1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...
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WOLFGANG SZAIVERT<br />
(Wien)<br />
Der Fund von Bi§apur<br />
(Taf. 7-8)<br />
Dieser bereits in den Coin Hoards 2, Nr. 356 bekannt gemachte Fund'<br />
säsänidischer Drachmen dürfte wegen seiner bemerkenswerten Zusammensetzung<br />
münztechnisch und organisatorisch von Interesse sein und soll hier<br />
ausführlicher vorgestellt werden.<br />
Der Fund — es handelt sich um 174 Drachmen des Säsänidenkönigs<br />
Xusraw II. (590/1-628) — wurde von einem bedeutenden österreichischen<br />
Privatsammler E erworben, um die wissenschaftliche Auswertung zu ermöglichen.<br />
Nach Angaben des Händlers stammen die Münzen aus Westpersien<br />
und wurden im Jahr 1972 gefunden. Die Drachmen repräsentieren alle den<br />
Typ Göbl 11/3, stammen aus dem dreizehnten Regierungsjahr und tragen<br />
alle auf dem Avers die — bisher noch ungeklärte — Randschrift: 'pd, die<br />
erstmals im Jahr 11 des Xusraw II. auftritt. 173 Stück stammen aus der<br />
Münzstätte BYS (Bigapur; so schon Göbl p. 82), einer der fünf Distriktshauptstädte<br />
der Fars, dem Stammland des Königshauses; eine Münze wurde<br />
allerdings in GD (nach Mochiri 4 p. 30 Guey = Isfahan; oder vielleicht<br />
auch BD/YD = ?), einer nach Göbl 5 noch immer unidentifizierten Prägestätte<br />
hergestellt.<br />
Alle Münzen sind fast unzirkuliert und weisen miteinander einen sehr<br />
engen Stempelverbund auf. Da das eigentliche Stückverzeichnis nur in Hinblick<br />
auf Gewicht und Stempelstellung von Bedeutung ist, sei auf den Anhang<br />
verwiesen. Ich bringe zunächst lediglich:<br />
1. Stempelkatalog<br />
2. Tabelle der Stempelkoppelungen<br />
1 Dieser Fund konnte bereits in meiner im Jahr 1975 von der philosophischen Fakultät<br />
der Universität Wien angenommenen Dissertation: Die Tätigkeit der säsänidischen<br />
Münzstätten ab der generellen Einführung der Signaturen und Datenangaben (bes.<br />
p. 11 ff.) verwendet werden. Die Gesamtzahl der Münzen ist in den Coin Hoards irrig<br />
mit 173 Stück angegeben.<br />
2 Hier sei Herrn DDr. E. Lindpaintner nochmals herzlich für die Bemühungen zur<br />
Rettung dieses Fundes gedankt. Er hat keine Opfer gescheut diese Münzen zu erwerben<br />
und so der Wissenschaft zu erhalten. Er hat auch als erster die zahlreichen Stempelverbindungen<br />
erkannt.<br />
3 R. Göbl, Säsänidische Numismatik (= Handbücher der mittelasiatischen Numismatik I)<br />
Braunschweig 1968; ich zitiere hier mit Göbl nach der englischen Ausgabe Braunschweig<br />
1971.<br />
4 M. I. Mochiri, Etudes de Numismatique Iranienne sous les Sassanides I., Teheran 1972.<br />
5 R. Göbl, Der säsänidische Münzfund von Seleukia (Veh-Ardager) 1967, in: Mesopotamia<br />
VIII/IX, 1973/74, p. 229 ff. (hier zitiert: Göbl, Seleukia).<br />
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