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1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...

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Gegenstempel des L. Apronius 15<br />

die Auseinandersetzungen mit Tacfarinas verwickelt war ". Hierbei standen<br />

Apronius die Legio III Augusta und die zu deren Verstärkung ab 20<br />

n. Chr. aus Pannonien abgezogene Legio IX Hispana zur Verfügung ". Die<br />

Identifizierung des in den Schlagmarken genannten Apron(i) mit L. Apronius,<br />

der sich u. a. 15 n. Chr. als Legat während der germanischen Feldzüge<br />

des Germanicus bewährte ", erscheint zweifelsfrei. Es dürfte meines<br />

Erachtens am wahrscheinlichsten sein, die Gegenstempel APRON und<br />

APRONI allgemein in die Jahre 18/21, also in die Zeit der Statthalterschaft<br />

des L. Apronius in der Provinz Africa Proconsularis zu datieren ".<br />

Unter besonderen Umständen war die Gegenstempelung vereinzelt eben<br />

auch durch Statthalter möglich, wie die auf P. Quinctilius Varus bezogene<br />

Schlagmarke VAR zeigt ". Daß es sich bei den Schlagmarken des L. Apronius<br />

nicht um eine in den Rhein- und Donauprovinzen vorgenommene<br />

Kontermarkierung handelt, beweist die auffallende Fundverteilung und<br />

insbesondere das singuläre Auftreten dieser Schlagmarke in den römischen<br />

Provinzen nördlich der Alpen. Hinzu kommt weiterhin die Kombination<br />

von APRON und A7VC-Gegenstempeln, die sich sich_ jeweils auf der Rückseite<br />

zweier Sesterze findet (Nr. 2. 5). Für diese<br />

stellte<br />

D. W. MacDowall eine Fundhäufung in Pannonien fest und nahm als Zentrum<br />

der Kontermarkierung Carnuntum an ".<br />

Man geht daher nicht fehl in der Annahme einen Zusammenhang zwischen<br />

der Verlegung der Legio IX Hispana von ihrem wohl in Siscia befindlichen<br />

Standlager nach Nordafrika, dem Auftauchen einer pannonischen<br />

Schlagmarke in Sardinien bzw. der Kombination pannonischer und<br />

20 RE 2, 1 273 f. s. v. Apronius Nr. 4 (P. v. Rohden); B. E. Thomasson, Die Statthalter<br />

der römischen Provinzen Nordafrikas von Augustus bis Diocletianus 2 (1960) 23 f.<br />

21 RE 12 1493 f.; 1665 f. s. v. Legio (E. Ritterling); R. Cagnat (wie Anm. 6) 13; 110 f.<br />

22 RE 2, 1 273 f.; D. Timpe, Der Triumph des Germanicus. Antiquitas 1, 16 (1968) 46.<br />

23 Wie Anm. 19. — Der Ort der Abstempelung läßt sich aufgrund des wenigen verfügbaren<br />

Materials innerhalb dieser Provinz nicht näher eingrenzen, wenngleich das Standlager<br />

der Legio III Augusta dafür in Erwägung zu ziehen sein dürfte; siehe Anm. 10<br />

u. 17.<br />

24 Allgemein Mattingly, BMCRE 1 XXXVII; RE 24, 1 921 s. v. P. Quinctilius Varus<br />

(W. John); J.-B. Giard, Revue Num. 510, 1968, 93; Chantraine, Novaesium 25; Giard<br />

BNC 1, 39. H.-G. Simon in: H. Schönberger u. H.-G. Simon, Römerlager Rödgen.<br />

Limesforsch. 15 (1976) 208.<br />

25 Num. Chron. 76, 1966, 125 ff. bes. 128; vgl. FMRO III, 1 (Carnuntum) 31 f. — Bereits<br />

Willers, Kupferprägung 194 nahm für den Gegenstempel AVC eine frühere Einstempelung<br />

wie für den APRON-Stempel an; vgl. ebd. 142 Nr. 164; 143 f. Nr. 173. —<br />

Zu beachten ist jedoch das singuläre Vorkommen eines AVC-Gegenstempels — für die<br />

D. W. MacDowall, a. a. 0. 126 bes. 128 f. allgemein frühtiberische Datierung vorschlug<br />

und dies mit einer Abwertungsmaßnahme in Verbindung brachte — in Haltern (terminus<br />

ante quem 9 n. Chr.): FMRD VI 4057 Nr. 161. Zur Datierung von Haltern<br />

siehe S. v. Schnurbein, Die römischen Militäranlagen bei Haltern. Bodenaltertümer<br />

Westfalens 14 (1974) 77 ff. Siehe neuerdings M. Grünewald, AVG-Carnuntiner Kontermarke?<br />

In: Litterae Numismaticae Vindobonenses. Festschrift f. R. Göbl (<strong>1979</strong>) 81 f.

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