DAS QUERY PROJEKT - European Commission - Europa

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D A s Q U E r y p r o j E K t nisse auch Spuren an der Unfallstelle erkennen und sichern, die ein normaler Polizeibeamter möglicherweise übersieht und deshalb nicht dokumentiert. Ein Sachverständiger kann auch schon an der Unfallstelle Empfehlungen dazu abgeben, welche weiteren Untersuchungen notwendig sind. Diese Empfehlungen können sich auf die Untersuchung an den beteiligten Fahrzeugen und auf das übrige Spurenmaterial beziehen. Die Bedeutung dieses Spurenmaterials kann häufig erst beurteilt werden, wenn das Spurenmaterial analysiert ist. Bei der vierten Empfehlung konnte Einigkeit erst nach einer grundlegenden Diskussion erzielt werden. Alle Teilnehmer waren sich darüber einig, dass postgraduierte Studien sehr wichtig sind, wenn in dem eigentlichen Studium das Fachgebiet Unfallrekonstruktion nicht vermittelt wurde. Es wurde von allen Teilnehmern bemängelt, dass es kaum Universitäten in Europa gibt, die das Studienfach Unfallrekonstruktion anbieten. In den kommenden Jahren wird es deshalb in vielen Ländern möglicherweise keine ausreichende Zahl qualifizierter Unfallanalytiker geben. In einigen, wie in Deutschland, besteht schon heute ein Mangel an qualifizierten Sachverständigen dieser Fachrichtung. Diese Situation könnte verbessert werden, indem die Universitäten dieses Studienfach zumindest als Wahlfach anbieten würden. Die fünfte Empfehlung wurde einstimmig angenommen. Von allen wurden Bedenken dazu geäußert, dass in vielen Ländern bezahlte Vorbereitungskurse zur Zertifizierung von Instituten angeboten werden, die anschließend auch die Zertifizierung selbst durchführen. Ausbildung und Zertifizierung sollten streng getrennt sein. Es wäre auch wünschenswert, dass die fachlichen Voraussetzungen für die Zertifizierung in ganz Europa standarisiert werden. Die wesentlichen fachlichen Prüfungsthemen wurden bei der Konferenz zusammengestellt und sind in der sechsten Empfehlung aufgelistet. In Anhang 6 haben wir Beispielfragen für eine schriftliche Prüfung abgedruckt. Diese Fragen, konzipiert von Wolfgang Hugemann, dem Vorsitzenden der größten deutschen Prüfungskommission, stellten 2006 den analytischen Teil der Prüfung dar. Die siebte Empfehlung scheint eigentlich selbstverständlich zu sein. Aus der Befragung und den Länderberichten sowie aus der Diskussion bei den Konferenzen zeigte sich aber, dass die Vergütungsfrage in den europäischen Ländern sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Insbesondere in den osteuropäischen Ländern liegen die Vergütungssätze für Gerichtssachverständige deutlich niedriger als die bei privater Beauftragung, die von Versicherungen, Rechtsanwälten oder Privatpersonen bezahlt wird. Deshalb besteht dort immer das Risiko, dass – zumindest in einigen Fällen – die Objektivität des Sachverständigen leidet. Eine vergleichbare Vergütung eines Gerichtssachverständigen könnte verhindern, dass ein Sachverständiger zu enge Verbindungen zu lukrativen Partnern auf dem freien Markt eingehen könnte. Eine zu geringe Vergütung bei gerichtlicher Beauftragung, die nicht vergleichbar mit der des freien Marktes ist, wird auch in anderen Ländern oftmals dadurch kompensiert, dass die Stundenzahl, die für die Begutachtung in Rechnung gestellt wird, ansteigt. In einigen europäischen Ländern wird von dieser Möglichkeit der Rechnungsstellung Gebrauch gemacht, um finanziell zu überleben. 18 Ein Vergütungssatz, der nicht in der gleichen Größenordnung liegt wie der des freien Marktes, ist auch unangemessen hinsichtlich der Wertschätzung, die der Unfallanalytiker für seine Arbeit bekommen sollte. Die achte Empfehlung wurde ebenfalls einstimmig angenommen. In einigen osteuropäischen Ländern, aber besonders in Deutschland und Österreich, ist das Berufsbild des Sachverständigen für Unfallrekonstruktion nicht klar vom Berufsbild des Sachverständigen für Schäden und Bewertung abgegrenzt. Alle Teilnehmer waren der Meinung, dass die beruflichen Anforderungen in diesen beiden Spaten weit voneinander abweichen: Die Schadenbewertung ist weitgehend standarisiert. Nur wenige Fähigkeiten, die für eine Schadenkalkulation notwendig sind, können auch für eine Unfallrekonstruktion gemäß der sechsten Empfehlung genutzt werden. Alle Teilnehmer waren sich darüber einig, dass deshalb die Bezeichnungen, die für diese beiden Berufsfelder verwendet werden, in den verschiedenen Sprachen klar voneinander getrennt werden sollen. In Kapitel 1 finden Sie die deutsche Übersetzung der „Proposals for European Guidelines in Accident Reconstruction“. Das englische Original und die weiteren Übersetzungen befinden sich in Kapitel 4. In Anhang VI befinden sich als Beispiel einige Prüfungsfragen. Sie wurden 2006 von Wolfgang Hugemann, Vorsitzender der größte deutschen Prüfungskommission für die Öffentliche Bestellung und Vereidigung in einer Fachprüfung (nur analytischer Teil) gestellt.
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