Download - Evelyne Wannack
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AG 11<br />
Selektion und Ausschluss<br />
im Bildungsverlauf –<br />
Forschungsbeiträge zu einer Problemzone<br />
zwischen Regel- und Sonderpädagogik<br />
Organisation:<br />
Prof. Dr. Urs Haeberlin, Fribourg<br />
Die in den 1970er-Jahren nachgewiesene Benachteiligung von Arbeiterkindern im<br />
Bildungsprozess verschiebt sich zunehmend auf Ausländerkinder. Anlass genug, um<br />
die Selektionsprozesse erneut zu erforschen. In der Grundschulzeit scheinen die<br />
Anordnung von Klassenwiederholungen und die Einweisung in Sonderschulen als<br />
Ausschlussinstrumente zu dienen. Eine Analyse der Schweizer Schulstatistik zeigt,<br />
dass jedes fünfte Kind von einer Klassenwiederholung betroffen ist. Ist sie mehr als ein<br />
Selektionsinstrument? Nach wie vor ist sozialgruppenspezifische Selektion bei der Diagnose<br />
von sonderpädagogischem Förderbedarf nachweisbar, wie eine jüngste Erhebung<br />
in Hamburg bestätigt. Eine wichtige Phase im Ausschlussprozess ist die Selektion<br />
für die Schultypen der Sekundarstufe I. Der Zusammenhang zwischen Schulleistung<br />
und deren formaler Bewertung ist erstaunlich gering. Dies ermöglicht die Legitimierung<br />
von systematischen Benachteiligungen beim Übertritt in die Sekundarstufe I. Der Übergang<br />
in Berufsausbildungen ist eine weitere wichtige Phase im Ausschlussprozess.<br />
Lehrstellenchancen sind nach nationaler Herkunft und Geschlecht ungleich verteilt.<br />
Insbesondere ungleiche Zugänge zu sozialen Netzwerken und stereotypisierte Vertrauensvorschüsse<br />
scheinen für Erfolg oder Ausschluss verantwortlich.<br />
Prof. Dr. Urs Haeberlin, Fribourg:<br />
Einführung und Moderation<br />
Prof. Dr. Gérard Bless, Fribourg:<br />
Klassenrepetition auf der Primarstufe als Selektions- und<br />
Ausschlussinstrument<br />
lic. phil. Christian Imdorf, Fribourg:<br />
Selektion und Ausschluss beim Übergang von der Volksschule in die<br />
Berufsausbildung (Berufslehre)<br />
Dr. Winfried Kronig, Fribourg:<br />
Selektion und Ausschluss beim Übergang von der Primarstufe<br />
in die Sekundarstufe I<br />
Prof. Dr. Hans Wocken, Hamburg:<br />
Überweisung in die Sonderschule: Diagnose von sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf oder soziale Selektion?<br />
Die Dynamik von Familien<br />
im Migrationsprozess<br />
Organisation:<br />
Prof. Dr. Franz Hamburger, Mainz<br />
Für den Verlauf von Migrationsprozessen sind die primären sozialen Beziehungen<br />
von grösster Bedeutung. Dies gilt besonders für die Familien von Migranten, für ihre<br />
Integration in die Einwanderungsgesellschaft und das Erreichen der mit der Migration<br />
verbundenen Zielsetzungen. Aus der Perspektive des Einwanderungskontextes wird<br />
die Familie der Migranten häufig jedoch ambivalent wahrgenommen. Insbesondere<br />
erscheint sie als Hemmnis für Bildungserfolg oder als Ort der Segregation. Empirische<br />
Studien zeigen jedoch ein wesentlich differenzierteres Bild insbesondere der Fähigkeiten<br />
von Familien, den sozialen Wandel produktiv zu verarbeiten. Solche Studien werden<br />
in der Arbeitsgruppe vorgestellt. Sie stellen einen Beitrag zur Revision verfestigter<br />
Muster der interkulturellen Pädagogik dar.<br />
Dr. Merle Hummrich, Halle:<br />
Eltern und Lehrer: Pädagogische Generationsbeziehungen im Konflikt?<br />
Dipl. Päd. Angelika Kaffrell-Lindahl, Östersund:<br />
Eltern und Kinder: Zur Dynamik von Erziehungsvorstellungen in<br />
gemischtnationalen Familien<br />
Ass. Prof. Dr. Anna Aluffi-Pentini, Roma:<br />
Familie und Schule: Zur Dynamik von interkulturellen<br />
Beeinflussungsprozessen<br />
Doz. Claudio Bolzman, Genf:<br />
Alte und junge Migranten: Zur Bilanzierung des Migrationsprojekts im Alter<br />
(Vortrag in Französisch)<br />
PD Dr. Isabell Diehm, Frankfurt a.M.:<br />
„Doing gender - doing ethnicity“: Konzepte von Kindern im Vorschulalter<br />
AG 12<br />
34 Montag, 22.03.04, 15.00 – 18.00 Uhr Montag, 22.03.04, 15.00 – 18.00 Uhr<br />
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