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1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...

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12 Michael Mackensen<br />

Der abgegriffene Avers des 18/17 v. Chr. in Rom geprägten Sesterz zeigt<br />

den rechteckigen Gegenstempel RON, ÄP der stempelgleich mit demjenigen<br />

auf dem gut erhaltenen Revers ist; A und P sind ligiert (Taf. 2, 1) 6. Bei<br />

manchen der bekannten Gegenstempel (Nr. 3-4. 6. 11) liegt eine zweite<br />

Schreibweise APRONI vor, die bislang nur bei einem Exemplar (Nr. 6)<br />

von M. Grünwald' bemerkt wurde (vgl. Abb. auf Taf. 2 oben u. Taf. 2, 5).<br />

Nachweisen lassen sich m. W. die GegenstempelAPRON und APRONI<br />

ausschließlich auf dreizehn Sesterzen der augusteischen Münzmeister-Serien<br />

I a/b und II und auf zwei weiteren, nicht näher bestimmbaren Großbronzen<br />

(Nr. 13-14) 8. Jeweils drei der Sesterze gehören der 18/17 v. Chr. geprägten<br />

Serie I a (Nr. 1-3) und I b (Nr. 4-6) sowie zwei Sesterze der<br />

16/15 v. Chr. geprägten Serie II a (Nr. 7-8) an; bei fünf Exemplaren läßt<br />

sich die Münzmeister-Serie nicht mehr näher bestimmen (Nr. 9-12. 15<br />

Taf. 2, 2-4). Bemerkenswert ist, daß bei zehn Sesterzen (Nr. 1-3. 5-10. 15)<br />

jeweils ein rechteckiger Gegenstempel auf dem Avers sowie ein zweiter<br />

formgleicher Gegenstempel auf dem Revers angebracht wurde (Taf. 2,<br />

1-3. 5). Dabei verwendete man nachweislich bei einigen Stücken die<br />

Kontermarkierung von Vorder- und Rückseite dieselbe Schlagmarke APRON<br />

(Nr. 1. 5. 7? 8. 15) bzw. APRONI (Nr. 3-4.6). Auf dem Revers eines Sesterz<br />

(Nr. 4) wurde derselbe Gegenstempel APRONI zweimal eingeschlagen,<br />

ohne daß aufgrund eines undeutlichen oder gar unlesbaren Einhiebs eine<br />

zweite Stempelung notwendig gewesen wäre 9. Bei drei heute verschollenen<br />

Exemplaren (Nr. 12-14) ist die Zuweisung zu einer der Serien I a/b oder<br />

II ebenso wie die Lesung der Gegenstempel und deren Anbringung unklar.<br />

Die wenigen Münzmeister-Sesterze der Serien I a/b und II a mit den Schlagmarken<br />

APRON oder APRONI zeigen auffallenderweise — mit Ausnahme<br />

des Stückes Nr. 11 (Taf. 2, 4) — eine regelhafte und intentionelle<br />

zweifache Einstempelung dieser Kontermarken auf Avers und Revers bzw.<br />

nur auf dem Revers ein- und desselben Stückes.<br />

Bedauerlicherweise sind lediglich von fünf Sesterzen die Fundorte bzw.<br />

182 ff. bes. 231 ff.; M. Mackensen, Das römische Gräberfeld „Auf der Kedtwiese" in<br />

Kempten. 1 Gräber und Grabanlagen des 1. und 4. Jahrhunderts. Cambodunumforsch. 4.<br />

Materialh. z. Bayer. Vorgeschichte A 34 (<strong>1978</strong>) 152 f.<br />

Unterschiedlich gelesene Ligaturen eines m. E. unsicheren L mit dem A von Apron bei<br />

F. de Saulcy, Revue Arch. 36, 1878, 177; Willers, Kupferprägung 142 Nr. 164; 143 f.<br />

Nr. 173; bei F. de Saulcy, a. a. 0., Willers, a. a. 0., Mattingly, BMCRE 1 XXXII,<br />

XXXVII und R. Cagnat, L'armee romaine d'Afrique et foccupation militaire de<br />

TAfrique sous les empereurs 2(1912) 14 ist die Ligatur APRON nicht angegeben.<br />

Grünwald, Vindonissa 47 Abb. 4. 53 f.; 128 f. Nr. 44 Taf. 7, 13 (Revers); anders die<br />

Stempellesungen desselben Exemplars von C. M. Kraay, Jahresber. Ges. Pro Vindonissa<br />

1954-55, 1955, 65: LAPRON; Kraay, Vindonissa 77 Nr. 983: APRON. Ungenaue<br />

Stempellesungen finden sich auch bei Fabretti, Raccolta 226 Nr. 4335; Mattingly,<br />

BMCRE 1 XXXII, XXXVII; Giard, BNC 1, 35; 39; 90.<br />

8 Wie Anm. 2.<br />

9 Dazu vgl. die Beobachtungen von Chantraine, Novaesium 27 Anm. 143.

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