Download - Evelyne Wannack

AG 40
Situiertes oder systemorientiertes Lernen
in allgemeiner und beruflicher Bildung –
ein Gegensatz?
Organisation:
Prof. Dr. Felix Rauner, Bremen
PD Dr. Felicitas Thiel, Berlin
Daniela Ulber, Berlin
In der aktuellen Berufsbildungsforschung und Schulforschung werden verstärkt neue
Ansätze zur Förderung des Wissenserwerbs diskutiert. Im Zentrum des Interesses
stehen dabei Modelle des situierten Lernens, die durch Problemorientierung der
Aufgabenstellung, Kontextualisierung und Selbststeuerung des Lernprozesses durch
den Lernenden auf den Erwerb von Problemlösestrategien, heuristischen Methoden,
prozeduralem und Transferwissen zielen. Diesen Modellen stehen traditionelle systemorientierte
oder systemvermittelnde Lernkonzepte gegenüber, die den Prozess des
Wissenserwerbs an den Systematiken von Wissensgebieten ausrichten. Während die
Konzepte situierten Lernens offensichtlich Vorteile vor allem bzgl. der Förderung von
Problemlösekompetenzen und Fähigkeiten der Selbstregulation aufweisen, sind systemorientierte
Arrangements besonders effektiv im Hinblick auf den Zeitaufwand und
die Vermittlung von deklarativem Wissen. Entsprechend der differentiellen Vorteile sind
insbesonders solche Ansätze von Interesse, die eine Verbindung zwischen den beiden
didaktischen Positionen ermöglichen. Auf der Basis von Befunden aus der Lehr-Lernforschung
sollen Möglichkeiten der Optimierung von schulischem Lernen und betrieblichem
Lernen im Sinne der Gestaltung neuer didaktischer Modelle diskutiert werden.
PD Dr. Felicitas Thiel, Berlin:
Situiertes Lernen in allgemeinbildenden Schulen. Didaktische Innovationen und
systematische Grenzen
Prof. Dr. Felix Rauner, Bremen (ITB):
Zur Systematisierung von beruflichen Lerninhalten in einem
entwicklungslogischen Bildungskonzept
PD Dr. Rainer Bremer/Bernd Haasler, Bremen (ITB):
Berufliche Entwicklungsaufgaben zur Erfassung der Kompetenzentwicklung
bei Berufsanfängern. Empirische Befunde zum Gegensatz von situiertem und
systematischem Lernen
Daniela Ulber, Berlin:
Situiertes Lernen vs. Lernen auf der Grundlage der Handlungsregulationstheorie
– Implikationen für den Lernprozess und die Gestaltung von
Lernumgebungen
Transfer – Migration – Internationalisierung
in Bildungspolitik und Pädagogik
Organisation:
Prof. Dr. Jürgen Schriewer, Berlin
Die Erforschung von Prozessen des kulturellen Transfers hat in den vergangenen
Jahren einen gewaltigen Aufschwung genommen. Ursprünglich angestossen von
Entwicklungen in Wissenschafts- und Kulturgeschichte auf der einen, durch Analysen
internationaler Beziehungen und weltgesellschaftlicher Strukturen auf der anderen
Seite, hat die Transferanalyse seit einiger Zeit auch in die vergleichende und internationale
Bildungsforschung Eingang gefunden. Die Beiträge dieser Arbeitsgruppe beabsichtigen,
exemplarische Zugänge und Themen der Transferanalyse zu illustrieren
sowie ihren theoretischen und empirischen Ertrag zu verdeutlichen. Diese Beiträge
richten sich zum einen, in historischer Diffusionsanalyse, auf das früheste Beispiel der
Kontinente umspannenden Internationalisierung bildungspolitisch-organisatorischer
Modelle (Caruso & Roldán Vera); sie unternehmen zum anderen den Versuch, neuere
Ansätze der sozialen Netzwerkanalyse auf gegenwärtige Prozesse der Diffusion und
Rezeption schulischer Reformmodelle zu beziehen (Steiner-Khamsi); und sie nutzen
die vergleichende Analyse der Rezeption international kursierenden pädagogischen
Wissens in kulturell unterschiedlichen Kontexten zur empirischen Prüfung weltsystemisch
inspirierter Makromodelle (Schriewer, Martinez et al.).
Prof. Dr. Jürgen Schriewer, Berlin
Einführung in das Thema
Dr. Marcelo Caruso, Berlin/Dr. Eugenia Roldán Vera, Mexico City:
Diffusion als Universalisierung? Träger und Formen der Internationalisierung
der Bell-Lancaster-Schulen im 19. Jahrhundert
Prof. Dr. Gitta Steiner-Khamsi, New York:
Soziale Netzwerkanalyse und Diffusion von Innovation – Der „Maris O’Rourke-
Effekt“
Prof. Dr. Jürgen Schriewer/Carlos Martinez et al., Berlin:
Unterwegs zu einer „Weltbildungssemantik“? Diffusion, Rezeption und Eigen-
Evolution pädagogischen Wissens
Diskussion:
Prof. Dr. Ulf Lundgren, Uppsala
AG 41
88 Mittwoch, 24.03.04, 10.00 – 13.00 Uhr Mittwoch, 24.03.04, 10.00 – 13.00 Uhr
89