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EKD-Text 106 - Evangelische Kirche in Deutschland

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Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt handelt. Trotz der E<strong>in</strong>ordnung wohlfahrtsverbandlicher<br />

Dienste als wirtschaftliche Dienste bleibt die Zuständigkeit der<br />

Mitgliedsstaaten unberührt, nicht wirtschaftliche Dienste von allgeme<strong>in</strong>em Interesse<br />

zu erbr<strong>in</strong>gen. Dennoch verstärkt die weitere Förderung des Wettbewerbs zwischen<br />

sozialen Diensten auf allen Ebenen, angesichts f<strong>in</strong>anziell überforderter<br />

Kommunen <strong>in</strong> strukturschwachen Gebieten, die Ungleichheit der Lebensverhältnisse<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />

(30) Seit e<strong>in</strong>em Vierteljahrhundert ist die ökologische Verpflichtung des Staates<br />

und se<strong>in</strong>er Bürger stärker <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong> getreten. Die <strong>Kirche</strong>n haben seit Anfang der<br />

80er Jahre <strong>in</strong> beiden deutschen Staaten mit dem konziliaren Prozess für Frieden,<br />

Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung daran mitgewirkt. Für Christen ergibt<br />

sich daraus die allgeme<strong>in</strong>e Verpflichtung, Steuermittel auch für die Erhaltung der<br />

natürlichen Umwelt und für die Beseitigung von angerichteten Schäden e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

In allen gesellschaftlichen Bereichen ist darum <strong>in</strong> Zukunft stärker auf den<br />

Grundsatz der Nachhaltigkeit zu achten. Denn staatliches Handeln ist zwar e<strong>in</strong>erseits<br />

an e<strong>in</strong>er effektiven Erreichung konventionell def<strong>in</strong>ierter staatlicher Ziele zu<br />

messen – andererseits dürfen die dabei entstehenden Kosten und Belastungen im<br />

S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es globalen Ausgleichs wie der Generationengerechtigkeit nicht unberücksichtigt<br />

bleiben, sondern müssen von Anfang an als externe Kosten e<strong>in</strong>kalkuliert<br />

werden. Die aktuelle Ökonomisierung kommunalen Handelns steht <strong>in</strong> der Gefahr,<br />

dass Kommunen sich ähnlich wie Unternehmen auf kurzfristige f<strong>in</strong>anzielle<br />

Vorteile ausrichten, wie es zum Beispiel an Cross-Border-Leas<strong>in</strong>gverträgen mit globalen<br />

F<strong>in</strong>anzdienstleistern abzulesen ist. Sie bietet aber auch die Chance, kommunales<br />

Handeln stärker auf Bürgerwünsche und Ergebnisse, die den Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgern zugute kommen, auszurichten.<br />

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