1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...
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BLAGOTA CONIUNX und EMMA REGINA 77<br />
dort gleich nach 976 ", so daß mir die Möglichkeit nicht ausgeschlossen zu<br />
sein scheint, daß er in Prag weitergearbeitet hat.<br />
Zu meinem Spätansatz des Beginns der böhmischen Herzogsprägung, den<br />
ich in der vorliegenden Studie zu verteidigen suchte, möchte ich abschließend<br />
noch anmerken, daß damit nicht unbedingt der Beginn der Münzprägung<br />
im Böhmen des 10. Jahrhunderts überhaupt zusammenfallen muß.<br />
Die Imitation bayerischer Münztypen (auch Heinrichs I.) durch unauthorisierte<br />
kleine Münzschmieden, kenntlich an den völlig entstellten Aufschriften,<br />
scheint in gewissem Umfange auch vor 970 möglich gewesen zu sein.<br />
Solche Münzen begegnen vereinzelt in den frühen böhmischen (und polnischen)<br />
Funden ". Die Böhmen hatten das Münzgeld ja sicherlich im Jahre<br />
955, als sie an der Schlacht am Lechfelde rühmlichen Anteil nahmen, in<br />
Bayern kennen und schätzen gelernt. So könnte es dann — wie in der<br />
Münzgeschichte an vielen Orten und zu allen Zeiten immer wieder zu<br />
sehen — zuerst zu einer Phase mehr oder weniger wilder, d. h. nicht staatlicher<br />
Imitativproduktion gekommen sein, als die Organisation des Staatswesens<br />
offenbar noch nicht genügend weit fortgeschritten war, um sich der<br />
Münzprägung anzunehmen.<br />
Genealogische Übersicht<br />
Eduard d. A. t 924 Kg. v. Wessex Rudolf II. t 937 K. v. Burgund<br />
Ethelstan t 939<br />
Kg. v. England<br />
Edith t 946 Adiva-Adelana t ca. 965<br />
929 oo Otto I.<br />
t 973 Ksr.<br />
Gisela t 1006 Emma t 1005/06<br />
oo Heinrich II. 1- 995 oo Boleslaus II.<br />
Hz. v. Bayern t 999<br />
Hz. v. Böhmen<br />
oo Konrad t 993 Adelheid t 999<br />
Kg. v. Burgund 1. oo Lothar 1- 950<br />
Kg. v. Italien<br />
2. oo Otto I. t 973<br />
Ksr.<br />
Emma -1- ca. 990<br />
oo Lothar t 986<br />
Kg. v. Frankreich<br />
70 Vgl. W. Hahn, loc. cit. (Anm. 69) S. 90, Nr. 70 c 1 ----- letzte, seltene Belegung unter Hz.<br />
Otto mit einem von Heinrich II. übernommenen Stempel (Nr. 69 b 1.3).<br />
71 Für Böhmen (wegen der Zerstreuung der älteren Funde nur spärlich faßbar): ein Exemplar<br />
im Fund von ZbeCno (Num. Listy 25, 1970, 106 f., Nr. 7), sowie Streufundmünzen<br />
aus Libice (Num. Listy 11, 1956, 4). Für Polen: mehrere Exemplare in den<br />
Funden von Zalesie (vgl. Wiad. Num. 19, 1975, 72), Kotowice und Obra Nowa. Eine<br />
Zusammenstellung aller mir bekannten Stücke, die hier in Frage kommen, wird von<br />
mir vorbereitet.