Ephesus vergleicht.<br />

Die griechische Artemis war eine Fruchtbarkeitsgöttin.<br />

Im späteren griechisch-römischen Synkretismus (interpretatio<br />

latina) wurde sie mit Diana, der Göttin der Jagd, identifiziert.<br />

Mit dem Artemis-Diana-Kult war viel Magie und Zauberei verbunden.<br />

Die Apostel Jesu Christi haben gegen dieses Heidentum<br />

gekämpft und wurden deswegen verfolgt (Apg. 19). Die<br />

Anthroposophie aber möchte an das alte Mysterienwesen positiv<br />

anknüpfen. Welcher Gegensatz!<br />

Der von Steiner für die Konstituierung der Allgemeinen Anthroposophischen<br />

Gesellschaft formulierte Grundsteinspruch<br />

beginnt mit den Worten: «Menschenseele!/ Du lebest in den<br />

Gliedern,/ Die dich durch die Raumeswelt/ Im Geistesmeereswesen<br />

tragen:/ Übe Geist-Erinnern,/ In Seelentiefen,/ Wo in<br />

waltendem/ Weltenschöpfer-Sein/ Das eigne Ich/ Im Gottesich/<br />

Erweset;/ Und du wirst wahrhaft leben/ Im Menschen-<br />

Welten-Wesen» (zit. nach Baumann 1986,114). Hier ist reinster<br />

Pantheismus ausgesprochen.<br />

Für die Grundsteinlegung der Allgemeinen Anthroposophischen<br />

Gesellschaft bei der Weihnachtstagung 1923 hat Steiner<br />

selber feste Statuten formuliert, die ich auszugsweise - zum<br />

Teil mit kurzen Kommentaren in Klammern versehen - wiedergebe<br />

(sie finden sich z.B. in: 260,43ff.):<br />

1. «Die Anthroposophische Gesellschaft soll eine Vereinigung<br />

von Menschen sein, die das seelische Leben im einzelnen<br />

Menschen und in der menschlichen Gesellschaft auf<br />

der Grundlage einer wahren Erkenntnis der geistigen Welt<br />

pflegen wollen.» (Diese «wahre Erkenntnis der geistigen<br />

Welt» ermöglicht angeblich der Steinersche Erkenntnisweg,<br />

wie in Punkt 3 noch deutlicher wird.)<br />

2. «Den Grundstock dieser Gesellschaft bilden die in der<br />

Weihnachtstagung 1923 am Goetheanum in Dornach versammelten<br />

Persönlichkeiten, sowohl die einzelnen, wie

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