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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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Generalsekretär der Theosophischen Gesellschaft 113<br />

der eigenen Anthroposophischen Gesellschaft um die Jahreswende<br />

1912/13.<br />

Die Lehre von Krishnamurti als dem wiedergekommenen<br />

Weltheiland ist absurd und unbiblisch (vgl. Matth. 24,23ff.!).<br />

Aber nicht weniger absurd und unbiblisch ist die Behauptung,<br />

die Rudolf Steiner etwa um die gleiche Zeit, als Leadbeater in<br />

Indien die Aura von Krishnamurti erforscht, in Basel vor die<br />

Welt hinstellt: nämlich daß sich der «Christus-Sonnengeist» bei<br />

der Jordantaufe in die miteinander verschmolzenen Leiber von<br />

ursprünglich «zwei Jesusknaben» hineinbegeben habe. Diese<br />

Ansicht vertritt er zum ersten Mal vor Mitgliedern der Theosophischen<br />

Gesellschaft im Basler Zyklus über das «Lukas-Evangelium»<br />

im September 1909. Dort führt er aus, daß der eine Jesusknabe<br />

die Buddha-Strömung, der andere die Zarathustra-<br />

Strömung verkörpere. Und er fährt fort:<br />

«So sehen wir im Konkreten den Zusammenfluß des Buddhismus<br />

und des Zarathustrismus. Denn jener Leib, in dem die<br />

reife Ich-Seele des Zarathustra war, konnte das in sich aufnehmen<br />

und mit sich vereinigen, was dadurch geworden war, daß<br />

der Nirmanakaya (= ein übersinnlicher Leib; L. G.) des Buddha<br />

die abgegebene astralische Mutterhülle des nathanischen Jesus<br />

aufgenommen hatte. So sehen wir jetzt eine Individualität heranwachsen<br />

in dem 'Jesus von Nazareth', die in sich trägt die<br />

Ichheit des Zarathustra, welche bestrahlt und durchgeistigt ist<br />

von dem verjüngten Nirmanakaya des Buddha. Was der Zusammenfluß<br />

des Buddhismus und des Zarathustrismus ist, das<br />

sehen wir in der Seele des Jesus von Nazareth auf diese Art leben»<br />

(114,17f.).<br />

Mit Steiners eigenartiger Lehre von den zwei Jesusknaben<br />

habe ich mich an anderer Stelle ausführlich auseinandergesetzt<br />

und ihre theologische Unhaltbarkeit nachgewiesen (Gassmann<br />

1993,166ff.). Hier sei nur vermerkt, daß kaum eine Lehre Steiners<br />

größere Verwunderung ausgelöst hat - und zwar bis in anthroposophische<br />

Kreise hinein! So muß selbst der Steiner-<br />

Schüler und zweite Erzoberlenker der «Christengemeinschaft»<br />

Emil Bock gestehen, daß er diese Folgerung aus gewissen Unterschieden<br />

in den biblischen Geburtsgeschichten nicht gezo-

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