1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...
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164 Buchbesprechungen, Jahrb. f. Num. u. Geldgesch. 28/29, <strong>1978</strong>/79<br />
nisse der Numismatik dieses Gebiets. Auffallend ist, daß Bälis als Prägestätte unter den<br />
Fundmünzen nicht vorkommt. Mit Recht weist der Verf. daraufhin, daß der Ort unter den<br />
Tülüniden nur zeitweilig als eine solche gedient habe (vgl. N. M. Lowick, „Bälis, a new<br />
Tülünid mint", ANSMN 16, 1970, p. 12).<br />
G. Hennequin ist für die sorgfältige Ausgabe, bereichert durch Tafeln mit Photos der<br />
interessantesten islamischen Münzen, zu danken. Mit Interesse darf seiner beabsichtigten<br />
Studie über die geldgeschichtlichen Aspekte der Münzreihe entgegengesehen werden.<br />
Kurt Munzel<br />
LEXIKON DES MITTELALTERS. 1. <strong>Band</strong>, 1. Lieferung: Aachen — Ägypten. Artemis-<br />
Verlag, München-Zürich 1977. 224 Sp., 4 Textabb.<br />
Die Welt des Mittelalters in ihrer Fülle und Vielfalt darzustellen, dem Laien lesbare<br />
Information und dem Fachmann Hilfe zu weitergehender Forschung zu geben, haben sich<br />
die Herausgeber für das Lexikon des Mittelalters zur Aufgabe gestellt. In 5 Bänden zu<br />
je 1128 Seiten werden nicht nur das christlich-lateinische Abendland, sondern ausführlich<br />
auch Byzanz und der byzantinische Osten, der Islam und die Geisteswelt des Judentums,<br />
die den Westen dauerhaft beeinflußten, behandelt. Die Stichworte führen in die politische<br />
Ordnung dieser geographischen Räume, in Literatur und Philosophie, in Kunst und Naturwissenschaft.<br />
Doch auch der Alltag und alltägliche Dinge werden besprochen. Textabbildungen,<br />
Register, Tabellen und Karten vervollständigen das Lexikon.<br />
Für den an der Numismatik interessierten Leser erbringt das ausführliche Werk eine<br />
Fülle verschiedenartiger Informationen. So wird er hier Aufschluß finden über Münzherren,<br />
über das Wirtschafts- und Geldwesen im Allgemeinen und in Einzelheiten, aber<br />
auch über epigraphische und kunstgeschichtliche Fragen. Selbstverständlich werden die<br />
einzelnen in den Zeitraum gehörigen Münztypen eingehend erklärt.<br />
In der 1. Lieferung sind hierbei der Agleier zu nennen, eine Nachahmung der Friesacher<br />
Pfennige zunächst durch die Patriarchen von Aquileia. — Ein anderer Artikel befaßt sich<br />
mit den Agrippinern, einer Art Nachprägung von Kölner Pfennigen, und ihrer Verbreitung.<br />
— Eine Hilfe bei der Lesung von Umschriften stellt der Artikel Abkürzungen dar. —<br />
Das Stichwort Abakus führt in die Geschichte und in die verschiedenen Formen des Rechenbretts<br />
ein, die vielen erhaltenen Rechenpfennige aus Mittelalter und Neuzeit belegen den<br />
häufigen Gebrauch dieses Rechenmodells. — Zum weiteren Umkreis der Numismatik sind<br />
schließlich auch Abzeichen und Medaillen zu zählen, hierzu interessant der Hinweis auf<br />
Pilgerzeichen für die Pilgerfahrt zu dem Reliquienschatz von Aachen (s. v. Aachenfahrt).<br />
Mechtild Overbeck<br />
LEXIKON DES MITTELALTERS. 1. <strong>Band</strong>, 2. Lieferung: Ägypten — Almohaden. Artemis-Verlag,<br />
München-Zürich <strong>1978</strong>. 223 Sp.<br />
In der 2. Lieferung des Lexikons ist der Artikel Albus (Weißpfennig) hervorzuheben,<br />
eine über einen langen Zeitraum vor allem im Rheinland geprägte Münze. — Unter dem<br />
Stichwort Ägypten findet der Leser in Abschnitt III (Wirtschaftsgeschichte) eine ausführliche<br />
Information über das Zahlungswesen auf dem ägyptischen Markt. Aufschlußreich<br />
ist die Tatsache, daß abendländische und byzantinische Kaufleute Gold und Silber in<br />
Barrenform mitbrachten und dann an Ort und Stelle Dinare und Dirhems prägen ließen.<br />
Der blühende Handel mit dem Abendland schlug sich aber auch im Umlauf großer Mengen<br />
venetianischer und florentinischer Währung nieder. — Zur osmanischen Münzprägung<br />
gibt einen kurzen Hinweis der Artikel `Ala' ed-Din (Sohn des Osman, gest. ca. 1333), zur