1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...
1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...
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152 Buchbesprechungen, Jahrb. f. Num. u. Geldgesch. 28/29, <strong>1978</strong>/79<br />
die sich, an den Kommentar anschließende Edition eines Katalogs der aufgenommenen<br />
Münzen. Zur Lokalisierung des Prägeortes bzw. der Prägeregion sind natürlich die Stücke<br />
mit Fundort die einzige geeignete Grundlage, welche eine objektive Aussage ermöglicht.<br />
Die Dokumentation der Verbreitung der einzelnen Münztypen wurde dabei durch vorzügliche<br />
Verbreitungskarten vorgenommen, die dem Leser das Nachvollziehen der Argumentation<br />
der Autorin erleichtern. Im Idealfall ergibt eine Massierung der Fundpunkte<br />
die Möglichkeit der Lokalisierung einer Prägestätte. Eine Streuung in weit entfernte Gebiete<br />
zeigt den Geldumlauf, meist wohl durch Handelsbeziehungen, an. Freilich ist in<br />
vielen Fällen leider dieser Idealfall nicht gegeben und etliche Karten bieten das dürftige<br />
Bild von ein oder zwei Fundpunkten.<br />
Die Datierung muß sich, da nur selten die Chance eines gesicherten historischen Zusammenhangs<br />
gegeben ist, im Allgemeinen auf die Methodik des Stempelvergleichs, der<br />
Typologie und der Untersuchung von Gewicht und Feingehalt als Auswertungsmöglichkeiten<br />
stützen. Diese Methoden zur Erstellung einer relativen Chronologie wurden hier<br />
mit großer Sorgfalt und Ausgewogenheit benutzt.<br />
Außer dem auswertenden Textteil und dem als Quellenbasis dienenden Dokumentationsteil<br />
enthält der <strong>Band</strong> noch eine Bibliographie zum Thema, ein Verzeichnis der<br />
Schatzfunde und mehrere Indices, die das Material in jeder Hinsicht überschaubar machen.<br />
Dieser <strong>Band</strong> ist in seinem Umfang an sich schon eine sichtbare Arbeitsleistung. Die<br />
Sammelarbeit, die notwendig war, um das gesamte aufgearbeitete und hier präsentierte<br />
und ausgewertete Material möglichst lückenlos zu erfassen, kann man nur erahnen. Daß<br />
dieses mühevolle Zusammentragen der Münzen und ihrer Fundorte sich gelohnt hat, ist<br />
sicher. Während so manche Zuweisung von gallischen Münzen an bestimmte Stämme<br />
bisher Glaubenssache war, können wir nun auf die fundierten Zuweisungen, bisweilen<br />
auch Neuzuweisungen, von S. Scheers zurückgreifen. Hier hat sich die Kombination der<br />
Methoden der Prähistorie (Fundverbreitung, Typologie) und der antiken Numismatik<br />
(Auswertung von Stempelkoppelungen, Metrologie) gut bewährt. Eine ähnlich umfassende<br />
und informative Aufarbeitung des keltischen Münzmaterials möchte man sich für manches<br />
andere Gebiet, das von keltischen Stämmen besiedelt war, wünschen.<br />
Bernhard Overbedc<br />
PETER WALLMANN, Münzpropaganda in den Anfängen des Zweit<br />
e n Triumvir a t s (43/42 v. Chr.). Kleine Hefte der Münzsammlung an der<br />
Ruhr-Universität Bochum 2, Bochum 1977, 52 S., 56 Abb.<br />
Als zweiter <strong>Band</strong> der Reihe „Kleine Hefte der Münzsammlung an der Ruhr-Universität<br />
Bochum" liegt der von P. Wallmann bearbeitete Titel „Münzpropaganda in den Anfängen<br />
des 2. Triumvirats (43/42 v. Chr.)" vor. Das Heft entstand im Rahmen einer Dissertation.<br />
Das Heft ist nach einer kurzen Einleitung, die den zeitgeschichtlichen Rahmen umreißt,<br />
in zwei Hauptteile gegliedert: zuerst werden die von den Münzmeistern in Rom<br />
edierten Prägungen besprochen, im zweiten Teil folgen die von den Triumvirn in eigenem<br />
Namen ausgebrachten Emissionen. Berücksidugt werden nur solche Stücke, deren Darstellungen<br />
direkten oder indirekten Bezug zum Regierungsprogramm Caesars oder der<br />
Caesarnachfolger zu haben scheinen. Die ausführlichen Erläuterungen der Münzen bringen<br />
allerdings weniger neuerarbeitete Ergebnisse, als vielmehr eine Zusammenstellung<br />
bisher in der Forschung geäußerter Interpretationsmöglichkeiten; vor allem die Meinungen<br />
von A. Alföldi, Crawford, Sydenham, Kraft und Grueber werden wiederholt referiert<br />
(z. B. bei der Erläuterung zu Abb. 37, S. 26, wo die verschiedenen Meinungen referiert<br />
werden, die Ansicht des Verf. jedoch fehlt).<br />
In der Zusammenfassung deutet der Verf. die Münzbilder allgemein als Propaganda<br />
für die Sache der Caesarianer und des Triumvirats, mit deren Machtübernahme ein neues<br />
Zeitalter anbrechen sollte. Auch die eigenen Prägungen des Triumvirats lassen sich in