AUTOStraßenverkehr Heft 16-2013

Service
Ab in die Werkstatt
Im ersten Halbjahr 2013 hat es eine wahre Flut von RückRufen gegeben. Gründe dafür
gibt es viele, und kein Autohersteller ist davor gefeit. Das müssen Autofahrer wissen.
Kontrolle ist Besser:
Autofahrer müssen dem
ruf in die werkstatt folgen
Rückruf-Aktionen sind mittlerweile
etablierter Bestandteil
der Produktsicherheit.
Im vergangenen Jahr
erhielt das Kraftfahrt-Bundesamt
(KBA) als zuständige Behörde
in deutlich mehr als 500
Fällen Kenntnis über Produkte,
die möglicherweise mit technischen
Defekten behaftet waren.
Konsequenz: Es gab 162
offizielle Rückrufe – 24 weniger
als im Jahr zuvor. Die beiden
Höhepunkte in der KBA-
Statistik markieren die Jahre
2010 und 2011 mit den
meisten Rückrufen seit Einführung
der Zählung im Jahr
1998.
Mechanische Mängel blieben
auch im vergangenen Jahr
Rückruf-ursache Nummer eins
– trotz immer umfangreicher
werdender elektrischer und
elektronischer Ausstattung.
Über 70 Prozent aller Defekte,
die zu Rückrufen führten, sind
mechanischer Art. Mängel an
Elektrik oder Elektronik waren
dagegen nur in knapp 20 Prozent
der Fälle die ursache.
Zum teil lagen in diesem Bereich
auch zusätzlich mechanische
oder hydraulische
Probleme vor. Auch Insassenschutzeinrichtungen
wie
Produktsicherheit
etwa Airbags und Gurte sowie
Bremsanlage und Karosserie
waren wegen technischer Defekte
von Rückrufaktionen betroffen.
Was die Kosten von Rückrufen
anbelangt, so hat es in der Vergangenheit
kaum Probleme
gegeben. In der Regel gehen
Arbeitszeit und teile zu Lasten
des Herstellers. Etwas anders
sieht es aus, wenn Autofahrer
bereits vor der Aktion eine Reparatur
durchführen ließen.
Einen rechtlichen Anspruch auf
Erstattung der Kosten gibt es
nicht. Die wichtigsten Fragen
und Antworten rund um Rückruf-Aktionen:
Besteht eine Meldepflicht
für die Auto-
oder ZuBehörhersteller
An dAs KBA, wenn infor-
MAtionen vorliegen,
dAss von eineM produKt
gefAhr wegen defeKten
Ausgeht?
Ja, dazu sind die Hersteller
nach dem Geräte- und Produktsicherheitsgesetzverpflichtet.
Das Gesetz enthält
ein abgestuftes Eingriffsinstrumentarium
für das KBA. Bevor
dieses aktiv wird, hat der Autohersteller
Gelegenheit zum
die wichtigsten RückRuf-Aktionen im eRsten hAlbjAhR 2013
Monat hersteller/ Modell fahrzeuge 1) Baujahre ursache
Juni opel Meriva k.A./500 2013 Zahnstange, Lenkung
Juni Jeep Compass, 430 000/3300 2008-2012 Gurtstraffer, Seitenairbag
Patriot,
Jeep Wrangler 2011/2013 Schlauch Servolenkung
Juni toyota Prius 242 000/4381 3/09-10/09 Bremssystem
Juni Mercedes GL 400/80 2012 Sicherheitsgurt hinten
Mai Mercedes A-Klasse k.A./6174 6/12-12/12 Beifahrerairbag
Mai Nissan Micra, Cube 841 000/66 558 2002-2006 Lenkradbefestigung
Mai VW up, Seat Mii, 42 926/< 11 000 1/10-3/13 Airbagsteuergerät
Skoda Citigo
Mai BMW Dreier (E46) 220 000/64 000 12/01-3/03 Beifahrerairbag
Mai Mercedes Citan k.A./3500 2013 Fensterairbag
Mai Mercedes B-Klasse k.A./2524 1/12-5/12 Verriegelung Fondlehne
April Renault Mégane Gr.tour 496 572/81 757 2003-2009 Dachkantenspoiler
April Kia 2) , Hyundai < 1 000 000/20 000 2006-2011 Bremslichtschalter
März Mazda 5 k.A./4068 ab 2011 Steckverbindung Glühkerzen
Mazda 6 Sports-Line k.A./1583 ab 2012 Spannungswandler
Februar BMW X5 3) 60 000/2000 10/06-3/10 Servobremse
Januar Volvo V40 21 365/2273 5/12-10/12 Scheiben-Waschanlage
Januar Lexus IS 270 000/6899 2005-2011 Scheibenwischer
1) weltweit/in Deutschland; 2) Sorento, Carens, Carnival, Soul, Sportage; 3) Achtzylinder-Benziner
Zahl der Rückrufe schwankt stark
200
150
100
50
Rückrufaktionen
Nachfassaktionen
0
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quelle: KBA
Seit Einführung der Rückruf-Statistik
im Jahr 1998 200
hat sich die Zahl der Aktionen
in etwa verdreifacht.
Bei den 2012 durchge-
150
führten Rückrufen wurden
fast 60 Prozent wegen der 100
besonderen Schwere vom
KBA überwacht. Zudem
erfolgten 181 Nachfass-Ak50
tionen, bei denen 128 000
Fahrzeughalter mehrfach
KBA-Post erhielten. 0
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