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1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...

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96 Erich B. Cahn<br />

schwer die Prägezahlen ausrechnen lassen, wie sie sich aus den durchschnittlich<br />

zweiwöchentlichen Auslieferungsprotokollen ergeben. Bemerkenswerterweise<br />

liegt eine solche Abrechnung schon für Ende 1673 vor, aus welchem<br />

Jahr wir gar keine Goldgulden besitzen, und dennoch müssen 489 Stück<br />

geprägt worden sein. Weniger erstaunt uns, daß noch für das Jahr 1680<br />

Ausprägungsprotokolle vorhanden sind, obwohl wir keine Goldgulden mit<br />

dieser Jahreszahl kennen: es ist die alte Praxis, mit abgelaufenen Jahreszahlen<br />

weiterzuprägen. Immerhin, sehr lange wurde dieser Usus hier nicht<br />

fortgesetzt und nicht in großem Umfange. Aus all diesen Zahlen resultiert<br />

die Anzahl von 753 032 Exemplaren, etwa einem Jahresdurchschnitt von<br />

110 000 Stück entsprechend, ganz ohne Zweifel seit 1506 die umfangreichste<br />

Goldmünzenprägung in Bayern.<br />

Die Prägezahlen der Goldgulden Ferdinand Marias konnten anhand der<br />

vorliegenden Akten genau errechnet werden. Wie schon erwähnt, beginnen<br />

die Abrechnungen bereits mit dem Jahre 1673. Im Gegensatz zu der in<br />

meiner Dissertation erwähnten Ansicht, es handle sich bei den für 1673<br />

angenommenen, relativ wenigen Stücken um Proben, glaube ich jetzt, daß<br />

(wie sonst oft üblich) Ende 1673 bereits mit der Jahreszahl 1674 ausgemünzt<br />

wurde. Denn Proben, wie ich früher annahm, können bisher nicht<br />

festgestellt werden. Ferner sind den unten aufgeführten Zahlen zu entnehmen,<br />

daß 1677 und 1679 relativ prägeärmere Jahre gewesen sind. Was<br />

1677 anbetrifft, so „geht die Rechnung auf", d. h. es ist der seltenste Jahrgang<br />

der Serie und derjenige mit den wenigsten zu eruierenden verschiedenen<br />

Stempeln. 1679, im Todesjahr des Kurfürsten, sind kaum mehr Exemplare<br />

geschlagen worden als 1677, indessen fällt die große Anzahl von verschiedenen<br />

Stempeln auf, die erhalten sind und überdies muß der Goldgulden<br />

von 1679 als ein sehr häufiger Jahrgang bezeichnet werden. Er<br />

taucht in Katalogen, etc. immer wieder auf. Freilich: sehr groß sind ja die<br />

Unterschiede der Prägezahlen pro anno nicht, und es können hier keineswegs<br />

genaue Schlüsse auf das Vorkommen gezogen werden.<br />

über dieses Vorkommen noch eine Bemerkung: Da Münzfunde aus dieser<br />

Zeit kaum jemals festgehalten werden, und zufolge mangelnder Denkmalschutzgesetze<br />

in Deutschland die genaue Erfassung von Schatzfunden aus<br />

der Barockzeit — besonders von Goldmünzen — einen seltenen Zufall darstellt,<br />

kann natürlich über das Vorkommen in Funden wenig ausgesagt<br />

werden. Immerhin muß beispielsweise darauf hingewiesen werden, daß<br />

dem Verfasser Indizien vorliegen, daß etwa vor 5-6 Jahren wohl im<br />

fränkischen Raum in einem solchen nicht erfaßten Fund nicht unbeachtliche<br />

Mengen solcher Goldgulden gefördert sein mußten, denn sie tauchten<br />

auffälligerweise in Auktionskatalogen in den letzten paar Jahren in der<br />

gleichen Gegend immer wieder auf. Das Bemühen, solche Stücke zu erfassen,<br />

hatte natürlich nur einen kleinen Erfolg.

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